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Die wahre Lösung

23.07.2009  |  Theodore Butler
Letzte Woche habe ich schlüssige Argumente dafür geliefert, dass die Höhe der Obergrenzen für spekulative Positionen beim COMEX-Silber komplett aus dem Rahmen fällt, vergleicht man sie mit den Obergrenzen aller anderen Rohstoffe, einschließlich Gold. Hinsichtlich der Jahresproduktion habe ich gezeigt, dass die Positionsobergrenzen beim Silber im Vergleich zu einer großen Auswahl anderer Rohstoffe 5- bis 60-mal höher liegen - darunter Gold, Kupfer, Rohöl und Getreide. Hinsichtlich der weltweit existierenden Silberlagerbestände lag die Positionsobergrenze beim Silber mehr als 100-mal so hoch als die entsprechende Obergrenze beim Gold.

Für alle Rohstoffe wurden Ausnahmeregelungen für bestehende Positionsobergrenzen aufgrund sogenannter "berechtigter Hedging-Absichten" gewährt; ich habe schlüssige Argumente dafür gebracht, dass diese berechtigten Absichten eben nicht vorhanden waren. Das war auch der Tenor des jüngsten Senatsberichts zur exzessiven Spekulation beim Weizen. Angesichts der ohnehin schon absurd hohen Positionsobergrenzen beim COMEX-Silber ist es bemerkenswert, dass falsche Ausnahmeregelungen überhaupt erst für diese Obergrenzen existieren durften. Aber diese Ausnahmereglungen beim Silber sind noch ungeheuerlicher als bei jedem anderen Rohstoff. Dies wird durch die Höhe der konzentrierten Short-Position beim COMEX-Silber bestätigt, welche größtenteils von ein oder zwei US-Banken gehalten wird.

Da sich der neue Chairman der CFTC, Gary Gensler, am 7. Juli öffentlich für eine Prüfung der Positionsobergrenzen aller Rohstoffe ausgesprochen hatte, bat ich Sie, ihm wegen Silber zu schreiben. Meine spezifische Empfehlung war folgende: Positionsobergrenzen beim COMEX-Silber sollen auf 1.000 bis 1.500 Kontrakte (von 6.000) gesenkt werden, und jene falschen Ausnahmeregelungen für Nichtproduzenten und Nichtverbraucher müssen weg. Mehrere Hunderte Leser haben geschrieben, und dafür danke ich Ihnen. Das ist die wahre Lösung. Sollte sie durchgesetzt werden, wird die Silbermanipulation zu Ende sein. Falls Sie noch nicht geschrieben haben, dann machen Sie das bitte noch. Es wird etwas bewirken.

Auch wenn die wahre Lösung an sich simpel ist, so wird es dennoch nicht einfach werden. Das liegt daran, dass die Wenigen, die beim Silber exzessiv leerverkaufen, mächtig sind und auch viel zu verlieren haben, sollte die Silbermanipulation durchbrochen werden. Aus diesem Grund brauchen die Aussichtsbehörden auch Ihre Hilfe und Ihre Unterstützung. Ich will Ihnen einmal die Situation der Aussichtsbehörden schildern und vorschlagen, wie Sie bei der Lösung des Problems mithelfen können.

Es ist kein Geheimnis, dass ich seit vielen Jahren ein scharfer Kritiker der CFTC bin. Ich denke, dass es aber jetzt an der Zeit ist, die vergangene Kritik beiseite zu stellen und sich auf gegenseitiges Verständnis und konstruktive Vorschläge zu konzentrieren, um eben dieses Problem zu beheben. Man muss sich immer in andere hineinversetzen, um deren Sichtweise verstehen zu können. Man möchte ja immer so sachlich und objektiv wie möglich sein. Werfen wie einen Blick auf die Fakten.

Die CFTC hat die absurden Positionsbegrenzungen (und accountability limits) beim COMEX-Silber nicht eingeführt. Das war die COMEX. Die CFTC ist nicht direkt für die Erteilung von Ausnahmeregelungen für die absurd hohen Positionsobergrenzen beim Silber verantwortlich. Die COMEX schon. Es stimmt zwar, dass die CFTC die Festlegung von Obergrenzen und Ausnahmeregelungen an der COMEX überprüft, aber diese Grenzen und Ausnahmen würden schon vor vielen Jahren zugestanden. Tatsache ist, dass diese Obergrenzen schon lange vor der Amtszeit des derzeitigen Kommissars geschaffen wurden. Chairman Gensler hat diese Grenzen sicherlich nicht festgesetzt oder die Ausnahmeregelungen durchgehen lassen, denn er ist erst seit 2 Monaten im Amt.

Das wirkliche Problem geht im Grunde auf die vor 10 bis 15 Jahren unternommenen Schritte zurück, mit denen die Finanzmärkte dereguliert wurden. Unter anderen in den Bereichen Hypotheken und Credit Default Swaps galt, dass Selbstregulierung der beste Weg sei. Der Finanzindustrie wurde erlaubt, sich selbst zu kontrollieren, und strikte staatliche Regulierung wurde in den Hintergrund gedrängt. Auf dem Papier sah das gut aus, aber bald schon fingen die Banken an, Hypotheken an Leute auszugeben, die diese Schulden möglicherweise gar nicht bedienen konnten, oder Derivate zu kreieren, die jeder Logik widersprachen. Gesunder Menschenverstand ging in Dämmerzustand über. Wie wenn man zum Beispiel Silbermengen leerverkauft, die man realistischerweise nie durch Metall decken kann.





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