Nach Dubai-Schuldenproblemen geriet Gold unter heftige Turbulenzen
30.11.2009 | Clive Maund
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Aus fundamentaler Sicht gestaltet sich Dynamik hinter solchen Candlesticks wie folgt: Die Preise brechen aufgrund bestimmter schlechter Nachrichten im frühen Handel ein und flinke Trader gehen so schnell wie möglich raus. Diejenigen, die die Rally verpasst hatten und ihr hinter rennen, nutzen plötzlich ihre Chance und kaufen sich zu günstigern Preisen ein, entweder weil ihnen die Nachrichten entgangen war oder deren Tragweite nicht erkannten; und das treibt den Preis später wieder in die Höhe. Oft ist es dann so, dass die Preise wieder nach unten driften, möglicherweise sogar erst Tage später - unter den Schlussstand des "hängenden Mannes". Dann werden diejenigen Käufer, die zwischen Eröffnungskurs und Schlusskurs des Candlesticks gekauft hatten, ordentlich nervös und einige entscheiden sich für den Absprung; je mehr das machen, desto tiefer geht der Kurs, was schließlich eine ausgedehntere Reaktion auslöst.
Bis dahin besteht aber immer die Chance, dass in der Folge wieder ein Fortschritt einsetzt. Trader sollten daher warten, bis der Kurs unter den Schlusstand des "hängenden Mannes" fällt, was dann als Kaufsignal gilt. Andere vernünftige technische Indikatoren, die hier auf eine Umkehr hindeuten, sind der MACD-Indikator (unten im Chart), der jetzt extreme Stände erreicht hat aber auch die sehr große Lücke zwischen dem Preis und seinen gleitenden Durchschnitten.
Da der Dollar, nachdem er sich seit Monaten langsam nach unten durchschliffen hatte, ganz kurz vor einer GROßEN Bewegung steht, ist der zukünftige Ausblick auf den Dollar von entscheidender Bedeutung für die Geschicke des Goldes. Trotz alledem, was über das Thema "Gold hat sich vom Dollar befreit" gesagt wird: Dazu kann es ja überhaupt erst kommen, sollte Gold eines Tages nicht mehr in Dollars gehandelt werden.
Ein Abonnent schrieb mich an, um mich darauf hinzuweisen, der Dollar hätte am Freitag ein bärisches "Sternschnuppen"-Candlestick ausgebildet und würde aus diesem Grund fallen. Erstens lässt sich diese Interpretation nicht mit einem bärischen "hängenden Mann" im Gold-Chart vereinen und zweitens ist es keine "Sternschnuppe" - es ist in der Tat ein bullischer "ungekehrter Hammer". Der Unterschied: Auch wenn beide Candlesticks gleich aussehen - Eröffnung- und Schlusskurs in der Nähe des Tagestiefs und ein langer Docht oben - so erscheint eine "Sternschnuppe" gegen Ende eines Aufwärtstrends, während der umgekehrte Hammer gegen Ende eines Abwärtstrend erscheint.