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Ausblick für 2010 - Quantative Easing eilt zu Hilfe, weltweit…

12.01.2010  |  Clive Maund
- Seite 3 -
Der andere Hauptgrund für QE auf globaler Ebene: Andere Länder werden es nicht hinnehmen, dass die USA ihren Verpflichtungen durch die Verwässerung der eigenen Schulden entkommen. Und das geschieht, wenn sie ihre Währung, den Dollar, international abwerten. So wie sie es bis heute machen. "Was dem einen recht, ist dem anderen billig":

Andere Länder, und gerade andere Machtblöcke, haben zweifellos schon erkannt, welcher Weg einzuschlagen ist, um den Versuch der USA zu blockieren, sich durch eine großangelegte Dollarentwertung aus den eigenen Schulden herauszuwinden und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Und dieser Weg führt über die Nachahmung des QE-Ansatzes.

Der Wettlauf ins Fiat-Tal hat also begonnen und die meisten Länder sind wild entschlossen, ihre eigenen Währungen zu entwerten und ihr Geldangebot hochzufahren. Diese Erkenntnis und auch die sich selbst verstärkenden Short-Glattstellungen haben die jüngste Erholung beim Dollar angetrieben.

Es kostet nicht viel Vorstellungskraft, um zu begreifen, dass immer größer werdende Geldmengen auf ein begrenztes Angebot an Gütern treffen, sollten alle Länder der Welt ihr Geldangebot stark aufblähen, um dadurch Liquiditätsprobleme zu lösen und um ihre Währungen aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit abzuwerten. Jetzt wie auch in Zukunft werden die Preise auf der ganzen Linie nach oben und immer höher getrieben - je stärker das Geldangebot wächst, desto stärker wird die Inflation ausfallen.

Aus all diesen Dingen können wir schlussfolgern, dass das Zinssatzgefälle zwischen den USA und anderen Ländern mit der Zeit geringer ausfallen wird, was einen Dollar-Carry-Trade weniger reizvoll macht. Zudem lässt sich schlussfolgern, dass der Bullenmarkt für Rohstoffe und Sammlergegenstände anhalten und sich intensivieren wird. Gold, als ultimative physische Anlage und größter Schutz gegen das Wüten der Inflation, wird der Hauptnutznießer werden, wenn das Geld beim wohl heißesten Momentum-Spiel überhaupt nicht nur nach Werterhaltung, sondern auch nach Gewinnen sucht.

Sollte dieser "Wettlauf ins Fiat-Tal" zu einem unkoordinierten allgemeinen Wettbewerb werden, was passieren könnte, so gehen wir von zunehmend hoher Inflation aus, die sich sogar in Richtung Hyperinflation entwickeln könnte. Dies scheint unvermeidlich, da die derzeit von den Weltführern angewandten politischen Strategien ganz klar nicht darauf abzielen, die grundlegenden Probleme zu lösen - das würde Disziplin und Umsicht erfordern und inakzeptable Abstriche und Opfer notwendig machen. Die Strategien zielen viel mehr darauf ab, Zeit zu schinden - aufschieben, damit sie weiter so leben können, wie sie es gewöhnt sind und das so lange wie nur möglich.

Übergreifend können wir also Folgendes daraus schlussfolgern: anhaltendes Aufblähen des Geldangebots in den meisten Ländern und freizügige fiskalische Stimuli. Interventionen und Stützungsmaßnahmen an den globalen Brennpunkten, wo, wie aktuell im Fall einiger europäischer Staaten, das Risiko staatlicher Zahlungsunfähigkeit besteht, wo betreffende Parteien oder Länder ermutigt werden, ihre Problem durch Geldschöpfung zu lindern.

Robuste Inflation, die sich in Richtung Hyperinflation bewegt. Anhaltende Bullenmärkte in den meisten Anlageklassen mit intrinsischen Werten - Rohstoffe, Sammlergegenstände und besonders bei Anlagen von "konzentriertem Wert" wie Gold und Silber - müssten zu Star-Anlageklassen gehören.

Die Aktienmärkte müssten weltweit auch weiterhin steigen. Edelmetallaktien werden aller Erwartung nach von intensiveren Bullenmärkten profitieren, wobei die immer noch sehr unterbewerteten Aktien der Junior-Bergbauunternehmen zum Objekt fieberhafter Spekulation werden, ähnlich den Technologieaktien während des Booms am neuen Markt zehn Jahre zuvor.

In Anbetracht dieser Schlussfolgerungen und mit dem Big Picture im Hinterkopf sollten uns die aktuellen Korrekturbewegungen nicht zu sehr zu schaffen machen - im Gegenteil, wir sollten solche Korrekturen als Gelegenheit begreifen, Positionen bei Gold und Silber aufzubauen und die Portfolios neu zu gewichten hin zu den stärksten Edelmetallaktien. Und genau das haben wir in der vergangenen Woche auch schon getan.


© Clive Maund
www.clivemaund.com

Der Artikel wurde am 3.1.2010 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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