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Ausblick für 2010 - Quantative Easing eilt zu Hilfe, weltweit…

12.01.2010  |  Clive Maund
- Seite 2 -
Wie viele von uns werden das aus dem eigenen Privatleben kennen: Wenn "Geld keine Rolle spielt", so sind den Dingen, die wir erreichen können, fast keine Grenzen gesetzt - alles ist möglich. Es könnte also ganz so scheinen, als hätten einige von uns (Autor eingeschlossen) nicht genügend Vertrauen in unsere illustre Führung gehabt und in deren Fähigkeit, all die wirtschaftlichen Probleme durch das simple Hilfsmittel der Geldschöpfung zu lösen, also durch Geld, das ganz gleich in welchem notwendigen Umfang geschöpft wird, um das Problem, ganz gleich welches, in den Griff zu bekommen.

Der gebildete Ausdruck für diese Geldschöpfung lautet "Quantitative Easing" (Quantitative Lockerung), der zunehmend nur noch mit QE abgekürzt wird und nun so klingt, als könne man es in der Apotheke kaufen, um sich damit bei Verdauungsproblemen Abhilfe zu schaffen. Aber eigentlich bedeutet er Geldschöpfung aus dem Nichts, im allgemeinen Sprachgebrauch auch als "Gelddrucken" bezeichnet.

Doch heutzutage macht man sich nicht mehr krumm, um ganz gewöhnliches Geld zu drucken, man bringt es einfach elektronisch auf - wie durch Zauberei. Wie dem auch sei, der Punkt ist, dass die bislang als ungeheuerlich angesehen Probleme alle auf "Knopfdruck" durch Schöpfung von Geld gelöst werden können; Geld, das in ausreichend großen Mengen erstellt wird, um alles gemütlich dahinbrummen zu lassen.

Bei diesen Problemen handelt es sich zum Beispiel um toxischen Müll aus dem Subprime-Betrug und aus der Schmelze am Markt für kommerzielle Immobilien in den USA, die drohenden Bankrotte großer Unternehmen und Institutionen, die rasenden Staatdefizite in den USA und anderen Ländern wie Großbritannien, Griechenland und Spanien, die Aufrechterhaltung ausreichender Nachfrage nach US-Staatsanleihen und natürlich die übergeordnete Notwendigkeit, massive Bonuszahlungen an das Senior-Management der Großinstitutionen, ungeachtet der Leistung, aufrecht zu erhalten.

Sicherlich gibt es auch nachgeordnete Probleme wie hohe Arbeitslosigkeit, aber genau genommen hat dies eigentliche positive Auswirkungen, denn es diszipliniert die Arbeiterschaft; die unteren Klassen sind dankbar, wenn sie überhaupt einen Job haben - ganz gleich welchen. Und man kann sie härter arbeiten lassen für’s selbe Geld oder aber für weniger, ganz nach dem Motto "verhalt’ gemein dich und halt sie fleißig". Der Trick ist, sie dabei nicht so verdrossen zu machen, dass sie über Revolution nachdenken.

Zwar kann die großzügige und allumfassende Anwendung des Quantitative Easing als Mittel betrachtet werden, das die meisten Problem auf dieser Erde abschwächt, doch gibt es ein allmächtiges Problem, gegen das selbst QE schwerlich angewendet werden kann - und das ist der Berg aus Derivaten. Die Anzahl der Derivate ist über die Jahre exponentiell angewachsen und hat einen Punkt erreicht, an dem das ganze Geld der Welt, die damit einhergehenden Verbindlichkeiten nicht begleichen könnte.

Und man glaubt, nur eine friedliche Intervention seitens der Planetenförderation könnte die Erde noch von diesem Problem befreien. Aber eine solche Intervention ist in absehbarer Zukunft eher unwahrscheinlich. Die einzige Option ist, so scheint es, die Derivatemenge weiter lawinenartig anwachsen zu lassen und die damit einhergehenden Verbindlichkeiten zu entwerten, indem man die Währungen, in denen sie ausgeschrieben sind, entwertet.

Es gibt zwei Hauptgründe, warum die Quantitativen Lockerungen voraussichtlich nicht nur ein von den USA angewandter Ansatz zur Lösung wirtschaftlicher Probleme bleibt, sondern auch weltweit Anwendung finden wird. Der eine Grund: Niemand kann ein Interesse daran haben, dass die Weltwirtschaft zusammenbricht und wie das Luftschiff Hindenburg brennt (wie auf dem Cover des Led Zeppelin-Albums).

Die Eliten führen eine opulentes und privilegiertes Leben, jenseits der Vorstellungskraft der Masse, was sich auch an den immensen Kosten und extravaganten Sicherheitsmaßnahmen zeigt, die nicht gescheut werden, um diese geschätzten Persönlichkeiten zu schützen, sollten sie sich entschieden haben, bei einem ihrer globalen Zusammenkünfte zu erscheinen.

Warum all das auf’s Spiel setzen, warum einen wirtschaftlichen Kollaps, Auflösungsprozesse hin zu Anarchie und eine mögliche Revolution zulassen, wenn sich all dies durch Liquiditätsschöpfung abwenden lässt und ein Dahindümpeln möglich ist? Würden Sie das machen, wenn sie an deren Stelle wären? Natürlich nicht! Daher kann man mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass die globalen Eliten schon längst hinter den Kulissen zusammengekommen sind und gemeinsam einen "globalen Bailout" organisiert haben, der nicht ohne Quantitative Easing auskommen kann, damit an den Brennpunkten, wo Sanierungs- und Hilfsmaßnahmen am dringendsten benötigt werden, gehandelt werden kann.


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