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Interview mit James Turk: Spitzengelegenheiten bei Gold und Silber (Teil II)

10.02.2012  |  The Gold Report
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The Gold Report: Viele haben in ihren Portfolios aber auch Finanzinstrumente, mit denen zum Beispiel die Aktienindizes nachgebildet werden; und diese erzeugen auch kein Vermögen oder Mehrwert, trotzdem erzeugen sie Gewinne.

James Turk: Wenn diese Instrument Aktienindizes nachbilden, dann erzeugen sie auch Vermögen. Denn wenn die eigentlichen Aktien steigen, dann steigt auch das, womit die Aktien nachgebildet werden. Steigen die Aktien in diesen Indizes, erhöht sich das Vermögen in der Welt, weil Cashflow generiert wird. Ein Unternehmen erschafft bestimmte Güter und Dienstleistung, welche den Menschen von Nutzen sind, und die Menschen sind bereit, ihr hart verdientes Geld einzusetzen, um diese Güter und Dienstleistungen zu kaufen. Die Firma wächst letztendlich und folglich wird dabei Vermögen/ Wohlstand geschaffen.


The Gold Report: Da wir gerade von Aktien sprechen: Welche Rolle spielen die Goldaktien? Sie meinten, dass man bei der prozentualen Berechnung des Goldanteils im eigenen Portfolio an sein Alter denken sollte. Jemand ist, sagen wir, 50. Wären das dann nur 50% physisches Gold oder könnten auch Goldaktien dabei sein?

James Turk: Goldaktien sind nicht mit Gold gleichzusetzen. Goldaktien sind Investitionen. Physisches Gold ist Geld. Ein Portfolio besteht aus zwei Komponenten. Bei der Anlagekomponente geht es hauptsächlich um Risiko vs. Gewinn. Die monetäre Komponente sorgt hingegen für Liquidität. Wenn man eine Anlage verkauft, hat man Liquidität - ob nun Gold, eine Landeswährung oder einen Mix. Diese Liquidität hält man zurück, bis man sie wieder einsetzten will - sprich, um die nächste Anlage oder Güter und Dienstleistungen zu kaufen.

Aber Bergbauaktien unterscheiden sich grundlegend vom Gold. Das Unternehmen, in das man investiert, hat eine Bilanz. Es hat eine Unternehmensführung. Höhere Gewalt kann zum Beispiel eine Mine zerstören. Es gibt politische Risiken und andere Faktoren, die im Bereich des Bergbaus zu bedenken sind. Natürlich ist auch das eine Möglichkeit, Vermögen zu schaffen - wenn man die richtigen Aktien wählt, erhält man einen Gewinn. Es ist auch richtig, dass diese Aktien auf die Goldpreisentwicklung reagieren - wenn der Goldpreis steigt, werden die Aktien möglicherweise auch steigen. Aber auch dafür gibt es keine Garantie.

Und man darf nicht vergessen, dass Goldbergbauaktien Investments sind. Und Gold ist Geld. Die Frage ist also: Will man Liquidität oder will man eine Investition?


The Gold Report: Und wenn man nun investieren will …was halten Sie von Goldaktien? Man trägt dabei natürlich die zusätzliche Risiken, die Sie schon angesprochen haben, aber gar kein so hohes Kontrahentenrisiko.

James Turk: Ich bin durchaus Optimist mit Blick auf die Bergbauaktien, weil ihr Bärenmarkt meiner Ansicht nach schon vor einigen Jahren zu Ende ging. Wir testen nur wieder die zuvor erreichten Tiefs, und mit Blick auf die von mir erwarteten Preissteigerungen bei Gold und Silber, werden die Bergbauaktien meiner Meinung nach auch anziehen.

Wenn man die richtigen Minenwerte gewählt hat, dürften diese prozentual sogar stärker steigen als der Goldkurs. Denn mit steigenden Goldpreisen verbessern sich auch die Unternehmensergebnisse, die Gewinnspannen steigen und am Ende schlägt sich das in einem höheren Kurs-Gewinn-Verhältnis nieder, weil der Markt spürt, dass dies ein großer Bullenmarkt ist. Die steigenden Gewinne und der generierte Cashflow werden möglicherweise dafür sorgen, dass das Unternehmen später beispielsweise die Dividenden erhöht.

Aber wie ich schon am Anfang unseres Gesprächs sagte: Die Märkte funktionieren interessanterweise nicht immer völlig gleich. Auch wenn die Minenwerte im Umfeld steigender Goldpreise eigentlich stärker steigen sollten, passiert das eben nicht immer. In den letzten 10 Jahren hat sich Gold sehr gut entwickelt, aber die Bergbauaktien haben sich im Grunde kaum bewegt.


The Gold Report: Ein Thema auf der Vancouver Resource Investment Conference war ja auch, dass Goldaktien eben aus diesem Grund wirklich gute Investitionen seien. Man könne sie jetzt sozusagen zu Schnäppchenpreisen erstehen.

James Turk: Ich stimme voll und ganz zu.


The Gold Report: Auch beim Silber sind Sie optimistisch. Wie es scheint, erwarten Sie sogar, dass das Gold-Silber-Verhältnis wieder auf sein historisches Niveau sinkt.

James Turk: Beim Silber bin ich sehr optimistisch, aber nicht wegen des Verhältnisses. Das Verhältnis ist im Grunde nur der äußere Maßstab, der benutzt wird, um zu zeigen, wie unterbewert Silber im Verhältnis zu Gold ist. Die Fundamentaldaten sagen mir, dass Silber sehr billig ist - mit Blick auf die Einflussgrößen bei Angebot und Nachfrage, so wie sie sich mir darlegen.




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