2010: Wird Silber besser abschneiden als Gold?
18.02.2010 | Clif Droke
In der letzten Ausgabe von Barron’s ging es um die Frage, ob Silber im kommenden Jahr möglicherweise wieder besser abschneiden wird. Im Artikel wird folgende Frage gestellt: "Wird das Gold des armen Mannes auch im Jahr 2010 glänzen?" Die Stellungnahme ("Nicht Gold alleine glitzert" von Allen Sykora) lenkte die Aufmerksamkeit auf die anderen weißen Metalle - Platin und Palladium - und plädierte für eine starke Erholung der globalen Nachfrage nach diesen Metallen, einschließlich Silber, im kommenden Jahr.
Die Prognose eines guten Jahres für die weißen Metalle wird an der starken, anhaltenden überseeischen Nachfrage dieser Metalle für industrielle Anwendungen festgemacht, sie hängt großteils von der Erholung der globalen Märkte ab, die letztes Jahr begonnen hatte und 2010 anhalten wird. Die Marktbewegungen der letzten Wochen haben diese Behauptung ja gewissermaßen schon in Frage gestellt und vieles hängt davon ab, inwieweit sich das zwischenzeitliche interne Momentum-Muster beim Silber verbessert. Dieser Artikel dient eher als Warnung vor der Gefahr linearer Extrapolierung, denn als Ankündigung eines non-stop Bullenmarktes.
Der Barron’s-Artikel erwähnte auch das Gold-Silber-Ratio als einen Grund, warum man davon ausgehen könne, dass Silber dieses Jahr besser als Gold abschneiden werde. Man sollte jedoch immer skeptisch sein, wenn Prognosen aufgrund von Verhältnisse getroffen werden. Kurz vor dem Marktcrash von Juli-November 2008 hatten einige Analysten auf Grundlage von Verhältnissen so manch gewagte Vorhersage bezüglich der Gold- und Silberpreise gemacht, sie können uns also als klassisches Beispiel dafür dienen, wie oft diese Ratios irreführend sind. Zwischenmarktverhältnisse funktionieren gut, wenn sich die Marktinterna gemeinsam inmitten einer Bullenmarktphase nach oben bewegen, aber wenn das Momentum eines Marktes und die zyklischen Konfigurationen keinen anhaltenden Aufwärtstrend unterstützen, haben verhältnisgestützte Prognosen tendenziell wenig Wert.
Aus dem Barron"s-Artikel lässt sich auch noch etwas anderes ableiten: Die technische Analyse ist in erster Linie ein kurzfristiges Prognosewerkzeug. Man muss sehr vorsichtig sein, wenn man längerfristige (sprich: Jahre im Voraus) Vorhersagen unter Benutzung der technischen Analyse macht. Für längerfristige Prognosen ist eine Kombination aus Zyklen, Fundamentalanalyse und der altmodischen guten Portion Glück von höchster Bedeutung.
Der Barron’s-Artikel stützt seine bullischen Silberprognosen auch auf bessere Autoverkaufszahlen in China und international, denn Platin und Palladium werden in Auto-Katalysatoren verwendet. Stützt sich eine bullische Silberprognose auf lineare Extrapolierung von Autoverkaufstrends, so warten hier potentiell einige Fallen. Die Performance der chinesischen Aktienmärkte ist in den letzten Monaten nicht gerade steil gewesen und der Umstand, dass China seit letztem August höhere Zinssätze anstrebt, ist für Investoren, die in diesem Land investieren, Grund zur Besorgnis. Sollte China auch weiterhin eine strenge Geldpolitik verfolgen, dann könnte sich das negativ für den wirtschaftlichen Ausblick ausnehmen.
Im besagten Artikel wurde Folgendes erklärt: "Silber, Platin und Palladium schnitten 2009 besser ab als Gold, und nach Meinung von Analysten soll es auch dieses Jahr so sein." Im Artikel heißt es dann weiter, Gold wäre im Jahr 2009 um 24% gestiegen, Silber im Vergleich dazu um 49%, Platin um 56% und Palladium sei um 117% gestiegen. Sicherlich sind das beeindruckende Statistiken und es lässt sich gar nicht abstreiten, dass die Silber-Fundamentaldaten im säkularen (längerfristigen) Trend bullisch sind. Aber auch hier muss man wieder vorsichtig sein, wenn kurzfristige und zwischenzeitliche Prognosen auf Grundlage von Trendprojektionen getroffen werden. Lineare Extrapolierung kann gefährlich sein und nur weil die weißen Metalle 2010 ein Superjahr hatten, heißt das noch längst nicht, dass sich diese Performance auch im darauf folgenden Jahr wiederholen wird. Besser man vertraut hier auf das interne Momentum sowie andere technische Indikatoren und folgt, Schritt für Schritt, dem Weg des geringsten Widerstands des Marktes, anstatt "zu halten und zu hoffen", dass der Trend des letzten Jahres, ohne unterwegs zu stocken, anhält wie bisher.
Aus technischer Sicht lässt sich unter anderen eine Sache hinsichtlich des Silberpreises feststellen: Wenn die dominanten, langfristigen 30/60/90-Wochen-Durchschnitte zusammen steigen, kehren Korrekturen, innerhalb eines säkularen Aufwärtstrends, immer dann um, wenn der Preis mit einer oder mehreren dieser Trendlinien in Kontakt gekommen ist. Im Jahr 2005 hatte es zum Beispiel drei Korrekturen des Silberpreises gegeben. Die erste fand Unterstützung über dem steigenden 60-Wochen-Durchschnitt, die dritte fand Unterstützung über dem 90-Wochen-Durchschnitt.
Die Prognose eines guten Jahres für die weißen Metalle wird an der starken, anhaltenden überseeischen Nachfrage dieser Metalle für industrielle Anwendungen festgemacht, sie hängt großteils von der Erholung der globalen Märkte ab, die letztes Jahr begonnen hatte und 2010 anhalten wird. Die Marktbewegungen der letzten Wochen haben diese Behauptung ja gewissermaßen schon in Frage gestellt und vieles hängt davon ab, inwieweit sich das zwischenzeitliche interne Momentum-Muster beim Silber verbessert. Dieser Artikel dient eher als Warnung vor der Gefahr linearer Extrapolierung, denn als Ankündigung eines non-stop Bullenmarktes.
Der Barron’s-Artikel erwähnte auch das Gold-Silber-Ratio als einen Grund, warum man davon ausgehen könne, dass Silber dieses Jahr besser als Gold abschneiden werde. Man sollte jedoch immer skeptisch sein, wenn Prognosen aufgrund von Verhältnisse getroffen werden. Kurz vor dem Marktcrash von Juli-November 2008 hatten einige Analysten auf Grundlage von Verhältnissen so manch gewagte Vorhersage bezüglich der Gold- und Silberpreise gemacht, sie können uns also als klassisches Beispiel dafür dienen, wie oft diese Ratios irreführend sind. Zwischenmarktverhältnisse funktionieren gut, wenn sich die Marktinterna gemeinsam inmitten einer Bullenmarktphase nach oben bewegen, aber wenn das Momentum eines Marktes und die zyklischen Konfigurationen keinen anhaltenden Aufwärtstrend unterstützen, haben verhältnisgestützte Prognosen tendenziell wenig Wert.
Aus dem Barron"s-Artikel lässt sich auch noch etwas anderes ableiten: Die technische Analyse ist in erster Linie ein kurzfristiges Prognosewerkzeug. Man muss sehr vorsichtig sein, wenn man längerfristige (sprich: Jahre im Voraus) Vorhersagen unter Benutzung der technischen Analyse macht. Für längerfristige Prognosen ist eine Kombination aus Zyklen, Fundamentalanalyse und der altmodischen guten Portion Glück von höchster Bedeutung.
Der Barron’s-Artikel stützt seine bullischen Silberprognosen auch auf bessere Autoverkaufszahlen in China und international, denn Platin und Palladium werden in Auto-Katalysatoren verwendet. Stützt sich eine bullische Silberprognose auf lineare Extrapolierung von Autoverkaufstrends, so warten hier potentiell einige Fallen. Die Performance der chinesischen Aktienmärkte ist in den letzten Monaten nicht gerade steil gewesen und der Umstand, dass China seit letztem August höhere Zinssätze anstrebt, ist für Investoren, die in diesem Land investieren, Grund zur Besorgnis. Sollte China auch weiterhin eine strenge Geldpolitik verfolgen, dann könnte sich das negativ für den wirtschaftlichen Ausblick ausnehmen.
Im besagten Artikel wurde Folgendes erklärt: "Silber, Platin und Palladium schnitten 2009 besser ab als Gold, und nach Meinung von Analysten soll es auch dieses Jahr so sein." Im Artikel heißt es dann weiter, Gold wäre im Jahr 2009 um 24% gestiegen, Silber im Vergleich dazu um 49%, Platin um 56% und Palladium sei um 117% gestiegen. Sicherlich sind das beeindruckende Statistiken und es lässt sich gar nicht abstreiten, dass die Silber-Fundamentaldaten im säkularen (längerfristigen) Trend bullisch sind. Aber auch hier muss man wieder vorsichtig sein, wenn kurzfristige und zwischenzeitliche Prognosen auf Grundlage von Trendprojektionen getroffen werden. Lineare Extrapolierung kann gefährlich sein und nur weil die weißen Metalle 2010 ein Superjahr hatten, heißt das noch längst nicht, dass sich diese Performance auch im darauf folgenden Jahr wiederholen wird. Besser man vertraut hier auf das interne Momentum sowie andere technische Indikatoren und folgt, Schritt für Schritt, dem Weg des geringsten Widerstands des Marktes, anstatt "zu halten und zu hoffen", dass der Trend des letzten Jahres, ohne unterwegs zu stocken, anhält wie bisher.
Aus technischer Sicht lässt sich unter anderen eine Sache hinsichtlich des Silberpreises feststellen: Wenn die dominanten, langfristigen 30/60/90-Wochen-Durchschnitte zusammen steigen, kehren Korrekturen, innerhalb eines säkularen Aufwärtstrends, immer dann um, wenn der Preis mit einer oder mehreren dieser Trendlinien in Kontakt gekommen ist. Im Jahr 2005 hatte es zum Beispiel drei Korrekturen des Silberpreises gegeben. Die erste fand Unterstützung über dem steigenden 60-Wochen-Durchschnitt, die dritte fand Unterstützung über dem 90-Wochen-Durchschnitt.