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Gold hebt sich ab, bevor es abhebt

07.09.2009  |  Jim Willie CB
- Seite 4 -
Propaganda vs Realität

Heute erst kamen typische Nonsens-Kommentare von der New York Stock Exchange. Einleitend soll darauf verwiesen werden, dass sich über 75% des NYSE-Handelsvolumens auf Wall-Street-Programme für den Börsenhandel an der NYSE zurückführen lassen. Ihr extrem schneller und hochfrequenter Handel - auch bekannt als Insider-Handel, der in den Aktienhandel eingreift, bevor er an der Börse durchschlägt - dominiert jetzt den Großteil der Handelsaktivitäten. Wenn das keine elitäre Broker-Party ist, was denn dann?? Der betreffende Kommentar zum Anstieg der Goldpreise lautete in etwa so: Es sei noch zu früh zu urteilen und der Preissprung sei zudem nicht deutlich genug. Die Scharlatane an der NYSE erklären den steigenden Goldpreis als technische Bewegung (und daher als nicht real), der im Kontext eines schwachen US-Dollars (was für die letzten Wochen nicht zutrifft) und seiner Wahrnehmung als Sicheren Hafen (so verblüffend, wie eine Offenbarung) zu sehen ist - und als Folge schwachen Volumens, das zu hoher Volatilität führe (die absolut faulste Ausrede). Die Wall-Street-Gang hat wirklich eine Menge Glaubwürdigkeit verloren. Warum ihnen überhaupt noch jemand zuhört, ist wirklich eine gute Frage.

Auf dem Chicagoer Handelparkett wird noch viel mehr Gehirnleistung eingesetzt als an der NYSE und tendenziell viel weniger lähmende Propaganda. Die Weisheit, die aus Chicago kam, verwies auf steigende Goldpreise aufgrund zweier wichtiger Faktoren, die es scheinbar haargenau treffen. In Chicago hört man auf die vermeintliche Goldnachfrage aus China - von offizieller, staatlicher Seite (Sovereign Wealth Funds) und auf normalem Straßenniveau (Münz- und Barrenkäufe im Einzelhandel). Man hört zudem auf etwas, das sich, nach weiterer Reifung und Entwicklung, zu einer der größten Stories bisher entwickeln könnte.

Es ist schwierig, diesen Faktor überhaupt akkurat zu beschreiben. China kündigte an, dass ihren staatseigenen Firmen erlaubt wird, Elemente der Futures-Derivat-Kontrakte nicht zu akzeptieren und somit ihre Verluste zu begrenzen - auf ausgewählter Kontraktbasis. Rohöl- und Metallkontrakte wurden speziell erwähnt. Die Folgen lassen sich nur schwer abschätzen, aber von außen betrachtet, sieht es so aus, als wäre dies eine sehr aufsässige Geste Chinas gegenüber der Wall Street, da sich China selbst entscheidet, ob es ganz allgemein oder aber in nur sehr ausgewählten Bereichen vorgeht. Die chinesische Führung scheint in der Lage zu sein, Frontscheiben zu zertrümmern und sich dann wieder für verbesserte Beziehungen zurückzuziehen. Bei der Zersetzung des globalen Modells haben sie einen Riesenschritt nach vorne gemacht (siehe Paradigmenwechsel), aber dann reden sie wieder konstruktiv mit der Wall Street und dem US-Regierungssydikat (siehe Vortäuschung des Status Quo).

Jetzt kommt Japan noch mit ins Bild. Japan hat die Partei, die seit ganzen 10 Jahren an der Macht gewesen ist, abgewählt. Die Führer der Opposition haben sich lautstark für eine Stützung der US-Staatsanleihen ausgesprochen, vorausgesetzt sie würden in der japanischen Währung, Yen, abgewickelt. Sie haben gewonnen!


Paradigmenwechsel - ein Leckerbissen

Unter den Nachrichten von heute war auch eine Geschichte, die kaum Presse bekam. Das wahre Nachrichtennetzwerk (Internet) ist begeistert von der Ankündigung Hong Kongs, die physischen Goldbestände aus den Lagern in London abzuziehen, um sie in die neu gebauten Hochsicherheitlagerstätten in der Nähe des Flughafens von Hong Kong zu transferieren. Das würde zu den Entwürfen passen, die auch Zürich in der Schweiz verfolgt. Market Watch berichtet: “Diese Einrichtung, so sagten Fachleute aus dem Sektor, würde für Hong Kong als neue Handelsplattform für physisches Metall nach Schweizer Vorbild sprechen und auch den Status Londons als wichtigstes Zentrum für Abwicklung und Lagerung verringern." Lesen Sie den Artikel hier.

Ein vertrauenswürdiger Bankerkontakt erwähnte, auf diese Geschichte bezugnehmend, dass in Moskau schon bald die nächste Superplattform entstehen werde. Das ist ein weiteres Glied in der Kette des Paradigmenwechsels. Der Wechsel vollzieht sich weg von New York und London - Städte, die bald an Rom und Athen erinnern könnten, nachdem deren Reiche untergegangen waren. Die Vereinigten Staaten und Großbritannien können keine reale Macht mehr ausüben, um während dieses Paradigmenwechsels für eine robuste und lebensfähige Geschäftumgebung zu sorgen. Im Zentrum der Aufmerksamkeit werden bald die großen Rohstoffbörsen COMEX und LBMA stehen.

Vor einer ganzen Weile erregte mein Mai-Artikel "Hitman Contracts to Bust COMEX" Aufmerksamkeit, Kritik und ein paar Diskussionen. Die Nachrichten dieser Woche aus China und Hong Kong müssten dahingehend zusätzlichen Druck ausüben. Die Korrupten und Involvierten werden auch weiter schlafen und abgelenkt bleiben, solange, bis ihre Machtstützen demontiert sind. Dies ist eine hochtoxische Situation für die London Bullion Market Assn. Aufgrund des verdächtigen Wesens der leerverkauften Gold- und Silberkontrakte - ohne entsprechende Schuldensicherheit (collateral) - könnten die Leerverkäufe nach und nach enorme und tiefgreifende Wirkungen entfalten. Vor dem Hintergrund der Entwicklungen in China könnten diese Preissteigerungen fundamental weiter untermauert werden.




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