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Goldmarkt: Eine Folge gemischter Signale

14.09.2009  |  Clive Maund
Investoren werden einem Marktkommentator, der bullisch ist und falsch liegt, lieber vergeben, als einem, der bärisch ist und falsch liegt. Das erklärt auch, warum bärische oder vorsichtige Artikel über das gelbe Metall - jetzt, da Gold verlockend kurz vorm Durchbruch zu neuen Hochständen steht - Mangelware sind.

Unter den bullischsten Kommentaren findet sich Jim Willies "13 reasons for a major Gold Breakout" und "A light goes on in Russell’s brain" vom ehrwürdigen Richard Russell. Wir bei www.clivemaund.com sind Pragmatiker, deren vorrangiges Ziel es ist, Geld zu machen oder zumindest keines zu verlieren. Und obgleich wir um die bullische Stimmung wissen und die überzeugenden Unterstützungsargumente vieler Autoren kennen, halten wir trotzdem Ausschau nach bärischen Signalen - und zurzeit gibt es davon ein paar wichtige.

In Folge der gemischten Signale haben wir uns in den vergangenen Wochen auch abwartend verhalten - in einer Zeit, in der Gold aus seinem wichtigen, großen Dreiecksmuster ausbrach aber bisher noch nicht wirklich weit zu neuen Hochständen ausbrechen konnten. Bedeutet diese Zurückhaltung nun, dass wir uns die Chance haben entgehen lassen, Profite in diesem Markt abzufassen? Nein, das bedeutet es nicht.

Ganz selten ziehen wir "Straddle-Optionen" in Betracht - aufgrund der doppelten Verfallslast hinsichtlich des Zeitwertes bei Calls und Puts. Aber nachdem wir den Gold-Durchbruch einen Tag, bevor er geschah, vorhergesagt hatten, entschieden wir uns, kühner zu werden und uns mit einem Haufen billiger Calls und Puts für Gold und für die NYMEX einzudecken wie auch für den iShares Comex Gold Trust, SPDR Gold Trust und für Newmont Mining - damit wollten wir auch die Long-Positionen bei Goldaktien generell absichern.

Dieser Trade klappte auch perfekt und wir stießen die Calls für einen satten Profit am Dienstagmorgen ab, als Gold eine kurzfristige Spitze ausbildete. Und wir blieben bei den Puts. Die Gewinne aus den Calls überstiegen bei Weitem die Verluste aus den Puts und sollte es jetzt schief gehen, könnten wir die Verluste aus den Puts problemlos wettmachen und am Ende sogar Gewinn machen. In jedem Fall verfügen wir nun über einen Haufen billiger und kostenloser Puts, die unsere Aktienpositionen jetzt zumindest für eine Weile gegen Verluste sichern.

Es gibt noch eine andere Herangehensweise, der wir uns bedienen, um von Aufwärtsbewegungen maximal zu profitieren und das Abwärtsrisiko zu minimieren: Wir hängen uns an die Aktien jüngerer, dynamischer Minenunternehmen, die entweder gerade in Produktion gehen oder kurz davor stehen und daher in der schnellen Wachstumsphase ihres Aktienlebenszyklus stecken - wir vermeiden die klobigen, alten Monsteraktien, die schon lange reif sind. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass Investoren und Spekulanten alles unüberlegt auf den Markt werfen werden, ohne dabei auf Qualität oder intrinsischen Wert zu achten, sollte es zu einem Sell-Off kommen.

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Jetzt werden wir einen neuen Blick aufs Gold werfen - im Licht der jüngsten Preisbewegungen und COT-Angaben. Auf dem 3-Jahre-Chart können wir sehen, wie Gold ordnungsgemäß nach oben aus seinem Dreiecksmuster ausbrach und stark anstieg - das Szenario also, dem wir eine höhere Wahrscheinlichkeit beimaßen. Da die gleitenden Durchschnitte bullisch ausgerichtet sind, heißt es hier noch: "So weit, so gut".

Wir merken aber, dass es jetzt zunehmend überkauft ist und sich auf dem Weg zu seinen Hochständen in eine Zone heftigen Widerstands bewegt hat. Beunruhigender für Goldbullen ist aber die Explosion bei den Short-Positionen der Commercials, welche jetzt aus dem Rahmen gefallen sind - wir werden ein wenig später darauf zurückkommen.


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