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Inflation: Erwartung und Auswirkungen

15.07.2009  |  Steve Saville
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Durch logische Schlussfolgerung wissen wir, dass umfangreiche Veränderungen des Geldangebots in jedem Fall einen umgekehrten Effekt auf die Kaufkraft haben MÜSSEN (höheres Geldangebot führt zu höheren Preisen, etc.). Aber aufgrund der Uneinheitlichkeit des ganzen Prozesses und der großen zeitlichen Verzögerungen zwischen Ursache und Wirkung ist es oft schwer, diesen Zusammenhang zu "sehen". Das Verhältnis zwischen Geldangebot und Geldkaufkraft funktioniert mit Sicherheit nicht nach der grob vereinfachenden Geldmengentheorie. Es ist also mit anderen Worten schwierig, Zahlen heranzuziehen, um das Verhältnis zwischen Veränderungen des Geldangebots und preislichen Veränderungen überzeugend zu demonstrieren.

Die Schwierigkeit oder auch Unmöglichkeit, Zahlen zum Beweis oder zur Darlegung eines Konzeptes heranzuziehen, ist ein bekanntes Problem in der Ökonomie. Das liegt daran, dass die Ökonomie eine logische Wissenschaft ist, die sich mit menschlichem Handeln beschäftigt und keine empirisch Wissenschaft, die sich mit Naturgesetzen beschäftigt. In diesem besonderen Fall können jedoch Zahlen zur Belegung der Theorie herangezogen werden - unter Benutzung langfristiger gleitender Durchschnitte, die kurz- und mittelfristige Fluktuationen beseitigen sollen. Für den folgenden Chart wurden zum Beispiel 10-Jahre-Durchschnitte benutzt, um die stark positive Korrelation aufzudecken, die über sehr lange Zeiträume hinweg zwischen Änderungsraten des Geldangebots und Verbraucherpreisindex (CPI) besteht. Großen Dank an das Team von www.nowandfutures.com für die Erstellung dieses exzellenten Charts.


Anmerkungen:

1. Die maßgeblichsten Linien in diesem Chart sind die schwarze Linie (der CPI errechnet von www.shadowstats.com) und die blaue Linie (M2 Geldangebot).

2. Selbst der ehrlichste Versuch, eine einzelne Zahl für die gesamtwirtschaftliche Kaufkraft einer Währung zu errechnen, wird scheitern müssen, weil eine solche Zahl nicht existiert. Aber ein ehrlicher Versuch, wird dennoch den generellen Trend der Kaufkraft auffangen.

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Die Botschaft des Chart oben kann folgendermaßen zusammengefasst werden: Über Booms und Busts hinweg (einschließlich der Großen Depression), und allem dazwischen, wurden die Veränderungen der Kaufkraft des US-Dollars durch die Veränderungen der Wachstumsrate des Geldangebots determiniert.


Die wichtigeren Auswirkungen von Inflation

Die meisten Menschen, einschließlich der Zentralbanker, glauben, dass monetäre Inflation nicht das Problem sei, solange diese nicht zu einem merklichen Anstieg des allgemeinen Preisniveaus führt. Aber wie wir schon in den vorhergehenden TSI-Kommentaren erklärt haben: Wenn monetäre Inflation nichts weiter bewirken würde als eine Senkung der Kaufkraft einer Währung, dann wäre das nicht einmal annähernd so schlimm wie das, was jetzt gerade passiert.

Um zu verstehen, warum monetäre Inflation ein viel größeres Problem ist als allgemein angenommen, schauen Sie sich doch einfach mal um. Der große, weltweite Boom der Jahre 2003-2007 war im Grund genommen ein Inflationseffekt. Wie auch der Finanzkollaps des Jahres 2008. Wie auch die Depression, die vor 18 Monaten begann und jetzt allem Anschein nach auch noch viele Jahre anhalten wird. Zudem werden gerade all die offensiven Eingriffe seitens der US-Regierung und anderer Regierungen auf der ganzen Welt durch monetäre Inflation "finanziert". Würde die Möglichkeit, anderen die Kaufkraft zu stehlen, indem man Geld aus dem Nichts erschafft, nicht existieren, müssten die Regierungen klein bleiben und die Aktivitäten der Banken wären auf das beschränkt, wofür sie ursprünglich geschaffen wurden: als sicherer Aufbewahrungsort für Ersparnisse und als Vermittler zwischen Sparern und Kreditnehmern.

In aller Kürze: Monetäre Inflation ist kein Problem, weil sie zu einem weitreichenden Anstieg der Preise führen würde - sie ist ein Problem, weil sie
a.) die Preissignale verzerrt, auf die eine Marktwirtschaft verwiesen ist,
b.) den Umfang der realen Ersparnisse zeitweise höher erscheinen lässt, als es in Wirklichkeit der Fall ist (was schließlich zu Fehlinvestitionen im großen Umfang führt und zur Zerstörung realer Ersparnisse),
c.) die Umverteilung von Vermögen zu Lasten der Gesamtwirtschaft und des Lebensstandards der meisten Menschen begünstigt und
d.) es jeder Regierung ermöglicht, viel größer und mächtiger zu werden, als sie eigentlich sein sollte.


Regelmäßige Finanzmarktprognosen und -analysen stehen auf unserer Webseite zur Verfügung. Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) können Sie ebenfalls bei uns abrufen.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com

Dieser Artikel wurde am 06.07.09 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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