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Die Goldbasis ist tot - lang lebe die Goldbasis!

26.10.2009  |  Prof. Antal E. Fekete
- Seite 3 -
Schande für die Menschheit

Rob Kirby (der beste Detektiv, den wir haben, um den staatlichen Hokuspokus im Goldmarkt aufzudecken) hat die Verschleierung dessen, was er als ernsthafte Backwardation bezeichnet, in durchaus eindeutigen Worten gegeißelt. Er bezeichnet die Zentralbanken wegen ihres Mitwirkens bei diesen Verschleierungstaktiken als eine Schande für die Menschheit. Seiner Meinung leisten die Zentralbanken Beihilfe zur Plünderung nationalstaatlicher Vermögensanlagen. Sie eilen ihren Mittelsmännern oder Freunden zur Hilfe, um "diesen ganzen verdammten Mist unter den Teppich zu kehren". Diese Einschätzung ist zutreffend. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass die Herrschaft der uneinlösbaren Währung eine Schande für die Menschheit ist. Uncle Sam wird seinen schandvollen Anteil am monetären Absturz der Welt nie vergessen machen können.

Auch die Zentralbanken sind der Gefährdung der Jugend schuldig - ein Verbrechen, das im Athen Sokrates mit dem Tod bestraft wurde. Sie haben die Geldwirtschaft voll und ganz in Geiselhaft genommen. Sie haben Schreiberlinge angeheuert, die ihnen Lobgesänge auf ihr schäbiges Treiben schreiben - auf die Schaffung des Fiat-Geldes. Den Absolventen unserer Universitäten wurde nicht mehr beigebracht, dass diese Ordnung eine Sterblichkeitsrate von 100% hat - plötzlicher Herztod, der die Verarmung der Massen zur Folge hat. Die geschichtliche Rolle des Goldes wird verfälscht und verdreht.

Den Leuten wird erzählt, jegliches Zurückgreifen auf Gold-Geld sei ein Zeichen von Rückwärtsgewandtheit und reaktionärem Denken. Modernes Geld sei gemanagtes Geld - solange sie selbst mit dessen Management betraut sind. Aus dieser Sichtweise erscheint die Verfassung der USA als ein rückständiges Dokument, das nicht mehr zählt; und so kommt es auch, dass man sich nicht darum kümmert, eine Verfassungsänderung vorzuschlagen, mit der geldpolitische Grundsätze geändert werden, die schon längst in der Praxis existieren.


Aristoteles als Alibi

Ein Axiom des Aristoteles besagt, dass keine Substanz zur selben Zeit an zwei unterschiedlichen Stellen existieren kann. Der Grund, warum Gold eine geldpolitische Funktion hat, ist in diesem Axiom verwurzelt. Ein und dasselbe Papierversprechen kann gleichzeitig als Aktiva-Posten in beliebig vielen, eigenständigen Bilanzen existieren. Bei ein und derselben Goldmünze ist dies nicht möglich. Damit wird die Möglichkeit einer wundersamen Vermehrung von Geld ausgeschlossen - wodurch moderne Geldwechsler nicht zum Zuge kommen könnten. Mit der Entfernung des Goldes aus dem monetären System aber beginnt die wundersame Vermehrung des Geldes. Zentralbanker werden es, wenn es sein muss, sogar aus schwebenden Helikoptern von oben herab verteilen.

Der Beweis, dass diese Praxis der Gesellschaft förderlich ist, wird ad hominem geführt. Auf diese Art und Weise, so die Argumentation, kann die Kausrigkeit der Natur überwunden werden, die ja darin besteht, dass nur so und so viel Gold jährlich aus den Goldminen gefördert werden kann. Geld gelangt also in die Hände jener, die es am dringendsten brauchen. Und die werden es mit Sicherheit ausgeben. Nie wieder wird die Wirtschaft festrosten, weil Geld knapp ist.

Die Geldmengentheorie ist eine falsche Doktrin, denn sie beschreibt die Wirtschaft in Form eines linearen Modells, wohingegen sie in Wirklichkeit aufgrund stark nicht-linearer Muster funktioniert. Deswegen brauchen wir eine bessere Theorie, um zu zeigen, dass der wundersamen Vermehrung von Geld ein trauriges Ende bestimmt ist. Es war und ist mein Bestreben, eine bessere Theorie aufzustellen. Und ich freue mich, dass meine Theorie der schwindenden Goldbasis und der ultimativen, permanenten Gold-Backwardation in einem System der uneinlösbaren Währung Resonanz in einigen Blogs und Diskussionsgruppen gefunden hat - auch wenn sie in den Medien und Universitäten immer noch ein Tabu ist.

Seit unserem letzten Seminar in Canberra haben wir große Fortschritte gemacht. Das diesjährige Seminar wird die Goldbasis im Licht der allerjüngsten Entwicklungen diskutieren. Die Goldbasis ist nicht tot, sie muss nur richtig interpretiert werden. Wie, werde ich meinem Publikum zeigen - indem der versteckte Aufschlag auf verfügbares 24-Karat-Gold für unmittelbare Lieferung aufgedeckt wird, über die Differenz zwischen den Anteilspreisen und dem Nettovermögenswert der ETFs, über das Auftauchen von 22-Karat-Gold als Schmiergeld und verschiedenen anderen Anzeichen für einen sehr realen physischen Short-Squeeze im monetären Goldmarkt.

Wir sehen uns im November in Canberra!


Referenzen



© Antal E. Fekete
Professor of Money and Banking San Francisco School of Economics
aefekete@hotmail.com



Dieser Artikel wurde am 18. Oktober 2009 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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