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JP Morgans Fernsehauftritt (Teil 1/2)

13.04.2012  |  Theodore Butler
- Seite 2 -
Meinem Wissen nach hat JP Morgan hier zum ersten Mal öffentlich zugegeben, dass Vorwürfe bezüglich einer Manipulation des Silberpreises überhaupt existieren.Das muss einem zu denken geben. Nach ganzen drei Jahren, einem Dutzend Sammelklagen und unzähligen Rufschädigungen (denken Sie nur an "Macht JP Morgan platt, kauft einen Silver Eagle“) unternimmt JP Morgan jetzt den allerersten Gegenschritt. Vor Jahren erwartete ich noch Gerichtsvorladungen und eilig zugestellten Unterlassungsanordnungen.

Aber dann glaubte ich schon gar nicht mehr daran, dass sich JP Morgan überhaupt noch zu diesem Thema äußern würde, weil schon so viel Zeit vergangen war. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin sehr froh darüber, dass ich nicht angeklagt wurde. Aber ich bin auch nicht gerade überwältigt, wie JP Morgan letztendlich reagierte.Da muss man sich einfach fragen: Warum jetzt und warum so lasch? Öffentlichkeitsarbeit auf dem CNBC vor einem Publikum, das ohnehin nicht die entfernteste Ahnung von den Vorwürfen hat, scheint wohl kaum die Lösung zu sein, mit der das Problem aus der Welt geschafft werden kann.Was sind also die Beweggründe?

Hier nun alle Gedanken, die mir spontan in den Kopf kommen und möglicherweise auch richtig sind:

JP Morgan hat kalte Füße bekommen. Vielleicht weiß JP Morgan, dass von Seiten der CFTC irgendetwas kommen wird, und sie wollten den Konsequenzen zuvorkommen. Mein Freund und Mentor, Izzy Friedman, ist der Meinung, dass JP Morgan die physische Silberknappheit kommen sieht. Aber keiner von uns kann dort Mäuschen spielen und die Details erfahren. Wir sind uns zumindest darüber einig, dass der Auftritt wahrscheinlich bedeutet, dass JP Morgan ein größeres Problem hat. JPM scheint keinen anderen Ausweg mehr zu sehen, als zu behaupten, ihre Short-Position am COMEX-Silbermarkt sei immer schon legitim und berechtigt gewesen. Sie sind zudem bereit, ihre Version auf Teufel komm raus zu verteidigen. Das Schöne daran: Das sind in jeder Hinsicht tolle Nachrichten - gerade weil sich die Großbank höchstpersönlich zu den gegen sie erhobenen Vorwürfen der Silberpreismanipulation äußert(mehr dazu später).

Das Allerbeste daran ist, dass sich nun eine Art Dialog zu diesem Thema abzeichnen könnte und sollte.Ms. Master trat den Vorwürfen der Manipulation des Silbermarktes mit sehr logisch klingenden Erklärungen entgegen. Es waren aber lediglich sehr einfache Erklärungen in einem oberflächlichen Kurzbeitrag. Wer ohnehin überzeugt war, dass der Silbersektor nicht manipuliert wird, fand sich in ihren Worten voll und ganz bestätigt.Wer hingegen von der Manipulation des Silbermarktes überzeugt ist, wird ihre Aussagen als falsch und irreführend bewerten, was wohl auch daran lag, dass die Fragen und Antworten im Fernsehbeitrag abgesprochen und vorgeschrieben wurden. Die Brisanz des Themas wird durch seine oberflächliche Behandlung jedoch keinesfalls verschwinden.

Wie gut, dass sich dieses Problem mit einer kleinen, weiterführenden Erklärung ganz leicht lösen ließe. Hier geht es nicht um einen seichten Schlagabtausch. Hier geht es um Fakten, um die für den Rohstoffmarkt geltenden Gesetze und um die richtigen Fragen und Antworten. Gehen wir also die Antworten im Einzelnen durch, um zu prüfen, inwieweit diese sich wirklich auf die erhobenen Vorwürfe beziehen.

Ms. Masters berief sich im Grunde immer wieder darauf, dass JP Morgen keineunabgesicherten Silberposition halte und dass die große Silber-Position allein darauf zurückzuführen sei, dass man die Positionen von Kunden am OTC- oder Swap-Markt durch Gegenpositionen absichere.Und aus diesem Grund sei es JP Morgan eigentlich gleich, ob der Silberpreis steige oder falle.Nehmen wir an dieser Stelle einfach an, dass JP Morgan mit der großen Leerverkaufsposition an der COMEX die Positionen seiner Kunden absichert.

Ich glaube nicht, dass mit JP Morgans COMEX-Short-Position wirklich legitime Absicherung von Kundenpositionen betrieben wird. Aber lassen wird das einen Moment außen vor. Ich möchte nur zeigen, dass JP Morgans Short-Position in jedem Fall manipulativ ist - ob sie nun der Absicherung von Kundenpositionen dient oder nicht. JP Morgan behauptet, man manipuliere den Silbersektor nicht, aber das ist bloßes Gerede.Sie handeln ganz anders.Was ist wichtiger - Worte oder Taten?

Lesen sie weiter: Teil 2 ...


© Theodore Butler


(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 10.04.2012 auf der Website www.silverseek.com veröffentlicht.

Informationen zum Abonnement finden Sie unter www.butlerresearch.com.


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