Nicht-Gold-Investments mit Gold absichern
10.03.2010 | Prof. Antal E. Fekete
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AbsicherungstippsKaufen Sie anonym und reden Sie nicht darüber. Machen Sie sich keine Gedanken darüber, dass Sie vielleicht nicht anonym verkaufen könnten. Sie werden nicht verkaufen, so wie Sie auch nicht Ihre Feuerversicherung kündigen werden, solange Sie Hauseigentümer sind. Machen Sie sich keine Gedanken um die Kapitalertragssteuer auf Ihr Gold, das Sie als Absicherung gegenüber dem Papiervermögen halten. Da Sie nie verkaufen werden, entsteht auch keine Versteuerungspflicht. Der Staat kann unmöglich Steuern für Gewinne erheben oder einfordern, die allein auf dem Papier entstanden sind. Auf jeden Fall sollten die sogenannten Gewinne bei Ihren Goldabsicherungen niemals als Gewinne betrachtet werden. Sie sollten als Vorschuss für die eigentlichen Regulierungszahlungen der Versicherung aufgrund zu erwartender Verluste angesehen werde. Es wäre dumm, diese "Gewinne" mitzunehmen und auszugeben. Jene Verluste könnten auch verschwinden, zusammen mit den Goldgewinnen, was dann den Eindruck vermittelt, die Absicherung würde nicht funktionieren. Aber sie funktioniert, nur die Ergebnisse müssen richtig interpretiert werden. Goldgewinne auszugeben ist gleichbedeutend mit der vorzeitigen Kündigung einer Versicherungspolice. Der große Test steht uns noch bevor. Die Krise ist nicht vorbei - bei Weitem nicht.
Ein Vorgeschmack auf die Zukunft
Die Welt lebt in einer Illusion. Sie hält große Stücke auf das keynesianische Patentrezept und hofft, über Staatsausgaben, die durch öffentliche Verschuldung finanziert werden, oder aber über die Aufblähung des Geldangebots aus der Krise kommen. Doch das wird nicht funktionieren. Das zuerst genannte keynesianische Heilmittel wird nicht anschlagen, weil hier private Schulden durch öffentliche Schulden ersetzt werden - also vom Regen in die Traufe. Für eine echte Lösung müssten die Gesamtschulden reduziert werden. Das an zweiter Stelle erwähnte keynesianische Heilmittel wird nicht zur gewünschten Inflationierung führen, da das neugeschöpfte Geld gar nicht dorthin geht, wo es die Fed gerne hätte: zu den Rohstoffen, in Immobilien und die Aktienmärkte. Stattdessen wird es in die Bondmärkte gehen und die Spekulation mit Anleihen vereinfachen: kurzfristig leihen und langfristig verleihen - die Ertragskurve drücken. Alternativ wird es zur Begleichung privater Schulden benutzt. In jedem Fall sind die Folgen deflationär und nicht inflationär.
Wenn der Schuldenrückgang eine gewisse Schwelle ereicht, so wird dies zwei unmittelbare Folgen haben. Nummer 1: Die Arbeitslosigkeit wird in die Höhe schießen. Nummer 2: Das Finanzsystem wird sich in einem spektakulären Feuerwerk selbstzerstören, was dann auch jedem die Tatsache deutlich vor Augen führt. Was die erste Folge angeht: Die USA werden direkt wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass sie während der Boom-Jahre ihren Industriepark abgebaut haben, der Gebrauchsgüter für den Massenmarkt produzierte. Es gibt diese Fabriken nicht mehr, die man dringend bräuchte, um die Armeen von Arbeitslosen einzustellen, welche aus dem Finanzsektor entlassen wurden: aus den Maklergesellschaften, Immobilienagenturen, Versicherungsgesellschaften - ganz zu schweigen von den Banken.
Was die zweite Folge angeht: Es muss einfach festgestellt werden, dass das US-Finanzsystem schon jetzt bankrott ist. Es hat sich während der langgezogenen Phase in Richtung Null fallender Zinsen selbstzerstört. Dieser Bankrott wird durch völlig falsch verstandene Maßnahmen verdeckt, welche den Banken, Pensionsfonds und Versicherungsunternehmen Bilanzverschleierung zugestehen. Sie können ihre Bilanzen nur mit dem Trick ausgleichen, dass sie ihre Vermögenswerte überbewerten und ihre Verbindlichkeiten untertreiben. Die Regierung und der Berufstand der Bilanzbuchhalter sind Komplizen. Nicht nur, dass diejenigen, die das Bilanzrecht brechen, ungestraft bleiben - sie werden dazu sogar angespornt, andere werden ermutigt, es ebenso zu machen. Das Schlimmste von allem: Sie sind mit gutem Beispiel vorangegangen. In der Fed liegen tote Finanzanlagen, wie zum Beispiel hypothekarisch gesicherte Anleihen, für die es keine Nachfrage, keinen Markt und keinen positiven Wert gibt.
Neubewertung von Gold
Die Nation wiegt sich im falschen Gefühl der Sicherheit. Wenn der Nation die Wahrheit dämmert, dass das amerikanische Finanzsystem ohne Kapital funktioniert (im Fahrwasser der japanischen Banken, die seit mehr als einen Jahrzehnt hirntot sind), dann wird der Schock darüber die Krise erheblich verschlimmern. Es wäre besser, wenn die Wahrheit jetzt an Licht käme, damit der Prozess der Reindustrialisierung des Landes und die Rekapitalisierung des Systems durch eine entsprechende Neubewertung des Goldes unverzüglich beginnen kann.
Die Alternative zur Neubewertung des Gold, die von einigen respektierten Ökonomen ernstlich ins Auge gefasst wird, ist ein totaler Schuldenablass - sprich, aller erdenklichen Schulden in US-Dollar - angefangen bei den Staatsschulden, über die Hypotheken und Unternehmensschulden bis hin zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten der Banken, einschließlich der Bankeinlagen. Das ist natürlich die ultimative Schocktherapie mit allen unbekannten Konsequenzen, die damit verbunden sein könnten. Keiner weiß, wie die unfairerweise enteigneten Gläubiger - einschließlich aller Pensionäre und Besitzer von Lebensversicherungen - reagieren werden. Keiner weiß, was die unrechtmäßig bereicherten Gläubiger mit diesem Geschenk des Himmels - der Übergang lastfreien Vermögens in ihren Besitz - anfangen werden. Vielleicht kann Blutvergießen in den Straßen abgewendet werde. Vielleicht auch nicht. Das immer noch ungelöste Problem der Arbeitslosigkeit verweist auf Letzteres.
Warum muss man das Risiko überhaupt eingehen, wenn diese schlummernde Vermögensanlage, Gold, seit 40 Jahren brach liegt und auf ihre Rehabilitierung wartet. Es bringt zwei grundsätzliche Eigenschaften mit, die nicht besser passen könnten. Es ist der ultimative Schuldenlöscher und als Kapital unzerstörbar wie nichts anderes. Mit einer passenden Neubewertung des monetären Goldes könnte ein großer Teil der Schuldenlast gelindert und neues produktives Kapital akkumuliert werden.
Ich meine damit nicht, dass die Führenden der Welt derzeit über so viel Weisheit verfügen, dass sie das auch erkennen werden. Aber ihre falschen Heilmittel werden ausprobiert und eines nach dem anderen wird nach hinten losgehen, die ultimative Lösung für die Krise - die Goldneubewertung - würde dann über die Menschheit kommen.
Seien wir ehrlich: Der einzige Grund, warum diese plausible Lösung für das schon seit Langem schwelende Problem der unkontrollierbaren Schulden nicht umgesetzt wurde, ist purer Neid. Diejenigen, die im Gold einst das "barbarische Relikt" sahen, würden immer mit Neid auf diejenigen schauen, die Gold als den ultimativen Schuldenlöscher und die einzige unzerstörbare Form des Kapitals betrachteten. Sie würden alles in ihrer Macht Stehende tun, um zu den Letzteren alles Positive, das ihrer überlegenen Voraussicht entspringt, zu versagen.
© Antal E. Fekete
Professor of Money and Banking San Francisco School of Economics
aefekete@hotmail.com
Dieser Artikel wurde am 17. Januar 2010 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.