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Die kommende Superblase

16.09.2009  |  Theodore Butler
- Seite 2 -
Der China-Faktor

So mächtig diese Kräfte auch sein mögen, sie sind nicht die Hauptfaktoren für den "Perfect Storm" und die kommenden Blase. Eine Kraft, die den Silbermarkt in den Grundfesten erschüttern könnte, ist China. Nachdem es 60 Jahre lang illegal gewesen war, als chinesischer Staatsbürger Silber (und Gold) zu kaufen und zu halten, ist es vor Kurzem legal geworden. Nicht nur das: Die Regierung regt ihre Staatsbürger jetzt auch aktiv zum Kauf von Silber an, das jetzt in Banken verkauft werden darf. Die ersten Berichte deuten darauf hin, dass die chinesische Regierung damit Erfolg hat - es wurde berichtet, dass die Menschen in den Banken Schlange standen, um Silber zu kaufen. Im bevölkerungsreichsten Land der Welt gibt einen tief verwurzelten Hang zum Sparen. Und wenn nun eine historisch attraktive Investition nach 60 Jahren plötzlich wieder erhältlich ist, dann kann man sich nur schwer vorstellen, dass sich daraus kein Ansturm aufs Silber entwickeln sollte.

Zudem gibt es Berichte über anstehende Exportbeschränkungen aus China - dem weltgrößten Silberveredler und drittgrößten Silberproduzent. Die Beschränkungen könnten einen bisher noch nie dagewesenen Doppelpreisschlag hervorrufen. Vor Jahren schrieb ich (auf Drängen meines Freundes und Mentors, Izzy Friedman), dass China vielleicht einer der großen Silber-Shorts sei, der den Preis drückt, um den chinesischen Marktanteil im Veredlungssektor zu erhöhen und die globale Silberproduktion zu dominieren. Nachdem die Konkurrenz durch niedrige Preise vertrieben wurde, sei China nun in der Lage, den Preis zu kontrollieren und ihn so hoch wie gewünscht zu treiben. Ich komme nicht umhin zu denken, dass sich nicht nur Izzys Analyse als korrekt herausgestellt hat, sondern dass sie sich vielleicht schon bald bewahrheiten wird.


Hartes Vorgehen an der COMEX

Die unmittelbarste potentielle Kraft beim Silber ist ein Problemfeld, dem ich seit 25 Jahren in besonderem Maße Aufmerksamkeit schenke. Die anhaltende Silbermanipulation, die durch eine beispiellos konzentrierte Short-Position an der COMEX hervorgerufen wird, scheint jetzt sehr schnell einer Auflösung entgegenzusehen. Die Haupttriebkraft hinter dieser anstehenden Auflösung ist der neue Chairman der CFTC, Gary Gensler. Nach nur drei Monaten hat er das Konzept hinter der Konzentration verstanden und zur Sprache gebracht. Ich denke, er wird diesen Begriff häufiger benutzen, als ich es tue - man will es kaum glauben. Er versteht die Bedeutung der Positionsobergrenzen für die gesetzlichen Bestimmungen im Rohstoffsektor und er hat dieses Konzept wirksam kommuniziert. Er zeigt Eigeninitiative - eine seltene Eigenschaft eines öffentlich Bediensteten. Es ist wohl eine Untertreibung zu sagen, er sei der bisher beste CFTC-Chairman.

Und gesetzt dem Fall, Chairman Gensler sollte meinen hohen Erwartungen an die zukünftigen Maßnahmen der Kommission nicht gerecht werden, so hat er vielleicht schon jetzt genug getan, um die Silbermanipulation zu beenden. Er hat das Problem der Positionsobergrenzen und der Konzentration derart herausgehoben, dass die aufgeworfenen Fragen zur ungewöhnlichen Konzentration auf der Leerverkäuferseite beim COMEX-Silber nun unter Garantie beantwortet werden müssen. Er hat hinsichtlich dieser spezifischen Angelegenheit mehrere Hundert privater Nachrichten erhalten. Er kann und wird diese Fragen und Forderungen der Öffentlichkeit nicht ignorieren. In irgendeiner Weise wird er sie angehen.

Jetzt haben wir den ersten Jahrestag unserer aktuell laufenden CFTC-Untersuchung im Silbersektor. Dies ist die dritte Untersuchung in fünf Jahren. Zur aktuellen Untersuchung im Silbersektor kam es aufgrund eines von mir geschriebenen Artikels über das, was im Bank Participation Report von August 2008 enthüllt wurde. Dieser Bericht hatte gezeigt, dass eine oder zwei Banken (höchstwahrscheinlich JP Morgan) eine Short-Position hielten, die 25% der Weltbergbauproduktion entsprach. Hierbei handelt es sich um eine beispiellose Konzentration, die es noch nie zuvor in einem Rohstoffmarkt gegeben hatte. Ich hatte öffentlich die Frage gestellt, wie sich eine solch konzentrierte Position nicht manipulativ auf den Silberpreis auswirken könnte. Anstatt zu antworten, entschied sich die CFTC, erneut eine Untersuchung auf den Weg zu bringen. Eine Regierungsbehörde tut das normalerweise dann, wenn sie keine Antwort auf eine einfache oder direkte Frage finden kann.

Der neue Chairman der Kommission wich den direkten Fragen zu den wichtigen Themen Konzentration und Positionsobergrenzen jedoch nicht aus. Als die Frage der Konzentration letztes Jahr aufgeworfen wurde, war er noch nicht Chairman. Er war auch nicht Chairman, als der Silbersektor dreimal innerhalb von fünf Jahren untersucht wurde. Das ist der große Unterschied zwischen damals und heute. Gary Gensler ist jetzt gerade Chairman und nur das zählt. Meiner Meinung nach wird er sich bald den Fragen zum Silbersektor zuwenden.




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