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Monetäre Inflation vs. "Preisinflation"

18.02.2012  |  Steve Saville
Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 12.Februar 2012 auf www.speculative-investor.com veröffentlicht wurde.

In unserem Kommentar vom 11.Januar 2012 schrieben wir, dass ein gewisser "technischer Analyst" falsch lag, als er die jüngsten Entwicklung der Goldpreise zu einer unmittelbar drohenden Deflation extrapolierte. Wir machten unter anderem deutlich, dass a) die Wachstumsrate des US True Money Supply (TMS) im Vorjahresvergleich zu dieser Zeit bei 14% lag, b) Dezember 2011 der 36. Monat in Folge war, in dem das TMS-Wachstum im Vorjahresvergleich um mindestens 10% stieg und dass wir c) bald den längsten Zeitraum zweistelligen Geldmengenwachstums in der Geschichte der USA haben werden, sollte das TMS-Wachstum (im Vorjahresvergleich) auch in den nächsten 2 Monaten über der 10%-Marke bleiben. Im besagten Kommentar stellen wir fest, dass wir sehr weit von einer ernsten deflationären Periode entfernt sind und dass sich die USA stattdessen inmitten einer Periode monetärer Rekordinflation befinden.

Auf Grundlage der vorläufigen Daten für Januar 2012 erhöhte das TMS-Wachstum in den USA (im Vorjahresvergleich) im Januar auf 15,4 %. Der Chart unten gibt Ihnen einen Überblick. Hier wird zweifellos deutlich, dass in den USA schon bald ein neuer Rekord bei der monetären Inflation erreicht wird (d.h. der längste Zeitraum mit zweistelligen Wachstumsraten des Geldangebots in der US-Geschichte).

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Die Frage ist nur: Wenn es in den letzten Jahren so starke monetäre Inflation gegeben hat, warum hat es dann keine starke "Preisinflation“ gegeben?

Diese Frage ist irreführend, weil sie von der falschen Prämisse ausgeht, die Preise seien im Allgemeinen gar nicht so stark in Reaktion auf das wachsende Geldangebot gestiegen. Fakt ist, dass viele Preise aufgrund der monetären Inflation in die Höhe getrieben wurden und jetzt schon viel höhere Stände erreicht haben, als sie ansonsten erreicht hätten. Monetäre Inflation erklärt zum Beispiel, warum der Aktienindex S&P 500 nur ca. 13% unterhalb seines im Jahr 2000 erreichten nominalen Höchststandes (in US $) liegt, obwohl er sich schon 12 Jahre in einem wertschröpfenden, langfristigen Bärenmarkt befindet.

Monetäre Inflation ist zum Beispiel auch die Erklärung dafür, dass die Kupferpreise bei ca. 4 US $/ lb liegen und der Ölpreis bei ca. 100 $/ Barrel - und zwar trotz der Probleme in Europa, China, den USA und Japan. Sie erklärt auch, warum der Sojamarkt, der jahrzehntelang seine Preisuntergrenze zwischen 5 US $ und 6 US $ und seine Preisobergrenze zwischen 10 US $ und 11 US $ hatte, nun offenbar eine Preisuntergrenze gefunden hat, die zwischen 10 US $ und 11 US $ liegt (wobei die alte Preisobergrenze zur neuen Untergrenze wurde).

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Die Ansicht, es habe keine deutlichen Preissteigerungen gegeben, gründet allerdings auf der Betrachtung staatlicher Preisindizes, die von sich behaupten, sie wären der Maßstab der gesamtwirtschaftlichen Preisentwicklungen. Diese Indizes geben die eigentlichen Preissteigerungen aber bewusst viel zu niedrig an - d.h. die Höhe der "Preisinflation“, die von der US-Regierung offiziell festgestellt wird, ist viel niedriger als die tatsächliche Höhe der "Preisinflation“.

Dennoch ist die Höhe der "Inflation" bei den Verbraucherpreisen aktuell sicherlich niedriger, als wir mit Blick auf eine derart starke Ausweitung des Geldangebots erwartet hätten. Aber es schockiert uns auch nicht, weil wir verstehen, wie monetäre Inflation funktioniert. Eine der gefährlichen Eigenschaften monetärer Inflation ist nun einmal, dass man vorab nie genau weiß, auf welche Art und Weise sie das Preissystem verzerren wird. Wir wissen allerdings, dass ein starkes Wachstum des Geldangebots IMMER zu starken Preissteigerungen irgendwo in der Wirtschaft führen wird. Wir können bestenfalls wohlüberlegt schätzen, welche Dinge/ Investitionen von monetärer Inflation am meisten profitieren werden.

Unterm Strich lässt sich also Folgendes sagen: Die monetäre Inflation macht das, was sie schon immer gemacht hat. Sie lässt die Preise in einer Art und Weise steigen, die von keinem mit absoluter Genauigkeit vorhergesagt werden kann - erst recht nicht von Zentralbankern, die hoffnungslos fehlerhafte keynesianische Theorien anwenden.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com


Regelmäßige Finanzmarktprognosen und -analysen stehen auf unserer Webseite www.speculative-investor.com zur Verfügung. Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) können Sie unter www.speculative-investor.com/new/freesamples.html abrufen.

Dieser Artikel wurde am 14. Februar 2012 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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