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Rohstoffe einsammeln!

07.05.2010  |  Dr. Frank Schallenberger
Im Zuge der Befürchtungen um eine Ausweitung der Griechenland-Krise sind die Notierungen an den Rohstoffmärkten zuletzt heftig unter Druck geraten. So ist der Preis für Brentöl alleine in den letzten fünf Tagen von rund 90 USD auf 80 USD zurückgegangen. Silber korrigierte um 6%, Zucker um 12% und Nickel sogar um 16%. Der marktbreite DJUBS-Index (Spot) gab um 5% nach und fiel wieder unter die Marke von 350 Punkten zurück. Ist die seit Anfang 2009 anhaltende Rohstoff-Rallye damit schon wieder Geschichte?

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Die Fundamentaldaten sprechen klar dagegen! Der IWF erwartet für dieses und für das nächste Jahr ein Weltwirtschaftswachstum von über 4%. Insbesondere China und Indien werden weiter Wachstumsraten zwischen 8% und 10% zugetraut. Das bedeutet, die Nachfrage nach Rohstoffen wird weiter stark zulegen. Allerdings trifft diese deutliche Zunahme auf der Nachfrageseite auf ein wenig dynamisches Angebot. Im Basismetallbereich wurden im letzten Jahr zahlreiche Minen geschlossen und auch der Energiesektor wird auf der Explorationsseite schon in der näheren Zukunft unter den Investitionskürzungen der letzten beiden Jahre leiden. So wurden in Kanada alleine 2008 und 2009 Ölsandprojekte mit einem Volumen von ca. 85 Mrd. USD gestrichen. Zudem dürfte die OPEC im Zeitraum 2009 bis 2013 nicht wie ursprünglich geplant 165 Mrd. USD in die Ölförderung investieren, sondern rund 50 Mrd. USD weniger.

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Wenn auf der anderen Seite Indien Ernst macht mit seinem Infrastrukturprogramm, das sich von 2012 bis 2017 auf 1.000 Mrd. USD belaufen soll. Und wenn beispielsweise der Autoabsatz in China weiter so stark boomt wie im Januar (+116% ggü. Vj.), Februar (+55%) und März (+63%), dann sind Knappheiten bei Metallen und Energierohstoffen vorprogrammiert. Aus Anlegersicht ist bei einem Niveau unter 350 Punkten im DJUBS-Index (Spot) über Käufe nachzudenken. Denn auf Sicht von 12 Monaten dürfte das Rohstoffbarometer wieder die Marke von 400 Punkten ins Visier nehmen!


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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