Commodity Research-Fokus: Gold
07.10.2009 | Thorsten Proettel
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Der Goldpreis wurde seit Anfang Januar in einer stetig enger werdenden Spanne zwischen 820 und 1.000 USDollar gehandelt. Nachdem bereits im Februar und Anfang Juni die 1.000-Dollar-Marke getestet wurde, gelang im September sowohl der Ausbruch aus der charttechnischen Dreiecksformation (siehe Bild rechts) wie auch der Sprung in den vierstelligen Bereich. Die Notierung schwankte seitdem zwischen 985 und 1.025 US-Dollar je Feinunze. Das bisherige Intraday-Hoch in Höhe von 1.034 US-Dollar vom März 2008 wurde zwischenzeitlich überflügelt.
Charttechnik und Wechselkurs geben Ton an
Ausschlaggebend für den Höhenflug der vergangenen Wochen waren vor allem zwei Faktoren. Erstens geriet der US-Dollar gegenüber dem Euro wieder stärker unter Druck und schon seit Anfang April bewegen sich die Goldnotierungen im Einklang mit dem Wechselkurs. Das stark gestiegene Engagement von Money Managern und anderen Teilnehmern am Terminmarkt zeigt auf, dass der Transmissionsmechanismus hierbei das altbekannte Muster von Dollar-short und Goldlong-Strategien ist. Zweitens wirkte die sich in den vergangenen Wochen abzeichnende charttechnische Dreiecksformation preistreibend aus. Bei einem stark beachteten Asset wie Gold geraten so deutliche Konstellationen leicht zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung, da viele Marktteilnehmer trendbestätigend agieren.
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Anleger halten zu Gold
Seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise bildeten die Anleger die größte Käufergruppe. Gold wurde fast ausschließlich als Krisenmetall wahrgenommen, das vom konjunkturellen Abschwung und der Angst profitierte. Seit dem Sommer mehren sich jedoch Anzeichen für einen moderaten Wirtschaftsaufschwung im Jahr 2010, so dass der "sichere Hafen" Gold aus Anlegersicht an Attraktivität einbüssen könnte. Trotz der seit März dieses Jahres wieder gut erholten Aktienmärkte und einer deutlichen Entspannung im Anleihesektor halten die Investoren an Gold fest. Zwar erhöhten sich die physischen Bestände der Gold-ETFs seit dem Frühjahr nur noch marginal. Es fand jedoch kein Flucht aus den Goldpapieren statt und Münzen sowie Barren sind weiterhin gesucht. Dies dürfte unter anderem an Inflationsängsten liegen, die durch einen Aufschwung eher bestärkt werden.