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Massenexodus beim Gold-ETF

03.02.2012  |  Adam Hamilton
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Im folgenden Chart sehen Sie den gesamten GLD-Verlauf im Vergleich zum Goldpreis. Auf den ersten Blick sticht das beeindruckende Wachstum des Goldbestands dieses ETFs hervor. Außerdem sollten Sie beachten, dass die GLD-Anteile größtenteils "unnachgiebig“ sind. Wenn sie erst einmal ein neues Niveau erreicht haben, verlassen sie dieses nicht so schnell. Der GLD befindet sich in den stärksten Händen des gesamten Goldmarktes.

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Als der GLD im November 2004 seinen Ursprung fand, liefen die Verschwörungstheorien auf Hochtouren. Ihre Anhänger waren der festen Überzeugung, dass sich hinter dem GLD das erbärmliche Vorhaben verbarg, den Goldpreis zu deckeln. Da der Goldpreis jedoch bei 450 US-Dollarn lag, als der GLD eingeführt wurde, lagen sie völlig falsch mit ihrer Annahme, dass dieser ETF schlecht für den Goldbullenmarkt sei. Wie ich zwei Jahre vor der Einführung des GLD darlegte, war die Öffnung eines direkten Kanals für Aktienmarktkapital zu physischem Gold äußerst bullisch für Gold.

Als der GLD noch in den Startlöchern stand, war die Beliebtheit des GLD bereits vorherzusehen, da der überschüssige Kaufdruck auf seine Anteile unaufhörlich weitere Barrenkäufe erforderlich machte. Diese Umlagerung von Aktienmarktkapital in Gold führte zu einem schrittweisen und stetigen Wachstum. Auch wenn die GLD-Anteile einige Höchstwerte zu Beginn großer Goldpreisaufschwünge erlebten, ignorierten sie größtenteils Goldpreiskorrekturen. Die GLD-Investoren verkauften ihre GLD-Anteile in Goldkorrekturen nicht schneller, als Gold verkauft wurde. Somit sanken seine Anteile nur selten in hohem Maße.

Anlässlich der ungefähr einmal im Jahrhundert stattfindenden Aktienpanik im Jahr 2008 wurden die GLD-Investoren auf die Probe gestellt. Gold gab in dieser Zeit keinen Anlass zur Freude, da alle glaubten, der Goldpreis müsse aufgrund seiner Funktion als Zufluchtsort einen Anstieg erleben. Stattdessen fiel er um 29,3% von März bis November 2008, wobei neun Zehntel dieses brutalen Sell-Offs in weniger als vier Monaten, von Juli bis November, stattfanden. Wenn es je einen Grund für GLD-Besitzer gegeben hätte, in Panik zu verfallen und massenweise Anteile zu verkaufen, wäre es die Aktienpanik gewesen.

Dies war jedoch trotz der größten Angstwelle aller Zeiten nicht der Fall. Die GLD-Holdings verloren einige Male an Fahrt, aber sogar zum Zeitpunkt ihres Panik-Tiefs im September waren sie nur 2,2% im Vergleich zum Jahresbeginn gefallen. Immer wenn die Gold-Baissiers die Gefahr eines Massenexodus aus dem GLD während einer Goldkorrektur thematisieren, dreht sich meine erste Frage um den Verlauf während der Aktienpanik. Wenn der größte und angsteinflößendste Goldpreisrückgang des gesamten Bullenmarktes die GLD-Besitzer nicht verschrecken kann, warum sollte es dann eine nullachtfünfzehn Korrektur tun?

Bis Anfang 2009 stiegen die GLD-Holdings relativ linear, auch im Laufe der Panik. Der säkulare Aufwärtstrend wurde jedoch unterbrochen, als einige große Hedge-Fonds begannen, den Goldpreis durch den GLD in die Höhe zu treiben. Das anschließende Wachstum der Holdings war gigantisch, wie Sie im Chart erkennen können. Von allen Großinvestoren haben die Hedge-Fonds den wohl verdienten Ruf, am unberechenbarsten und unbeständigsten zu sein. Sie zögern nicht lange, wenn sie kaufen oder verkaufen wollen.

Auch wenn die Möglichkeit bestand, dass der überschüssige Verkaufsdruck aus dem GLD auf Gold übergehen könnte, war dies nicht der Fall. Als die GLD-Anteile auf von den Hedge-Fonds aufrecht erhaltene Werte von über 1000 Tonnen stiegen, entfernten sie sich nicht von diesem Niveau. Sie sind unnachgiebig, wenn sie erst einmal ein bestimmtes Niveau erreicht haben. Es kommt nur selten zu einem maßgeblich überschüssigen Verkaufsdruck. Sogar während der steilen Goldkorrektur Ende 2009, als der Goldpreis um 12,6% in nur ein wenig mehr als zwei Monaten fiel, büßten die GLD-Anteile nur 2,4% ein.

Auch wenn es stimmt, dass die GLD-Holdings in den Jahren 2009 und 2010 größtenteils nicht stiegen, nachdem sie neue Höchstwerte erreicht hatten, kam es immer noch zu keinen maßgeblichen Sell-Offs. Die Nachfrage nach GLD-Anteilen war so hoch, dass alle Verkäufe, sogar die enormen Verkäufe durch die Elite der Hedge-Fonds, leicht von anderen Käufern absorbiert werden konnte. Die GLD-Anteile stiegen weiterhin schrittweise und konsolidierten zunehmend nahe ihrem ursprünglichen säkularen Aufwärtstrend.

Im Sommer des vergangenen Jahres schoss der Goldpreis in einer ungewöhnlichen Sommer-Rally in die Höhe. Kurz bevor er Ende August nahe der 1900-Dollar-Marke seinen Höhepunkt erreichte, warnte ich unsere Leser angesichts des massiven Überhangs an Kaufpositionen vor einer kommenden Korrektur. Ich wies sogar darauf hin, dass der Goldpreis um 18,1% fallen könnte, wenn er auf seinen gleitenden 200-Tages-Durchschnitt (200dma) fällt, was während einer großen Korrektur sehr wahrscheinlich ist. Diese Ansicht stieß im August bei den meisten Händlern nicht gerade auf Begeisterung, was ich anhand der vielen, milde ausgedrückt, unfreundlichen E-Mails erkennen konnte.

Für mich kam die Goldkorrektur nicht überraschend. Kein Bullenmarkt, egal wie stark er ist, ist immun gegen die notwendige Widerherstellung des Stimmungsgleichgewichts, nachdem die Preise zu schnell und zu weit gestiegen sind und die Gier ins Unermessliche wächst. Ich warnte unsere Leser bereits an dem Handelstag vor dem Gold-Hoch vor dem enormen Ausmaß der Korrektur. Gold fiel um 18,3% in 4,2 Monaten und erreichte Ende Dezember sein Tief. Selbstverständlich hat die Korrektur ihr Ziel erreicht und ließ das Stimmungspendel zur entgegengesetzten Seite ausschwingen. Alle waren auf eine Baisse eingestellt.




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