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Das Silber-Gold-Verhältnis (Teil 3)

22.04.2010  |  Adam Hamilton
Der aktuelle Silberkursanstieg sorgt immer mehr für Aufsehen. Seit Ende der letzten Silberpreiskorrektur Anfang Februar hat das weiße Metall einen Anstieg von 23 Prozent erlebt. Es hat sogar Gold weit hinter sich gelassen, dessen Preis in diesen neun Wochen lediglich um neun Prozent gestiegen ist. Aufgrund der engen, historischen Beziehung zu Gold ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Silberkursanstieg gerade erst begonnen hat. Vermutlich wird der Silberpreis in den kommenden Monaten noch weiter steigen.

Der Hauptgrund dafür liegt in der Unterbewertung des Silberkurses im Vergleich zum Goldkurs. Es mag sich komisch anhören, aber die Anwendung von Bewertungskonzepten auf Metalle ist im Fall von Gold und Silber völlig angemessen. Der Goldverlauf dominiert die Stimmung der Silberhändler und somit auch den Silberkursverlauf. Wenn der Goldpreis steigt, macht sich Euphorie unter den Silberhändlern breit und sie stürmen auf den Silbermarkt. Wenn der Goldmarkt einen Sell-Off erlebt, bekommen sie es mit der Angst zu tun und wollen ihre Silberinvestitionen so schnell wie möglich loswerden.

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich der Silberpreisverlauf dem Goldkursverlauf selbstverständlich angepasst, da sich die Silberhändler oft nach dem Goldpreis richten. Mittlerweile ist dieser Einfluss zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung geworden. Je mehr Silberhändler sich nach dem Goldverlauf richten, desto mehr wird der Silberkursverlauf beeinflusst. Somit verfolgen immer mehr Investoren den Goldkursverlauf, wobei das gelbe Metall zum primären Einfluss der Stimmung auf dem Silbermarkt geworden ist.

Die innige Beziehung zwischen Gold und Silber ist quantitativ durch das Silber-Gold-Ratio bestimmbar. Das SGR teilt den Silberpreis durch den Goldpreis und das Ergebnis kann man in Charts analysieren. Dank der Aktienpanik Ende 2008 ist das momentane SGR im historischen Kontext immer noch aus dem Gleichgewicht. Auch wenn sich der Silberpreis im Vergleich zu Gold seitdem relativ gut erholt hat, ist er noch lange nicht über sein Paniktief hinweg.

Diese Bewertungsanomalie im Verhältnis von Silber zu Gold bietet auch weiterhin immer wieder neue Investitionsmöglichkeiten für Silberhändler. Angesichts der Silberpreisnormalisierung werden Silberinvestitionen, Silberaktien eingeschlossen, von Erfolg gekrönt sein. Für ein besseres Verständnis der Reversion des SGR müssen wir zuerst die Auswirkungen der Aktienpanik betrachten.

Die erste Chart stellt nicht das SGR dar, sondern zeigt lediglich die Silber- und Goldpreise der letzten fünf Jahre. Sie beschreibt das historische Verhältnis zwischen diesen beiden Edelmetallen, wie die apokalyptische Angst, die von der Aktienpanik geschürt wurde, die Beziehung von Gold und Silber durcheinander gebracht hat und wie sich der Silberpreis seitdem proportional zu Gold erholt hat. Die Reversion können Sie hier noch nicht sehen.

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In den Jahren vor der Aktienpanik wird die enge Korrelation mit Gold deutlich. Der Silberpreis stieg, als der Goldpreis solide war und fiel, als der Goldkurs schwach war. Dieses kritische Verhältnis ist noch stärker mathematisch geprägt, als wir mit dem bloßen Auge wahrnehmen können. Auf einer täglichen Basis von Januar 2005 bis August 2008 lag die Korrelation mit Gold bei 94,7 Prozent!

Das bedeutet, dass fast 95 Prozent des täglichen Silberpreisverlaufes in dieser Zeit mathematisch direkt mit dem Goldkursverlauf erklärt werden kann. Silber, so wie es in der Vergangenheit immer der Fall war, spiegelt den Goldpreis wider. Silberhändler verfolgen den Goldpreisverlauf mit Adleraugen, weshalb der Goldpreis das Verhalten der Silberhändler steuert.

Während der historischen Aktienpanik jedoch hat sich Silber radikal vom Goldpreis entfernt. Silberhändler hätten damals mit allem gerechnet, aber nicht mit einer solchen Trennung. Die Angst, die damals an den Börsen herrschte, beeinträchtigte ihr Handeln. Silber ist ein hoch spekulatives Anlagevermögen und die Panik schürte den universellen Appetit auf alle riskanten Vermögenswerte.





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