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Big Player gehen ins Gold

04.12.2009  |  John Browne
Über die letzten 10 Jahre haben wir uns hier bei Euro Pacific immer voreingenommener gegenüber Papierwährungen gezeigt und wiederholt über Gold als Alternative geschrieben. In dieser Zeit hielten wir Investoren dazu an, die Sicherheit und auch die physische Verfügbarkeit von Goldinvestitionen in Betracht zu ziehen; wir haben uns dafür ausgesprochen, dass zumindest ein bestimmter Anteil in physischer Form gehalten werden sollte. Es hat wohl Leute gegeben, denen unserer Ansichten übervorsichtig und sogar schwarzseherisch vorkamen. Jetzt zeichnet sich jedoch immer deutlicher ab, dass Großinvestoren, ja sogar Zentralbanken, unseren Ratschlägen folgen. Unterdessen setzen wir auch weiterhin Standards, indem wir uns dafür aussprechen, dass ein noch größerer Teil der Investorenportfolios aus physischem Gold oder sicheren Äquivalenten bestehen sollte.

Trotz der Versuche, die an den westlichen Wirtschaften schon vorgenommen wurden, werden sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Zukunft noch schlimmer gestalten. Die aktuelle Administration scheint die Qualen des Deleveraging nicht hinnehmen zu können und hat stattdessen einen Strom grenzenloser Ausgaben des öffentlichen Sektors in Gang gebracht, finanziert durch höhere Besteuerung, Defizite und verdeckte Entwertung des US-Dollars. Obamas Gefolgsmänner haben noch nicht zur Kenntnis genommen, dass ihre Politik zum Verlust der privilegierten Weltreserveposition des US-Dollars führen könnte, was den relativen Wert des US-Dollars und vieler Papierinvestitionen in US-Dollar, einschließlich der Staatsanleihen, verwüsten würde. Tatsächlich würde es einen zweiten Finanzkollaps auslösen, der aber diesmal mit Hyperinflation einhergeht.

Um ihre Vermögen vor Inflation und Finanzpanik zu schützen, setzen die großen Akteure wie Hedgefonds, Sovereign Wealth Fund und Zentralbanken nicht alleine auf Gold, sondern auf physisches Gold.

Viele Investoren fordern physische Auslieferung und können diese auch bezahlen. Dahinter scheint auch die Absicht zu stecken, für eine längere Zeit in diesem Bereich investiert zu bleiben, was im großen Maße Kaufdruck vom Markt nimmt. Besorgniserregender ist jedoch die Bereitschaft, für die physische Auslieferung und Lagerung aufzukommen, sie verweist auf einen fundamentalen Glaubwürdigkeitsverlust in Bezug auf Papierkontrakte.

Seit Jahrhunderten ist Gold der Fluch verschwenderischer Regierungen gewesen. Seit Jahrzehnten haben die westliche Staaten, allen voran die USA, versucht, das "hinderliche" Metall zu demonetisieren. Und in jüngerer Zeit brachten die USA andere Zentralbanken dazu, untereinander geheime Goldabkommen (Central Bank Gold Agreement, CBGA) einzugehen. Mit diesem Abkommen (über den IWF) sollten nun jährliche Zentralbankgoldverkäufe im Umfang von 500 Tonnen an den Markt koordiniert werden. Die versteckte Absicht dahinter: Gold sollte durch die Verschleierung seiner Wertsteigerung weniger attraktiv gemacht werden, gleichzeitig sollte seine Seriosität als monetäres Instrument durch maximale Volatilität zerstört werden.

Seit 1980, als Gold 850 $ pro Feinunzen erreichte (oder um die 2.333 $ in heutigen, entwerteten Dollars), hat das CBGA Goldinvestitionen erfolgreich in Verruf bringen können. Bis heute sprechen sich die meisten Wall-Street-Kommentatoren reflexartig gegen Gold aus, sobald es ins Gespräch kommt. Die von ihnen geäußerten Vorbehalte, Gold werfe keine Zinsen ab und würde Lagerkosten verursachen, spiegeln ihr erstaunliches Unwissen oder ihre Vorurteile wider. Sie übersehen dabei völlig den durch Wertzuwachs entstehenden Gesamtgewinn beim Gold, der allein auf die vergangen fünf Jahre gerechnet bei über 100% liegt.

Aufgrund der CBGA-Vereinbarungen war es für die großen Zentralbanken lange Zeit Tabu, beim Goldkaufen gesichtet zu werden. Aber die Abmachungen verlieren ihren Nachdruck.




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