Gold hebt sich ab, bevor es abhebt
07.09.2009 | Jim Willie CB
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Der US-Dollar hat in der vergangenen Woche KEINE nennenswerte Schwäche gezeigt. Er verbleibt in einer engen Spanne. Die letzten Wochen über fiel und stieg der US-Dollar-Index - fiel wieder und stieg wieder. Er blieb jedoch nur innerhalb seiner engen Handelspanne. Es hatte zahlreiche Pressemeldungen gegeben, die eigentlich ausreichen müssten, die erzeugte Stimmung zu beflecken. Die FDIC hatte angekündigt, dass Banken höhere Verluste machen, dass sie Banken auf der Liste hat, die auch noch länger problembehaftet bleiben werden, dass das Kapital erschöpft sei, dass keine Rücklagen mehr vorhanden wären und dass sich im Segment der kommerziellen Kredite neue Bedrohungen abzeichneten. Die US-Wirtschaft zeigt Lebensanzeichen, benötigt jedoch alle möglichen Arten von Gehstöcken, Krücken, Krankentragen, intravenösen Infusionen und schwachköpfigen Abwrackprogrammen, umgerade einmal mühsam vorwärtszukommen. Die meisten Lebensanzeichen sind eh nur falsche, die durch verdrehte Wahrnehmung unterstützt werden. Die trotzig rebellische Position der Chinesen bei den Futures-Kontrakten hat den gesamten Himmel eingefärbt, nur die Wall-Street-Leute sehen es nicht hinter ihren viel zu vielen, getönten Scheiben.Gold im großen Ganzen
Aus größerem Abstand betrachtet, müssen hier die drei Wimpel-Pause-Muster erwähnt werden, die extrem deutlich zu erkennen sind. Nur die Edelmetalle sind aus dem engen Muster ausgebrochen - ausreichend, um eine frühe Schlussfolgerung abzusichern. Ich komme, auf den Punkt gebracht, zu dem Schluss, dass Gold & Silber jetzt als Führer im Verfall des Dollar und der anderen Währung betrachtet werden sollten. Die gegenseitigen Währungskriege werden weiter ihren Weg globaler Zerstörung von Vermögensanlagen und wirtschaftlicher Verschlechterung beschreiten. Wenn dabei andere Währungen Schaden nehmen, so wird der US-Dollar nur ein wenig weniger erbärmlich dastehen - nicht mehr und nicht weniger.
Jene Nationen, die den US-Dollar-Standard zu Fall bringen und die US-Dollar-Strukturen hinter sich lassen, werden als erste aufstreben. Jenen Nationen, die über breite Reserven verfügen, wird es ebenfalls gut ergehen. China wird ein Mysterium bleiben. Viel zu lange hat es seinen Wagen an die US$-Parade angehängt, es schaut jetzt auf einen zu großen Bestand an Bonds in US$ zurück und ist stark abhängig von globalen Exporthandel in US$. Auch wenn die Diskussionen über das Reich der Mitte anhalten, so wird man dort auch weiterhin die bestehenden Systeme globaler Einflussnahme außer Gefecht setzten.
Der Goldpreis ist ganz deutlich aus seinem wimpelförmigen Pausemuster ausgebrochen. Die Kraft des potentiellen Anstiegs liegt ungefähr bei 70 US$, von 910 auf 980. Zu erwarten ist also ein 70-Punkte-Anstieg vom Durchbruch aus, was den Goldpreis schon sehr bald auf ca. 1.300 US$ bringen müsste. Die riesige Energie, die sich in den vergangenen Monaten aufgebaut hatte, wird die Bewegung vorwärts und aufwärts treiben.