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Wo lagert das Gold der Bundesbank?

17.08.2009  |  Dr. Dietmar Siebholz
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Warum wird diese einfache Frage nicht beantwortet? In erster Linie will man nicht zugeben, dass das Bundesbank-Gold an der falschen Stelle lagert. Welcher Dummkopf hinterlegt seine eiserne Reserve z.B. bei einer Bank, die schon dreimal Pleite gemacht hat? In Berlin sagten wir einst, "dass der wohl keene Krempe am Hut haben muss". Ich meine damit die Lagerstelle USA; denn diese Freunde (oder sind sie doch unsere Brüder? - siehe weiter unten) hatten in der gemeinsamen Geschichte kaum eine Gelegenheit ausgelassen, uns unter Heranziehung von allgemein verständlichen Argumenten zu enteignen (1914), dann in Folge der Kriegsschäden-Regulierung bis zu den Dawes- und Young-Plänen zwischen den beiden Weltkriegen (1921 bis 1926) und selbstverständlich ab 1941.

Es dürfte somit ein nicht unerhebliches Risiko bestehen, dass es uns ein weiteres Mal passieren wird, wenn wir uns unbotmäßig verhalten. Die Definition, welche Unbotmäßigkeit dazu führen würde, liegt leider nicht in unserem Ermessen. Soviel zur Sicherheit unseres Goldes, auch wenn es in London und/oder Paris liegen sollte, denn nur ein kleiner Rest ist nachweislich und nach deren Aussagen in Frankfurt gelagert. Der Standort Frankfurt ist ja verständlicherweise auch zu unsicher. Warum sind dann aber die großen Banken - also auch die aus den USA - bei uns in Frankfurt angesiedelt?

Die GATA hat aufgrund von Fakten, die im Jahre 1999 aufgedeckt wurden, schon immer behauptet, dass zur Dämpfung der Goldpreisexplosion im Spätherbest des Jahres 1999 über große Verkäufe physischen Goldes in London (so an die 2.000 Tonnen) auf den Markt geworfen worden sind. James Turk hat dies auch anhand der Zoll-Ausfuhrstatistiken in London nachgewiesen, dass diese Verkäufe auch stattgefunden haben und das Gold echt ins Ausland - vor allem nach Zürich - geliefert wurde.

Die Frage "wer war eigentlich als Verkäufer in der Lage, innerhalb von Tagen 2.000 Tonnen Gold physisch zu liefern?" wurde damals nicht gestellt. Sie sehen, wie dünn die Informationen sind, offenbar weil keiner daran interessiert war, die Wahrheit darüber zu erfahren. Wer hätte in so wenigen Tagen so viel Gold liefern können? Die Antwort ist einfach: Nur eine großer Goldbesitzer kann so schnell liefern, also die US-Regierung, die Bundesbank, der IWF, die Schweizer Nationalbank, die Banque de France und die Banca d´Italia. Warum?

Alle hielten damals Goldbestände größer als 2.000 Tonnen. Wer scheidet aus? Die Franzosen halten an ihrem Bestand fest, ebenso die Italiener. Die Schweizer haben später mehr als die Hälfte verkauft, als das internationale Beschuldigen der Schweiz als "Kriegsgewinnler" die Runde machte. Der IWF braucht große Mehrheiten, die sie noch nie erhalten haben, um ihr Gold (so ein Schwachsinn, das war und ist nicht‚ "ihr Gold", sondern das Gold, das Politiker der Mitgliedsländer ihren Bürgern abgezwackt und dieser rein überflüssigen Institution zur Verfügung gestellt haben) verkaufen zu können. Wer blieb sind die USA und die Bundesbank. Glauben Sie wirklich, dass die USA an Ihre stärkste Reserven gegangen sind, obwohl sie ein vordringliches Interesse daran hatten, ihre "der-starke-Dollar-Politik" durch Drücken des Goldpreises zu untermauern?

Nein sie ließen erst ihren Kumpel in London, diesen unsäglichen Mr. Brown, der sein Unheil nun als Premierminister fortführen darf, die Hälfte des britischen Goldschatzes zu Tiefstkursen für Gold veräußern und als dieser offenbar sein Ziel eines Goldpreises von ca. 250 US$ pro Unze erreicht hatte und der Goldpreis dann auf ca. 330 US$ explodierte, da blieb den USA nur noch übrig, an die eigenen ca. 8.300 Tonnen zu gehen. Aber selbst, wenn sie dies gewollt hätten (ich bezweifele dies nachhaltig, denn so hatten sie bisher noch nie gehandelt, sondern sich immer an ihre "Vasallen" gewandt), hätte die Kürze der Zeit nie ausgereicht, um solche Mengen an physischem Gold nach London zu schiffen. Wer blieb übrig? Natürlich die Bundesbank...

Die GATA-Kollegen haben im Jahre 2001 aus den Büchern des US-Finanzamtes ermittelt, dass zum Bilanzstichtag 30.09.1999 in den Büchern der Goldlagerstätte Westpoint einerseits ein neuer Direktor ein-gestellt wurde, der just zu diesem Zeitpunkt (die Goldpreisdämpfungsaktion von Anfang September 1999 war gerade vorüber) das US-Gold umgebucht hatte, und zwar aus der Bilanzposition "US-Bullion" (also US-Goldbarren) in die Position "Custodian Gold" (Treuhand-Gold). Wenn Sie so wie ich ein wenig Banker-Blut in den Adern haben sollten, dann werden Sie wissen, dass ein korrekter Buchhalter das Penibelste ist, was man sich vorstellen kann (und dazu noch ein verbeamteter) und dieser Buchhalter bei der Umbuchung von ca. 1.800 Tonnen Gold einen nachgewiesenen und konkreten Rechtsgrund für die Umbuchung mit einem damaligen Verkehrswert von ca. 16.000.000.000 US$ haben muss, um diese Umbuchung zu vollziehen.

Aus dem US-Gold wurde in der Bilanz des US-Treasury also ein Treuhand-Gold. Wie kann dies geschehen? Die Erklärung ist denkbar einfach: Anfang September 1999 musste man, um die Explosion des Goldpreise zu verhindern, ums Verrecken physisches Gold auf den Markt werfen, das in der erforderlichen Größenordnung keiner zur Verfügung hatte. Die USA konnten in der an der Londoner Börse geforderten Zeitvorgabe für die Erfüllung der Kontrakte für die physische Lieferung garantiert nicht liefern (und wollte es wahrscheinlich auch nicht). Eine Nichtlieferung hätte angesichts der erregten Situation zu einer immensen Verunsicherung und damit zu weiteren Preissprüngen nach oben geführt. Man vereinbarte also den inzwischen aus den inzwischen offengelegten Büchern der FED und des US-Finanzministerium bekannten "Swap", einen Lagerstellen-Swap.




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