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Die Lage am Goldmarkt

09.03.2010  |  Thorsten Proettel
Allzeithoch in Euro

Der Goldpreis erreichte nach einem steilen Anstieg Anfang Dezember 2009 mit 1.226 US-Dollar je Feinunze ein Allzeithoch. Danach folgte eine mehrwöchige Konsolidierungsphase, die Anfang Februar 2010 mit dem kurzfristigen Rückgang auf 1.044 US-Dollar ihren vorläufigen Tiefpunkt erreichte. Der Goldpreis erholte sich mittlerweile und notiert derzeit rund 90 US-Dollar höher. Aufgrund von Wechselkursänderungen fiel die Konsolidierungsphase auf Euro-Basis nicht nur sehr viel geringer aus. Die jüngste Aufwärtsbewegung der Dollar-Notierung verhalf dem Goldpreis in der europäischen Gemeinschaftswährung sogar zu einem neuen Allzeithoch bei knapp 840 Euro je Feinunze.


Griechenland-Spekulationen belasteten Goldmarkt

Einen maßgeblichen Anteil der Goldpreisentwicklung in den vergangenen drei Monaten geht auf die griechische Staatsschuldenkrise und den damit verbundenen Vertrauensverlust in die Euro-Zone zurück. Als direkte Folge wertete der Euro gegenüber dem US-Dollar ab und der Einfluss derjenigen Marktteilnehmer, die Gold lediglich als Hedge für den USDollar ansehen, führte unter anderem zum Preisrückgang (siehe Chart). Dies ist in gewisser Weise paradox, da Gold angesichts der möglichen Zahlungsunfähigkeit eines Staates und den drohenden Folgen ein klarer Profiteur sein sollte. Seit Anfang Februar entwickelte sich das Edelmetall trotz der Fortsetzung der Euro-Schwäche nach oben. Möglicherweise ist dies ein Hinweis für eine geänderte Marschrichtung der Euro-Skeptiker zu Gunsten von US-Dollar wie auch von Gold. Angesichts der mittelfristig erwarteten Seitwärtsbewegung des Wechselkurses (siehe FX Research-Fokus vom 01.03.) dürfte der Einfluss vom Devisenmarkt in den kommenden Monaten per Saldo beschränkt bleiben.

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IWF verkauft 191 Tonnen Gold auf dem Markt

Für die seit 2007 geplanten Goldverkäufe des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 403,3 Tonnen brach Mitte Februar die zweite Phase an. In der ersten Phase wurde das Edelmetall nur Notenbanken angeboten und insgesamt 212 Tonnen wurden an Indien, Mauritius und Sri Lanka abgegeben. Da offenbar keine weiteren Notenbanken zu Käufen bereit waren, werden die restlichen 191,3 Tonnen nun im regulären Handel veräußert. Der IWF möchte hierbei marktschonend vorgehen, doch die ungewöhnlich umfangreiche und offensive Ankündigung der Verkäufe wird von vielen Marktbeobachtern argwöhnisch betrachtet. Nichtsdestotrotz dürfte die Zeit der hohen Notenbankverkäufe zu Ende gehen.

Dieses Jahr läuft vermutlich das Verkaufsprogramm der Banque de France aus und die EZB hat seit dem ersten Halbjahr 2009 keine Veräußerungen mehr durchgeführt.




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