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Gold und Sparen

06.11.2009  |  Steve Saville
Was folgt ist ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 11. Oktober 2009 auf www.speculative-investor.com erschienen ist.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich zwei ultra-langfristige Trends innerhalb der letzten zwei Jahre umgekehrt haben; beim ersten handelt es sich um die Kreditausweitung im privaten Sektor der USA, beim zweiten um die Kontraktion der Sparquote in den USA. Die Trendumschwünge stehen natürlich untereinander in Verbindung, dahingehend, dass die neuen Trends hin zu weniger Schulden und mehr Ersparnissen von den derzeit widrigen Bedingungen in der Wirtschaft angetrieben werden und auch dahingehend, dass die wirtschaftliche Zukunft nicht so rosig aussehen wird, wie zuvor angenommen.

Wie schon ausführlich in vielen unserer Kommentare diskutiert, sind die Probleme, die während der letzten zwei Jahre auftauchten, nicht während der letzten zwei Jahre entstanden. Es handelt sich stattdessen um die natürlichen und unvermeidlichen Folgen einer monetären Inflation, zu der es während der ersten Hälfte unseres Jahrzehnts gekommen war. Um es anders zu formulieren: Die Probleme entstanden während des inflationsgetriebenen Booms, sie wurden für die meisten jedoch erst dann ersichtlich, nachdem die Menge des neuen Geldes, dass in die Wirtschaft floss, unzureichend wurde, um den Boom zu unterhalten. Seitdem wurden viele Illusionen zerstört und die Menschen waren und sind gezwungen, sich mit einer finanziellen Zukunft abzufinden, die ganz anders ist, als die, auf die sie noch vor zwei Jahren zählen konnten.

Das wachsende Bedürfnis, Ersparnisse anzulegen und das sinkende Verlangen nach Schuldenaufnahme haben zu einer Phase der Deflation geführt; Regierungen und Zentralbanken entschieden jedoch, dass Deflation nicht zugelassen werden kann. Sie entschieden stattdessen dafür, den natürlichen Korrekturprozess nicht zum Tragen kommen zu lassen und den Problemen, die aus der Kombination monetärer Inflation und staatlicher Einmischung entstanden waren, durch noch mehr monetäre Inflation und staatliche Einmischung entgegenzutreten. Das ist natürlich Schwachsinn in phänomenaler Größenordnung, es ist aber nicht überraschend. Seitdem die TSI-Webseite online ist (seit 10 Jahren), haben wir immer wieder Folgendes erklärt: Mit den Ende der Kreditausweitung im Privatsektor wird der öffentliche Sektor einspringen und über staatliche Kreditaufnahme/ staatliche Ausgaben und Monetisierung durch die Zentralbank ganz gleich welche Mengen Neugeld schöpfen, die zur Aufrechterhaltung der Inflation benötigt werden. Leider sieht so aus, als würden wir Recht behalten.

Monetäre Inflation schafft Probleme ganz gleich, ob das neue Geld durch private Akteure oder durch den Staat ins Dasein geliehen wird; doch die Probleme werden wohl erst dann dem durchschnittlichen Beobachter ersichtlich, wenn der Staat den größten Teil der Kreditaufnahme übernimmt. Das liegt darin begründet, dass staatliche Kreditaufnahmen und die damit einhergehen Ausgaben / Investitionen selten durch ökonomische Anreize motiviert sind - was nur bedeutet, dass die Auswirkungen der monetären Inflation, die durch staatliche Kreditaufnahme in Gang gebracht wurde, wohl kaum durch Produktivitätssteigerungen maskiert werden können - nicht in der Art, hätte der Privatsektor den größten Anteil des neuen Geldes ins Dasein geliehen. Einfach ausgedrückt: Inflation, von staatlicher Seite erzeugt, hat höhere Chancen, die allgemeinen Preisniveaus in die Höhe zu treiben - also das zu schaffen, wovon die meisten Menschen denken, es sei "Inflation" - als die Privatsektor-Variante.

Deswegen würden wir vernünftigerweise annehmen, dass die monetäre Inflation auch in den kommenden Jahren weiter steigen wird und dass das zusätzliche Geld größere Auswirkungen auf die Lebenshaltungskosten haben wird als jenes Geld, das der Wirtschaft während der 1990er Jahre und den ersten sieben Jahren der 2000er zugeführt wurde. Gleichzeitig gilt es als wahrscheinlich, dass der Wunsch nach Sparen stärker wird. Es scheint in der Tat ganz so, als ob der Wunsch nach Sparen wahrscheinlich stärker wird, je stärker der Staat und die Zentralbank intervenieren, um eine Stimulierung privater Kreditaufnahme und privater Ausgaben zu erreichen. Denn die Interventionen werden Unsicherheit schaffen und bestehende Ersparnisse aufbrauchen. Wir scheinen daher auf eine Situation zuzusteuern, in der der öffentliche Wunsch nach steigenden Ersparnissen stärker wird, während die Regierung ganz klar und deutlich zu verstehen gibt, dass jeder, der in der offiziellen Währung spart, bestraft wird.

Und damit rückt das "Gesetz der unbeabsichtigten Konsequenzen", (ein Gesetz, das sich in fast alle staatlichen Pläne, die der "Hilfe" der Wirtschaft dienen sollen, einzumischen und mitzuspielen scheint) in den Vordergrund. Die Menschen haben jetzt ein rationales und ununterdrückbares Verlangen, ihre Ersparnisse auszubauen, aber der Staat verspricht nichts anderes, als die offizielle Währung abzuwerten und er hat gezeigt, dass es fähig ist, sein Versprechen zu halten. Die Menschen sind nun dazu angehalten, in anderer Form Ersparnisse anzulegen und die offensichtlichste "andere Form" ist Gold. Politische Ansätze, die darauf abzielen, das Sparen zu unterbinden, führen unter anderem nicht wirklich dazu, dass weniger gespart wird; es wird zwar weniger Ersparnisse in der offiziellen Währung geben aber mehr Ersparnisse in Form von Gold - wobei der Goldwert in der betreffenden Währung steigt wie auch im Vergleich zu den meisten anderen Rohstoffen.


Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) erhalten Sie unter www.speculative-investor.com.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



Regelmäßige Finanzmarktprognosen und -analysen stehen auf unserer Webseite zur Verfügung www.speculative-investor.com. Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) können Sie unter www.speculative-investor.com/new/freesamples.html einsehen.



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