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Silber leidet an einer Identitätskrise

11.05.2010  |  Clive Maund
Silber muss einem schon etwas Leid tun. Es leidet an einer Identitätskrise - es ist hin und her gerissen, ob es nun ein Industriemetall oder ein Edelmetall ist. Das konnte man am Donnerstag sehen, als Gold steil anstieg und der Aktienmarkt in die Knie ging, Silber bewegte sich kaum.

Es war wie ein benommenes Kind an einer Straßenkreuzung - nicht sicher, ob es anständigerweise seinem großen Bruder Gold folgt oder unanständig ist und dem Mann mit den Süßigkeiten folgt. Ein altes Sprichwort lautet "Blut ist dicker als Wasser" - und nach einem Seufzer rannte Silber am Freitag, um seinen Bruder einzuholen. Wie schön sind doch Geschichten mit einem Happy End, obwohl wir hier eigentlich erst von einem Anfang ausgehen, dem Beginn der nächsten Reiseetappe zu luftigen Höhen.

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Auf seinem 3-Jahre-Chart können wir sehen, dass sich die Fortschritte beim Silber - nach der Erholung von den 2008er-Paniktiefs im letzten Jahr - verlangsamt hatten, in der Nähe seiner Hochs von Anfang 2008 krachte es in eine Wand aus überhängendem Angebot und eigentlich befindet es sich schon seit Oktober letzten Jahres in einer großen Handelspanne. Sein 3-Jahre-Chart ist den 3-Jahre-Charts der EM-Aktienindizes sehr ähnlich - beim Silber wie auch bei den Aktienindizes stellt der Widerstand auf dem Weg zum 2008er-Hoch eine große Hürde dar - sollte diese genommen werden, müsste ein starker Aufwärtstrend folgen.

Zwar bleibt das Risiko, dass es sich um ein Doppel-Top handelt, so lange bestehen, bis dieser Widerstand gebrochen wurde, doch die stark bullischen Entwicklungen beim Gold und der Abschluss von Basismustern bei vielen einzelnen Qualitäts-Junior-Silberaktien deutet stark darauf hin, dass es so kommen wird und zwar bald.

Die derzeitige enge Bündelung von Preis und bullisch ausgerichteten Durchschnitten bringt Silber mit Sicherheit in die Position für einen baldigen, positiven Ausbruch und es sollte angemerkt sein, dass ein solcher Ausbruch wahrscheinlich schnell und drastisch vonstatten geht und für viele Trader überraschend kommt.

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Der 6-Monate-Chart zeigt die jüngsten Bewegungen mehr im Detail. Auf diesem Chart sehen wir, wie Silber immer wieder vor dem Widerstand im Bereich von 19 + zurückwich. Wir können zudem den eher alarmierenden Einbruch am letzten Dienstag sehen, die unentschlossene Rally am Donnerstag, als Gold steil nach oben ging und auch, wie Silber am Freitag mit einem stark bullischen Fortschritt, von der Umgebung des 50-Tage-Durchschnitts ausgehend, aufholte.


© Clive Maund
www.clivemaund.com


Der Artikel wurde am 9.5.2010 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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