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Ist das die finale Durchbruchphase?

19.10.2009  |  David Morgan
An dieser Stelle zögere ich ein wenig mit der Behauptung, die finale Durchbruchphase läge hinter uns und wir würden nie wieder einen Goldpreis unter 1.000 $ sehen. Sicherlich sprechen die Entwicklungen für die Edelmetallinvestoren und es scheint so, als könne Gold nur noch steigen. Wie wir wissen, befinden wir uns jetzt auf einem Niveau, das in der Vergangenheit Widerstand gewesen ist (1.000 $) und dieses Gebiet ist zudem recht lange Widerstandniveau für Gold gewesen. Und sobald dieses Niveau 3 Tage am Stück durchbrochen bleibt, liegt die Wahrscheinlichkeit eines anhaltenden Trends hoch. Und genau darauf haben wir unsere Abonnenten auch hingewiesen.

Der größte Vorbehalt ist allerdings, dass das große, große Bild im Zeitraum Oktober/November sehr heikel ist. Die herrschenden Kräfte scheinen zu denken, die Rezession sei vorüber, aber die Fakten sprechen eine andere Sprache. Im Folgenden werden einige dieser Bedenken aufgelistet:

  • Vertrauen in den Dollar - das ist das Einzige, was uns noch bleibt. Jeder, der sich ein wenig damit beschäftigt hat, weiß, dass der Dollar 95% seines Wertes verloren hat. Der Autor hatte vor ca. neun Jahren in einem Artikel, "Dollar Dotcom", darauf hingewiesen.

    Dieser Glauben an den Dollar hat möglicherweise seine Grenzen erreicht. China, Russland und einige der Nah-Ost-Staaten haben alle ihr Interesse an einer Alternative zum US-Dollar zum Ausdruck gebracht. Da die US-Wirtschaft seit mehreren Jahren real schrumpft, wird die Fähigkeit der USA, alle Schuldverpflichtungen zu begleichen, höchst fragwürdig.

  • Kredit: Auf lokaler Ebene scheint das Kreditangebot zu schrumpfen, auf der Ebene der Banken und Finanzinstitutionen scheint es zu explodieren - solange ihre Bank/ Institution von den regierenden Mächten bevorzugt wird. Hat irgendjemand von Ihnen in letzter Zeit versucht, einen Kredit auf das eigene Haus oder die eigene Wohnung aufzunehmen? Wie steht es mit einem Darlehen für Ihr kleines Unternehmen? Kredit kontrahiert in der Main Street, an der Wall Street explodiert er; das spricht nicht gerade für eine zukünftig starke Wirtschaft.

    Die Regierung der USA scheint sich immer mehr an ein bestehendes "Gesetz" heranzutasten, das wir nun schon seit 30 Jahren denken müssen - das "Monetary Control Act von 1980". Um ehrlich zu sein, ich habe es schon seit langer Zeit nicht mehr gelesen - woran ich mich jedoch noch gut erinnern kann, ist, dass dieses "Gesetz" die Möglichkeit eröffnet, fast alles zu monetisieren. Die Bailout-Programme gefährden die Integrität der zuvor ausgegebenen Schuldscheine. Auf diesen Bereich muss besonders geachtetwerden.

  • Derivate hatten ein hohen Anteil am Niedergang des Systems, und trotzdem sind die meisten dieser Derivate immer noch "offen" - was nichts anderes heißt, als dass diese Wetten, deren Wert häufig fragwürdig ist, immer noch nicht eingelöst wurden. Derivate stellen eines der größten Risiken des gesamten Banken- und Finanzsystems dar.

  • Bankenzusammenbrüche halten an: Die FDIC ist Pleite und die Bilanzen vieler Banken bereiten Investoren schwerste Sorgen. Die Zeit lohnt sich, nach der sichersten Bank zu suchen und Ihr eigenes Engagement zu verringern!

  • Immobilien: Die Probleme im Immobiliensektor sind aus unserer Sicht noch weit davon entfernt, gelöst zu sein. Die Alt-A und selbst die konventionellen Hypotheken müssen in den Jahren 2010 und 2011 übergerollt werden und sie haben denselben Umfang wie das Subprime-Fiasko. Damit wurde noch nicht einmal angesprochen, was sich gerade auf dem Gebiet der gewerblichen Immobilien abspielt.

  • Die Sozialversicherung ist einfach nur ein System der Vermögensumverteilung - darüber hatte ich schon in der Vergangenheit geschrieben. Wenn die Steuereinnahmen sinken, so lassen sich diese Programme und Hunderte anderer Regierungsverpflichtungen nur über zusätzliche Schuldenaufnahme finanzieren - doch bei wem kann geliehen werden?

Es folgt eine Frage, die uns recht häufig gestellt wird:

Sollte die Rezession offiziell vorbei sein, würde dies nicht - mit Blick auf einem Goldpreis bei 1.000 $ - Inflation auslösen und dafür sprechen, jetzt mit Nachdruck in den Markt zu gehen (wenn man sich im Goldsektor bisher mit einer Beobachterposition begnügt hat).

Investoren schauen immer auf bestimmte Zeichen oder Indikatoren, die ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen. Das gilt gerade für die technisch ausgerichteten Investoren - und heutzutage gibt es wohlmöglich mehr Leute in diesem technischen Bereich als jemals zuvor. Das liegt daran, dass es Trading-Cluster gibt und auch all diese Softwareprogramme, die sich jeder zulegen und mit Zahlen füttern kann und schließlich zu der Feststellung gelangt, dass Gold gerade ausbricht. Und trotzdem gibt es dafür keine Garantien - es handelt sich nur um eine Wahrscheinlichkeit.




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