Junior-Goldaktien (Teil 5)
12.04.2010 | Scott Wright
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Wenn man sich die bisherigen Ergebnisse anschaut, scheint sich unsere Untersuchung zu bewahrheiten. Vom Veröffentlichungsdatum im März 2009 bis vergangene Woche konnten diese zwölf Aktien einen durchschnittlichen Gewinn von 130 Prozent erzielen. In diesem Zeitraum war der HUI-Goldaktienindex, in dem die 16 größten und besten Goldminenunternehmen gelistet sind, lediglich um 39 Prozent gestiegen. Im Laufe des vergangenen Jahres hat sich der Goldkurs nicht nur von seinen Paniktiefstwerten erholt, sondern sogar ein Rekordhöchstwert erreicht. Somit fanden Vertrauen und Kapital ihren Weg zurück in den Goldaktiensektor. Dieser Kapitalzufluss ist dank eines faszinierenden Forschungsberichtes bis zu einem gewissen Grad messbar, der vor kurzem von RBC Capital Markets herausgebracht wurde. Seit einigen Jahren hat sich die RBC mit der Kapitalbeschaffung (Eigenkapitalfinanzierungen) via in Nordamerika gelisteten Goldaktien beschäftigt und 2009 hat sich dabei als ein besonders wichtiges Jahr herausgestellt.
Im vergangenen Jahr hat die RBC 151 verschiedene Transaktionen verfolgt, die fast 19 Milliarden Dollar abgeworfen haben, das sind über 500 Prozent mehr als im Jahr 2008. Im Jahr 2008 wollten Investoren nichts mit Goldaktien zu tun haben. Folglich wurde im Vergleich zum Jahr 2007 weniger als die Hälfte investiert und stellte somit den geringsten Kapitalzufluss seit 2005 dar. Der RBC zufolge ist innerhalb von 12 Monaten noch nie so viel Kapital in die Goldindustrie geflossen wie im Jahr 2009.
In ihrer Analyse hat die RBC die Größe ihrer Transaktionen veranschaulicht. Die Top Zehn der Transaktionen wurde von den weltgrößten Minenunternehmen durchgeführt, was ungefähr zwei Drittel aller Transaktionen ausmacht. Die RBC hat ihren Fokus auf das Kapital der Goldunternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung in Höhe von 6,4 Milliarden Dollar gesetzt. Dabei ist es wichtig, die Junior-Unternehmen richtig bei den Unternehmen mit geringem Börsenwert einzuordnen.
In den meisten Börsenlexika wird der Begriff "small-caps" mit einem Börsenwert von 300 Millionen bis 2 Milliarden Dollar definiert. In den meisten Sektoren sind Unternehmen mit geringem Börsenwert ein Synonym für Junior-Unternehmen. Wenn es jedoch um Goldaktien geht, ist das ganz und gar nicht der Fall. In Wirklichkeit fällt nur eine Handvoll der größten Junior-Unternehmen in diese Kategorie.
In der Welt der Goldaktien gehören die meisten Unternehmen, die in diese Kategorie fallen, zu den kleinen und kostengünstigen mittelständischen Produktionsunternehmen. Laut der RBC-Analyse sind Unternehmen mit geringem Börsenwert nicht mit Junior-Unternehmen gleichzusetzen. Da unser Fokus auf Junior-Explorationsunternehmen liegt, ist es wichtig, die Daten der RBC genauestens zu untersuchen, um die Junior-Unternehmen im Verhältnis zum Rekordjahr 2009 richtig einschätzen zu können.
Zur nächsten Stufe der Kapitalaufnahme zählen Transaktionen von jeweils mehr als 100 Millionen Dollar. Die RBC führte 21 dieser Transaktionen in Höhe von insgesamt 3 Milliarden Dollar durch. Da lediglich eine Handvoll der größten Junior-Unternehmen in der Lage ist, Kapital in dieser Höhe aufzunehmen, glaube ich nicht, dass diese Transaktionen für den Junior-Sektor repräsentativ sind. Obwohl ein paar dieser 21 von einigen der fortgeschrittenen Junior-Unternehmen durchgeführt wurden, glaube ich, dass der Hauptanteil der Kapitalbeschaffung von produzierenden Unternehmen durchgeführt wurde.
Demnach bleiben noch ungefähr 3 Milliarden Dollar übrig, die auf die größere Menge der Junior-Unternehmen zurückzuführen sind. Aber glücklicherweise enthüllt die RBC weitere Details in ihrer Analyse. Von all den Transaktionen seitens Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung hatten 58 Prozent einen Bruttoertrag von weniger als 25 Millionen Dollar. Das entspricht lediglich 13 Prozent der gesamten Kapitalbeschaffung seitens Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung. In meiner Untersuchung zählen die meisten Junior-Goldexplorationsunternehmen zur Kategorie mit einem Bruttoertrag von unter 25 Millionen Dollar. Lassen Sie mich das erklären.
Da die Suche nach Gold wieder sehr populär geworden ist, gibt es nun mehr Junior-Unternehmen als je zuvor. Meine Datenbank besteht momentan aus über 400 öffentlich gehandelten Junior-Goldaktien. Aber trotz des Wachstums des Junior-Sektors ist das durchschnittliche Junior-Unternehmen relativ klein.
Wenn ich die 10 größten und die 10 kleinsten Unternehmen außen vor lasse, liegt die Marktkapitalisierung dieser Unternehmen bei lediglich 42 Millionen Dollar. Sie ist nur so hoch dank der wenigen großen Junior-Unternehmen. Wenn ich 50 Millionen Dollar als Obergrenze nehme, haben lediglich 21 Prozent der Junior-Goldaktien hohe Börsenwerte. Und von den Unternehmen mit einer geringeren Marktkapitalisierung haben 85 Prozent einen Börsenwert von unter 25 Millionen Dollar.
Das zeigt klar und deutlich, dass die große Mehrheit der Junior-Unternehmen einfach nicht die Kapitalstruktur hat, um über 25 Millionen Dollar mit einer einzigen Eigenkapitalfinanzierung zu beschaffen. Nur sehr wenige Junior-Unternehmen mit einem Börsenwert von über 100 Millionen Dollar (12 Prozent aller Junior-Unternehmen) können solch große Eigenkapitalfinanzierungen zustande bringen, ohne das Kapital ihrer Investoren zu verwässern.
Wenn jede Transaktion unter 25 Millionen Dollar, die die RBC verfolgt hat, von einem Junior-Unternehmen in Auftrag gegeben worden wäre, wären das insgesamt 825 Millionen Dollar. Das sind ungefähr vier Prozent der gesamten Eigenkapitalfinanzierungen im Jahr 2009. Sie sehen also, dass egal, aus welcher Perspektive man den Junior-Sektor betrachtet, er nur einen kleinen Teil der Goldindustrie ausmacht.