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"Bisher: G-5-Gipfel" - meine Variante: "Diese 5 G´s sind der Gipfel…"

24.04.2012  |  Dr. Dietmar Siebholz
- Seite 2 -
Das Heitere: In der "Welt“ erscheint ein Artikel mit einem Konzept, wie Griechenland geholfen werden kann, wieder auf die Füße zu kommen. Das Konzept wird von einem unterstützt, der nun nach Baden-Württemberg große Politik in Brüssel macht: G. (!!) Oettinger. Das Konzept ist überwältigend: Man will Griechenland dazu bringen, über Solaranlagen Strom zu erzeugen und diesen dann zu verwerten. Klingt gar nicht schlecht, man hat zwar vergessen, dass der dort unten erzeugte Strom nun einen langen Transportweg hätte und dabei viel an Energie verloren geht. Nein, diesen verständlichen Fehler hat man nicht gemacht, nein man hat übersehen, dass Griechenland keine Möglichkeit und keine Mittel hat, die dafür erforderlichen Stromtrassen zu bauen. Wenn man die deutschen Probleme mit den fehlenden Netzkapazitäten sieht (wir hatten in Bayern kürzlich den ersten Stromausfall wegen der Notabschaltung von Brokdorf (im hohen Norden), dann muss man erkennen, wie sinnlos diese Investmentidee ist, denn genau das Geld dazu fehlt ihnen ja heute schon.

Wie titulierte die "Welt“ ironisch? "Griechen wollen Strom ohne Leitungen exportieren“. Ist der Wahnsinn noch zu toppen?

Das wäre ja ein üblicher Politschwachsinn, über den ich kaum ein Wort verlieren würde, aber jetzt kommt
es ganz dicke: Man will das Transportproblem umgehen, indem man den nach deutschem Beispiel in Griechenland hoch subventionierten umweltgerechten Strom nicht nach Europa liefert, sondern ihn überwiegend in Griechenland verbraucht, aber die Produktion des umweltgerechten Stroms zur Erreichung der EU-Umweltziele den anderen europäischen Staaten statistisch zurechnet. Griechenland würde damit hohe Subventionen erhalten (da sind sie ja inzwischen auch schon Europameister- auch ohne Herrn Rehhagel), hätten günstigen Strom, die anderen EU-Länder (nein nicht Deutschland - wir haben ja wegen unseres so hohen "sauberen“ aber leider extrem teuren Stroms noch keine EU-Klimaauflagen zu befürchten) hätten ihre statistischen Erleichterungen, wir subventionieren den Griechenstrom, den wir nicht bekommen können, weil sie ja keine Stromleitungen zu uns haben - ja alle profitieren von dieser so genialen Lösung. Alle? Ich habe da meine Zweifel. Schlussfrage zu diesem Thema: Wie kann ich "statistischen Strom für die Beleuchtung meines Büros verwenden? Das klingt ja so wie Fernzeugung, politisch wäre auch das noch denkbar nach dem Motto “Results without fun“. Selten so gelacht! Das wäre alles zu G Nummer drei.

G Nummer vier liegt noch eine Stufe höher in der Chaosskala. Denn wenn der Unsinn mit dem fiktiven und statistischen Strom aus Griechenland nur eine Fiktion ist (die aber durchaus realisiert werden könnte, wenn die gleichen Politiker wie bisher darüber entscheiden werden), der Großraub zu Lasten der Bundesbank - das ist für mich G Nummer 4 - ist bereits Realität. Erinnern Sie sich daran, dass ich vor weitaus mehr als einem Jahr keine Woche nach Prof. Sinn, der damals für seine Warnungen von der Presse verhöhnt wurde, meine eigenen Gedanken zum Target-2-Verrechnungsprogramm der EU-Notenbanken veröffentlichte?

Damals hatte die Bundesbank schon Forderungen gegen andere Notenbanken - verrechnet über die EZB - von etwas mehr als 300 Mrd. € verbucht. Heute sind die mehr als 600 Mrd. €, die andere Ländern/Notenbanken bzw. die EZB der Bundesbank schulden. In historischen Zeiten schickte man seine Armee, um solche Ansprüche durchzusetzen, das ist ja nun alles Geschichte. Was besonders tragisch ist: Vor dem großen Verrechnungsgedanken, gegen den ein kluger Wissenschaftlicher schon im Konzept zu Beginn der 80-er Jahre argumentierte, konnte man als Land oder Notenbank ja immer noch gegen das Schuldnerland direkt seine Ansprüche durchsetzen oder dies zumindest versuchen. Nach der Target-2-Systematik geht aber der Anspruch der Notenbanken untereinander am Ende des Tages unter und wird zu einem Anspruch gegen die EZB. Ein direkter Anspruch gegen das Schuldnerland ist nicht mehr herzuleiten.

Na wenn das mal nicht schief geht, denn irgendwann einmal ist die Leistungsfähigkeit der Bundesbank auch Geschichte. Ich meine, sie ist heute schon nicht mehr konkurssicher, denn wer glaubt denn allen Ernstes noch daran, dass die anderen Länder ihre Verpflichtungen gegenüber der EZB erfüllen werden und dann die EZB in der Lage sein wird, "ihre“ Schulden gegenüber der Bundesbank zu erfüllen. Meine Meinung: Unsere Goldreserven und die Papier-Dollar-Reserven sind wir schon lange los. Wir müssen - und ich habe diese Aktion unterstützt - nicht mehr fordern, unser Gold heimzuholen. Erst einmal werden uns die Amis das Gold sowieso nicht aushändigen, denn es ist schon lange zur Plünderung freigegeben und zweitens bringt es nur noch Transportkosten für uns, Erlöse werden wir nie mehr daraus ziehen können. Soviel zum G Nummer vier, zum vorsätzlichen Großraub an der Bundesbank.

Zum Schluss noch ein paar Worte zu meinem Mineralfavoriten, der Nummer 5 im Rahmen der G-5-Themen: Graphit. Ich selbst habe ja den Trend hin zu diesem vorher doch recht unbekannten Rohstoff durch mein Engagement angestoßen und muss mich jetzt nicht beklagen, dass sich daraus eine Hype entwickelt hat. Und die jüngst eingetretenen Kursrückschläge bei meinen Favoriten, den Graphit-Explorationsunternehmen (denn leider gibt es kaum einen nennenswerten und an einer Börse notierten Graphit-Produzenten im westlichen Lager) sind ja nur eine Reaktion auf die vorher erfolgten extremen Kurssprünge nach oben.




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