Rohstoffe für Zukunftstechnologien
31.07.2009 | Dr. Jürgen Müller
Unter diesem Titel veröffentlichte am 15.05.2009 das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe und das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung in Berlin ihre vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Studie. Ziel der Studie war, die zukünftige Rohstoffnachfrage durch branchenspezifische Nachfrage der zukünftigen Schlüsseltechnologien (des kommenden 6. Kondratieff-Zyklus) zu analysieren [1]. Alter Wein in neuen Schläuchen oder mehr?
Zwei Jahre zuvor erstellte ein Konsortium bestehend aus dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung in Essen, dem eben bereits besagten Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover ebenfalls im Auftrag des Bundeswirtschaftsministerium die Studie "Trends der Angebots- und Nachfragesituation bei mineralischen Rohstoffen" [2]. Die drei Ersteller dieser Studie aus dem Jahr 2007 kamen zu dem Schluss, dass die Extrapolation (Weiterführung der Trends in die Zukunft) der historischen Fördermengen für fast alle Rohstoffe bis 2025 eine weitere Zunahme der Fördermengen ergeben würde. Zwei Zitate sollen den grundsätzlichen Tenor dieser zweiten Studie wiedergeben.
Mit anderen Worten: "Alles in Butter", die Rohstoffversorgung ist nicht wirklich ein Problem und wird es auch niemals werden. Zum zweiten - inhaltlich richtigen - Zitat sei anzumerken, dass Geologen davon ausgehen, dass nur etwa 0,01 bis 0,001% der Vorkommen seltener Metalle in solche angereicherter Konzentration im Boden vorliegen, dass ein wirtschaftlicher Abbau jemals möglich sein wird [3]. Für Gold bedeutet dies z. B. eine kumulierte Gesamtförderung zwischen 100.000 und 1.000.000 metrischen Tonnen (aktuelle historische Förderung ca. 150.000 Tonnen).
Die erstgenannte Studie vom Mai 2009 läßt in Sinne "alles in Butter" jedoch einen kleinen Schwenk erkennen. Als rohstoffnachfragende Zukunftstechnologien werden in dieser Studie identifiziert:
Im weiteren Verlauf der Studie wird in einer Art Rangliste analysiert, welche Metalle für diese Technologien bis ins Jahr 2030 wie stark nachgefragt sein werden. In dieser Liste steht Gallium ganz oben. Die Verfasser der Studie gehen davon aus, dass im Jahr 2030 6-mal mehr Gallium nachgefragt werden wird, als dies im Jahr 2006 der Fall war. Treibende Technologien hinter dieser stark steigenden Nachfrage sind die Dünnschicht-Photovoltaik, die Halbleitertechnologie (integrierte Schaltkreise) sowie weisse LEDs sein. Die weitere "Hitliste" liest sich wie folgt:
Ab hier beginnen dann bereits die Metalle, für die eine geringer Nachfrage als im Jahr 2006 prognostiziert wird:
Zwei Jahre zuvor erstellte ein Konsortium bestehend aus dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung in Essen, dem eben bereits besagten Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover ebenfalls im Auftrag des Bundeswirtschaftsministerium die Studie "Trends der Angebots- und Nachfragesituation bei mineralischen Rohstoffen" [2]. Die drei Ersteller dieser Studie aus dem Jahr 2007 kamen zu dem Schluss, dass die Extrapolation (Weiterführung der Trends in die Zukunft) der historischen Fördermengen für fast alle Rohstoffe bis 2025 eine weitere Zunahme der Fördermengen ergeben würde. Zwei Zitate sollen den grundsätzlichen Tenor dieser zweiten Studie wiedergeben.
- "Durch den zukünftigen technologischen Fortschritt und durch zunehmende Recyclingquoten kann der Verbrauchsanstieg von Primärrohstoffen gedämpft und darüber hinaus bei vielen Rohstoffen sogar verringert werden."
- * "Es ist ein empirischer Fakt, dass die Ausstattung der Erdkruste mit bedeutenden nicht-energetischen Rohstoffen millionenfach umfangreicher ist als diejenigen Mengen, die wir jemals benötigen werden."
Mit anderen Worten: "Alles in Butter", die Rohstoffversorgung ist nicht wirklich ein Problem und wird es auch niemals werden. Zum zweiten - inhaltlich richtigen - Zitat sei anzumerken, dass Geologen davon ausgehen, dass nur etwa 0,01 bis 0,001% der Vorkommen seltener Metalle in solche angereicherter Konzentration im Boden vorliegen, dass ein wirtschaftlicher Abbau jemals möglich sein wird [3]. Für Gold bedeutet dies z. B. eine kumulierte Gesamtförderung zwischen 100.000 und 1.000.000 metrischen Tonnen (aktuelle historische Förderung ca. 150.000 Tonnen).
Die erstgenannte Studie vom Mai 2009 läßt in Sinne "alles in Butter" jedoch einen kleinen Schwenk erkennen. Als rohstoffnachfragende Zukunftstechnologien werden in dieser Studie identifiziert:
- 1. Fahrzeugbau, Luft- und Raumfahrt, Verkehrstechnik (z.B. Brennstoffzelle, Stahlleichtbau)
- 2. IT, Optik, Mikrotechnologie (z.B. RFID, Glasfaserkabel, weisse LEDs)
- 3. Energie-, Elektro- und Antriebstechnik (z.B. Solarzellen, Hochleistungs-Elektrizitätsspeicher)
- 4. Chemie, Umwelttechnik, Maschinenbau (z.B. Meerwasserentsalzung, Laser, Nanosilber)
- 5. Medizintechnik (z.B. Implantate)
- 6. Werkstofftechnik (z.B. Superlegierungen, Hochleistungs-Permanentmagnete)
Im weiteren Verlauf der Studie wird in einer Art Rangliste analysiert, welche Metalle für diese Technologien bis ins Jahr 2030 wie stark nachgefragt sein werden. In dieser Liste steht Gallium ganz oben. Die Verfasser der Studie gehen davon aus, dass im Jahr 2030 6-mal mehr Gallium nachgefragt werden wird, als dies im Jahr 2006 der Fall war. Treibende Technologien hinter dieser stark steigenden Nachfrage sind die Dünnschicht-Photovoltaik, die Halbleitertechnologie (integrierte Schaltkreise) sowie weisse LEDs sein. Die weitere "Hitliste" liest sich wie folgt:
Ab hier beginnen dann bereits die Metalle, für die eine geringer Nachfrage als im Jahr 2006 prognostiziert wird: