Die Lage am Palladiummarkt
16.03.2010 | Thorsten Proettel
Markt
Im Zuge der Wirtschaftskrise erlebte Palladium im zweiten Halbjahr 2008 einen rasanten Preissturz, dem ein relativ zügiger Wiederanstieg der Notierungen ab Anfang 2009 folgte. Von Januar bis Dezember legten die Notierungen um 114% zu. Palladium verteuerte sich damit deutlich stärker als beispielsweise Platin, dessen Preis im selben Zeitraum um 63% anstieg. Im Januar 2010 gaben die Palladiumnotierungen parallel zur Konsolidierung im Basismetallsektor zuerst nach aber erholten sich später wieder. Mittlerweile hat das weiße Edelmetall das Preisniveau vor Ausbruch der Wirtschaftskrise erreicht.
Palladiumnachfrage sehr konjunktursensibel
Mehr als 50% der Nachfrage geht auf die Automobilindustrie zurück, die Palladium hauptsächlich für die Herstellung von Abgasumwandlern benötigt. Hauptsächlich als Folge der Rezession ist dieser Bedarf nach Angaben des britischen Katalysatorenspezialisten Johnson Matthey plc. 2009 um 13% auf rund 120 Tonnen eingebrochen. Aufgrund der von uns erwarteten konjunkturellen Erholung dürfte der Palladiumbedarf der Kfz-Branche wie auch der Elektrotechnik- und Chemieindustrie zukünftig wieder größer werden. Hierbei ist insbesondere die Entwicklung in den Schwellenländern bedeutend. In China wurde der Fahrzeugabsatz von der Konjunktur nur kurzfristig negativ beeinflusst, so dass die Volksrepublik gemessen an den Stückzahlen im vergangenen Jahr sogar die USA als bislang größten Absatzmarkt überholte. Im Januar 2010 lag die Nachfrage in China mit 1,3 Mio. Einheiten um 116% über dem Vorjahresmonat.
Chinesische Importe könnten 2010 nachlassen
Verschiedene Punkte sprechen dafür, dass die Palladiumnachfrage in den kommenden Monaten nicht so stark steigen wird, wie es die Preisentwicklung vorwegnimmt. In Europa stimulierten 2009 verschiedene Abwrackprogramme die Nachfrage nach kleinen Autos mit Benzinmotoren. Dieser Vorzieheffekt dürfte sich 2010 bei der Fahrzeugnachfrage bemerkbar machen. Ein Wiederanstieg des Absatzes größerer Fahrzeuge mit Diesel-Motoren wird den Palladiumbedarf dagegen nur wenig erhöhen, da für deren Katalysatoren überwiegend Platin eingesetzt wird. In der Volksrepublik China dürften die Kfz-Verkäufe in diesem Jahr zwischen 10% und 15% ansteigen und somit für eine entsprechenden Erhöhung der Palladiumkäufe der Branche sorgen. Allerdings geht der größte Teil des chinesischen Edelmetall-Bedarfs immer noch auf die Schmuckbranche zurück. Im vergangenen Jahr wurde der niedrige Palladiumpreis von den Endkunden für Schnäppchenkäufe und den Händlern zur Auffüllung der Lager genutzt. Die Preisverdoppelung dürfte diese Nachfrage in den kommenden Monaten eher dämpfen und im Extremfall könnte der chinesische Palladiumbedarf so trotz hoher Nachfrage der Fahrzeugindustrie stagnieren.
Im Zuge der Wirtschaftskrise erlebte Palladium im zweiten Halbjahr 2008 einen rasanten Preissturz, dem ein relativ zügiger Wiederanstieg der Notierungen ab Anfang 2009 folgte. Von Januar bis Dezember legten die Notierungen um 114% zu. Palladium verteuerte sich damit deutlich stärker als beispielsweise Platin, dessen Preis im selben Zeitraum um 63% anstieg. Im Januar 2010 gaben die Palladiumnotierungen parallel zur Konsolidierung im Basismetallsektor zuerst nach aber erholten sich später wieder. Mittlerweile hat das weiße Edelmetall das Preisniveau vor Ausbruch der Wirtschaftskrise erreicht.
Palladiumnachfrage sehr konjunktursensibel
Mehr als 50% der Nachfrage geht auf die Automobilindustrie zurück, die Palladium hauptsächlich für die Herstellung von Abgasumwandlern benötigt. Hauptsächlich als Folge der Rezession ist dieser Bedarf nach Angaben des britischen Katalysatorenspezialisten Johnson Matthey plc. 2009 um 13% auf rund 120 Tonnen eingebrochen. Aufgrund der von uns erwarteten konjunkturellen Erholung dürfte der Palladiumbedarf der Kfz-Branche wie auch der Elektrotechnik- und Chemieindustrie zukünftig wieder größer werden. Hierbei ist insbesondere die Entwicklung in den Schwellenländern bedeutend. In China wurde der Fahrzeugabsatz von der Konjunktur nur kurzfristig negativ beeinflusst, so dass die Volksrepublik gemessen an den Stückzahlen im vergangenen Jahr sogar die USA als bislang größten Absatzmarkt überholte. Im Januar 2010 lag die Nachfrage in China mit 1,3 Mio. Einheiten um 116% über dem Vorjahresmonat.
Chinesische Importe könnten 2010 nachlassen
Verschiedene Punkte sprechen dafür, dass die Palladiumnachfrage in den kommenden Monaten nicht so stark steigen wird, wie es die Preisentwicklung vorwegnimmt. In Europa stimulierten 2009 verschiedene Abwrackprogramme die Nachfrage nach kleinen Autos mit Benzinmotoren. Dieser Vorzieheffekt dürfte sich 2010 bei der Fahrzeugnachfrage bemerkbar machen. Ein Wiederanstieg des Absatzes größerer Fahrzeuge mit Diesel-Motoren wird den Palladiumbedarf dagegen nur wenig erhöhen, da für deren Katalysatoren überwiegend Platin eingesetzt wird. In der Volksrepublik China dürften die Kfz-Verkäufe in diesem Jahr zwischen 10% und 15% ansteigen und somit für eine entsprechenden Erhöhung der Palladiumkäufe der Branche sorgen. Allerdings geht der größte Teil des chinesischen Edelmetall-Bedarfs immer noch auf die Schmuckbranche zurück. Im vergangenen Jahr wurde der niedrige Palladiumpreis von den Endkunden für Schnäppchenkäufe und den Händlern zur Auffüllung der Lager genutzt. Die Preisverdoppelung dürfte diese Nachfrage in den kommenden Monaten eher dämpfen und im Extremfall könnte der chinesische Palladiumbedarf so trotz hoher Nachfrage der Fahrzeugindustrie stagnieren.