Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Von der Gold-Bubble weit entfernt (Teil II)

14.03.2012  |  The Gold Report
- Seite 2 -
The Gold Report: Falls die China-Bubble bei diesen Luxusgütern und - immobilien platzt, würde dann auch die asiatischen Märkte in ihrer ganzen Breite miterfasst werden?

Marc Faber: Davon gehe ich aus. Letztes Jahr entwickelten sich die chinesischen Aktienmärkte - und übrigens auch der indische - deutlich schlechter als die US-Märkte. Der Markt hat die wirtschaftliche Abkühlung in China wohlmöglich schon teilweise eingepreist. Ich kann mir aber denken, dass der chinesische Abschwung noch nicht komplett diskontiert wurde, und deswegen glaube ich schon, dass die Märkte immer noch anfällig sind.


The Gold Report: Bei Ihren Investitionen an den asiatischen Märkten dreht es sich also eher um Unternehmen, die nicht das Luxussegment bedienen, sondern im Bereich Nahrungsmittel und Güter des täglichen Bedarfs angesiedelt sind, die von der Mittelklasse gekauft werden?

Marc Faber: Ja, ich habe ein Portfoliomix aus Industrie- und Wohnimmobilien, Unternehmen im Gesundheitswesen, Einzelhandelsketten, Lebensmittelunternehmen, Landwirtschaftsunternehmen, Finanzunternehmen und Banken. Also recht breit aufgestellt.


The Gold Report: Sind diese Finanzunternehmen oder Banken in Asien ansässig oder sind es internationale Unternehmen? In Nordamerika ist dieser Sektor ja gerade überhaupt nicht angesagt.

Marc Faber: Ich haben keine Anteile an chinesischen Banken, aber an Banken in Singapur, Thailand und Finanzunternehmen in Singapur, Thailand und Malaysia. Eigentlich bin ich auch zuversichtlich, was einige Finanzaktien in Europa und Amerika angeht. Allein wegen der Geldschöpfung profitieren diese Finanzinstitutionen auf Kosten der ehrlichen Leute, die Ersparnisse haben, die keine Zinserträge bringen, während ihre Lebenskosten zwischen 5% und 10% pro Jahr steigen.

Vor Kurzem nahm ich ein Taxi von New Jersey nach Manhattan. Der Lincoln Tunnel hat seine Gebühren um 50% erhöht, von 8 $ auf 12 $. Aber die Regierung, die von inkompetenten Akademikern der Federal Reserve einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, will einem erzählen, dass die Inflation bei 2% liegt.


The Gold Report: Sie meinten eben, Sie würden Finanzunternehmen in Europa und Amerika wegen der Geldschöpfung mögen. Inwieweit profitieren diese Unternehmen davon?

Marc Faber: Ich mag diese Unternehmen nicht. Im Investmentbereich ist es auch nicht die Frage, ob man etwas mag oder nicht. Es ist eine Frage des Preises, der Kurse. Das beste Unternehmen oder der schlimmste Sektor können zu einem bestimmten Kurs überbewertet sein und dann wieder unterbewertet. Ich denke einmal, dass die Werte im Finanzsektor sehr günstig waren, als sie letzten Herbst in Richtung ihrer 2009er-Tiefs fielen, als der S&P am 4.Oktober auf 1.074 absackte. Seither hat es bei Citigroup Inc., Bank of America Corp. und anderen Banken große Kurserholungen gegeben. Damals sah ich da Kaufgelegenheiten, aber der Markt hat sich seither so stark erholt, dass ich sie jetzt für überkauft und reif für eine Korrektur halte. Wir werden sehen, ob es sich nur um eine Korrektur handelt, oder ob der Abwärtstrend wieder aufgenommen wird.


The Gold Report: Was denken Sie?

Marc Faber: Ich weiß es nicht. Bislang hat es keine Korrektur gegeben. Ich denke, die wird nun bald anfangen. Dann müssen wir uns das Ausmaß der Korrektur anschauen, die einen ganzen Monat dauern könnte. Danach müssen wir uns das Ausmaß der Erholung anschauen - die Zahl der Aktien, die daran teilhaben werden, die Zahl der neuen Hochs und so weiter und so fort.


The Gold Report: Sie haben darauf hingewiesen, dass auch Immobilien in ihr Portfolio gehören. Denken Sie, dass Nordamerika jetzt schon mit guten Immobilienwerten aufwarten kann?

Marc Faber: Ich reise die ganze Zeit durch die Welt, und mich interessiert die Preisbildung und -entwicklung, ich habe also eine Vorstellung von Preistrends. Man muss die Immobilienpreise immer auch im Kontext des relativen Währungswertes betrachten. So waren vor fünf Jahren zum Beispiel Häuser in Australien und Kanada günstig, aber jetzt nicht mehr. Und das muss nicht unbedingt an steigenden Preisen liegen. Auch wenn die Preisentwicklung nicht zwangsläufig mit dem sinkenden oder steigenden Wert einer Währung Schritt hält, so hat sich aber in diesen beiden Fällen auch der Wert der Währungen erhöht.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"