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Droht eine Hyperinflation? - Im CuB-Szenario sehr wohl

09.12.2009  |  Ralf Flierl
Die US-Arbeitsmarktdaten von letzter Woche waren bemerkenswert. Demnach stieg deren Arbeitslosenquote erstmals nicht mehr.

Vielmehr ging sie von 10,2 auf 10,0% zurück. Klar, die absoluten Werte dieser Zahlen sind nicht wirklich aussagekräftig, werden sie doch mit allerlei statistischer Methoden manipuliert. Aber der Trend an sich sagt natürlich schon etwas aus. Und wenn die Arbeitslosenquote nun erstmals wieder sinkt, dann bedeutet dies schlicht und ergreifend, dass dies ein Anzeichen für ein Wiederstarken der US-Konjunktur sein könnte. Die Super-Pessimisten halten so etwas ja gar nicht mehr für möglich. Wir jedoch schon, mit unserer Crack-up-Boom-Theorie reden wir schon seit Monaten von nichts anderem.


Gigantische Rettungsprogramme

Und überlegen wir doch mal ganz scharf: Die gigantischen Summen, die in den letzten zwei Jahren in die Wirtschaft und damit auch in die Märkte gepumpt worden sind, müssen doch irgendwann ihre Wirkung entfalten. Alleine das amerikanische Rettungsprogramm dürfte in einer Größenordnung von etwa 4 Bio. USD liegen. Wir beziehen uns hier auf die Berechnungen bzw. Aussagen unserer Interviewpartner Claus Vogt und Roland Leuschel im Smart Investor 11/2009, die diese Zahl aus dem Anstieg der US-Notenbank-Bilanz und den seit Mitte 2007 aufgelaufenen US-Haushaltsdefiziten berechnen. Also 4.000 Mrd. USD wurden aufgewendet um die US-Wirtschaft zu stützen. In Europa dürfte mindestens nochmals die Hälfte davon aufgewendet worden sein, und auch in Asien wurde das eine oder andere unternommen (Konjunkturprogramme z.B. in China, Singapur usw.).

Es ist völlig klar, dass diese gigantischen Summen ihren Niederschlag in Wirtschaft und Börse finden müssen. Und deswegen reden wir uns ja seit vielen Monaten so den Mund fusselig und versuchen die Bären unter unseren Lesern davon zu überzeugen, dass die Aktien- und Rohstoffmärkte in den kommenden Jahren gar nicht anders können als durch die Decke zu gehen (sie steigen ja auch schon seit März dieses Jahres recht kräftig).


Die Hyperinflation kommt

Allerdings hat eine Medaille immer zwei Seiten. Und die andere Seite von wieder anziehender Wirtschaft und steigenden Börsen wird eben die Inflation sein. Und weil diese Inflation nicht mehr adäquat bekämpft werden kann (nennenswerte Zinserhöhungen würden beispielsweise den amerikanischen Hausbauern den Garaus machen), wird das ganze irgendwann in der Hyperinflation enden. Genau aus diesem Grund titelt die aktuelle Ausgabe des Smart Investor Magazins mit "Hyperinflation von 1923 - Lehren aus der Geschichte". Darin wird die damalige Zeit auf neun Seiten recht detailliert dargestellt. Wir haben übrigens nicht deshalb diese Geschichte gebracht, weil unsere Zukunft genauso verlaufen wird wie damals. Aber die Zeit von 1920 bis 1923 dürfte unserer Ansicht nach unter allen früheren Perioden den besten Vergleich für die kommenden Jahre geben. Insofern macht das Studium dieser damaligen Phase also durchaus Sinn.


Zum Dollar

Aufgrund der jüngsten US-Arbeitsmarktdaten kamen einige Märkte dann doch in Wallung. Wegen der damit verbundenen Zinssteigerungsphantasie für die USA machte beispielsweise der Dollar einen Sprung nach oben. Diese Kursbewegung kam für unser natürlich nicht überraschend. Überraschend war schon eher, dass der Dollar sich so lange dafür Zeit gelassen hat, immerhin rechnen wir schon seit einigen Monaten mit einer Schwäche des Euro gegen den Dollar. Mittlerweile scheint es auch, dass der Euro (gg. USD) ein charttechnisches Verkaufssignal ausgebildet hat. Einerseits wurde der neunmonatige Aufwärtstrend (rot) schon seit einigen Wochen nach unten verlassen, andererseits hat sich zudem auch eine charttechnisches Umkehrformation (bearisher Keil; blaue Linien) ausgebildet, aus der heraus es mit Schmackes in den letzten Tagen nach unten ging. In unserem Musterdepot befindet sich ein Euro-Short-Zertifikat, mit welchem wir genau diese Entwicklung abhedgen wollen. Es konnte dementsprechend in den letzten Tagen zulegen, wenngleich wir unseren Einstandskurs noch nicht ganz erreicht haben. Die fundamentalen Gründe für ein nun wieder stärkeren Dollar (gegen Euro) entnehmen Sie bitte dem Gastbeitrag von Dr. Volker Schindel sowie dem "Großen Bild" im aktuellen Heft.

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