Blickpunkt Japan
27.02.2012 | Robert Rethfeld
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Japan ist gegen einen Anstieg der Inflationsrate - so diese Rohstoffinduziert ist - nicht immun. Im Sommer 2008 stieg die japanische Inflationsrate auf 2,3 Prozent (siehe Pfeil obiger Chart). Der Hauptgrund war der Ölpreisanstieg von 100 auf 150 US-Dollar binnen sechs Monaten.
Eine erwartbare Folge der Flucht aus dem Yen ist ein Anstieg des Nikkei-Index. Die Yen-Verbilligung erhöht die Wettbewerbsfähigkeit japanischer Unternehmen auf dem Weltmarkt. Die positive Korrelation zwischen Dollar/Yen und dem Nikkei Index ist auf dem folgenden Chart gut zu erkennen.
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Doch ist diese Korrelation nicht ohne Tücken. Als der japanische Realzins im Juni 2008 erstmals seit dem Jahr 1997 negativ wurde, begann der Nikkei-Index durchzusacken. Der Dollar/Yen hingegen stieg noch einige Monate weiter. Im Jahr 1997 geschah übrigens ähnliches.
Fazit: Die Anleger fliehen aus dem Yen. Diese Flucht begünstigt den Nikkei-Index: Die Wettbewerbsfähigkeit japanischer Unternehmen zieht an. Dies geht solange gut, bis die Inflationsrate anzieht und den Realzins negativ werden lässt. Ein negativer Realzins verfügt über das Potential, eine Rally im Nikkei Index abzuwürgen. Bis dahin dürfte sich ein Zeitfenster bieten, innerhalb dessen der Nikkei-Index investierbar sein dürfte.
Jedoch: Die Wolken am Horizont würden sich insbesondere dann verdichten, wenn die Marktteilnehmer der Flucht aus dem Yen eine Flucht aus japanischen Staatsanleihen folgen lassen würden. Aktuell liegen dafür zwar keine Anzeichen vor. Angesichts der nachfolgend dargestellten Formation sollte man jedoch nicht darauf wetten, dass dies so bleibt (folgender Chart).
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Man liegt möglicherweise nicht falsch, wenn man annimmt, dass die Aasgeier, die über Europa ihre Kreise zogen, sich in Kürze neue Ziele suchen. Ein deutlicher Renditeanstieg in Japan würde diese These verifizieren. Wurde Japan nur deshalb in Ruhe gelassen, weil ein Zweifrontenkampf zu zermürbend gewesen wäre? Verfolgen Sie die Entwicklung der Finanzmärkte in unserer handelstäglichen Frühausgabe.
© Robert Rethfeld
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