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Zyklik der globalen Goldförderung (Teil 3/3)

01.04.2010  |  Dr. Jürgen Müller
- Seite 3 -
Die Mosaiksteine, die zur Hypothese führen, dass 2003 das Peak-Gold Jahr war, wurden aufgezeigt. Der nun fallende Teil der glockenförmigen Hubbert-Förderkurve von Gold sollte ebenfalls einen oder mehrere politisch oder ökonomisch induzierte Unterzyklen aufweisen. Ein besseres Verständnis der geologischen Entstehung von Goldvorkommen sollte zudem zu besseren Explorationsstrategien führen, ähnlich wie bei der Ölexploration in den späten 1970er Jahren. Auf diese Weise sollten neue unterirdische low-grade Erzkörper entdeckt werden und einen neuen Unterzyklus im fallenden Teil des übergeordneten Zykluses bilden. Weiterhin wird Gold als Beiprodukt in der Zukunft eine wichtigere Rolle einnehmen, da Erzgehalte in diesem Fall keine entscheidende Rolle spielen (Porphyrische Cu-Au-Lagerstätten). Sehr deutlich ist dies an den Produktionskosten der zwei wichtigsten porphyrischen Goldproduzenten zu ersehen, Bajo de la Alumbrera in Argentinien und Grasberg in Indonesien.

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Abb. 5: Produktionskosten in US$ pro Unze für alle Minen in 2008, Median bei ca. 440 US$ [6]


Beide genannten Minen weisen die niedrigsten Kosten der Goldförderung auf. Der Median der Förderkosten lag 2008 bei ca. 440 Dollar pro Unze.


Persönlicher Nachtrag:

Am 6.3.2010 wurde auf den goldseiten.de ein Artikel von Steve Saville veröffentlicht. Unter der Überschrift "Die Belanglosigkeit von Peak Gold" wurden Gründe dafür angeführt, warum Peak Gold nicht wichtig sei. Zitat: "Wenn zum Beispiel jede Goldmine der Welt morgen schließen würde, dann würde das keinen großen Unterschied für den 5-Jahre-Ausblick beim Gold machen". Geht man von einem völligen Zusammenbruch des aktuellen Systems aus, ist diese Aussage auch sicherlich richtig. D.h. steht Gold in 5 Jahren bei z.B. 20 Milliarden Papierdollar pro Unze, würde in der Tat keine Produktion dieser Welt mehr ausreichen, um die Nachfrage zu befriedigen. Langfristig jedoch bin ich persönlich der Überzeugung, dass die kommenden Peak-Szenarien sehr wohl eine Auswirkung auf Angebot und Nachfrage, und damit auf den Preis eines geologischen Rohstoffes haben werden. Insofern muß diese Aussage sehr differenziert und vorsichtig betrachtet werden.


Danksagung:

Der Autor bedankt sich bei Prof. Dr. Vojtech Dirner von der Technischen Universität Ostrava/CZ für die Betreuung seiner Doktorarbeit, sowie Dr. Michael Beithe Eurias/Dresden für die akademische Unterstützung. Bei Prof. Dr. H.E. Frimmel von der Universität Würzburg für die Zweit-Betreuung der Doktorarbeit und die hieraus resultierenden fruchtbaren Diskussionen, sowie bei Dr. G. Mudd von der Monash University Melbourne/Australien für die Bereitstellung von in dieser Analyse verwendeten Daten und Informationen.


© Jürgen Müller
www.goldsilber.org, www.technologiemetalle.org,www.werteinlagerung.de


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In eigener Sache: Der Autor wird in der kommenden Ausgabe des Smart Investors (5/2010) einen weiterführenden Artikel zur Anwendung der Hubbert-Theorie auf Gold veröffentlichen. Die renommierten Fuchsbriefe haben in ihrem aktuellen Report "Die Goldblase" unsere Einkaufsgemeinschaft in der Kategorie "Absicherung" mit der Höchstzahl von Bewertungsfüchsen dekoriert. Wir danken für diese neuerliche gute Bewertung von neutraler und unabhängiger Stelle.



Referenzen:

[1] USGS, http://minerals.usgs.gov/minerals/pubs/commodiy/gold/mcs-2010-gold.pdf.
[2] J. Müller, H.E. Frimmel: "Numerical Analysis of Historic Gold Production Cycles and Implications for Future Sub-Cycles", The Open Geology Journal, 2010, Vol. 4, S. 29-34.
[3a] C.J.H. Hartnady: "South Africa’s gold production and reserves", South African Journal of Science, Vol. 105, S. 328, 2009.
[3b] www.mineweb.co.za.
[4] GFMS Ltd., www.research.gold.org/supply_demand/.
[5] J. Müller: "Peak Gold", Smart Investor, 2008, Nr. 10, S. 22-26, online unter www.goldsilber.org/smartinvestor_10-2008.pdf.
[6] Raw Materials Group: Raw Materials Data Base, Version 2009 11.30. Solna, Sweden, Internet: www.rmg.se.




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