Goldkäufe der Zentralbanken verleihen dem Bullenmarkt eine neue Dimension
02.05.2012 | Michael J. Kosares
Die längerfristigen Angebot-Nachfrage-Trends am Goldmarkt verweisen auf eine potentiell explosive Marktsituation in den kommenden Jahren.Auf den Punkt gebracht: Der Angebotstrendbleibt statisch bis sinkend und die globalen Nachfragetrends befinden sich allem Anschein nach in einer schnellen Wachstumsphase. Aus den unten genannten Gründen werden sich die politischen, finanziellen und wirtschaftlichen Dynamiken - also die Triebkräfte dieser Trends - höchstwahrscheinlich nicht signifikant ändern, nicht auf absehbare Zukunft. Bislang wurde dieser langfristige Goldbullenmarkt von einer Mischung aus privater und institutioneller Investorennachfrage angetrieben.Diese beiden Komponenten der allgemeinen Nachfragelage bleiben nach wie vor stark ausgeprägt. Der langfristige Goldbullenmarkt bekommt jetzt aber noch eine ganz neue Dimension - und zwar die tiefen Taschen der Schwellenländer wie China, Russland, Saudi-Arabien, Indien, Mexiko, Brasilen. Und andere Länder werden folgen.
Die Investorennachfrage hat in der Regel ihre Hochs und Tiefs, abhängig von der veränderlichen Stimmungslage bezüglich der Wirtschaft, der Finanzmärkte und auch abhängig vom Preis an sich (z.B. von der Einschätzung, ob Gold nun "überkauft“ oder "überverkauft“ ist).Folglich wird die Investorennachfrage im Allgemeinen auch als eher unbeständiger Faktor in der Angebot-Nachfrage-Rechnung betrachtet.
Die Nachfrage der Zentralbanken isthingegen grundsätzlich längerfristiger ausgerichtet, denn ihnen geht es um den Wert und die Sicherheit internationaler Reserven. Hier wird in einem Zeitrahmen von Jahren oder gar Jahrzehnten gedacht. Daraus folgt: Ändert sich unter den Zentralbanken die Stimmung bezüglich der Goldanlagen, so hat das tiefgreifende und langfristige! Auswirkungen auf den Markt. Man kann sogar sagen, dass das konstante Nachfrageverhalten der Zentralbanken dem Goldpreis aktuell eine Untergrenze setzt.(Ende 2011, als der Goldpreis beispielsweise von seinem Allzeithoch bei 1.900 $ pro Unze fiel, kaufte die chinesische Zentralbank nachweislich größere Mengen physisches Gold.)2011 - das Jahr, in dem die Zentralbanken zum ersten Mal zu Nettogoldkäufern wurden - wird somit zum entscheidenden Wendejahr für den Goldmarkt.
China bleibt der zentrale Faktor im aktuellen Goldmarkt.Als weltweit führender Goldproduzent und auch -verbraucher spielt China eine wichtige Rolle auf beiden Seiten der Angebot-Nachfrage-Rechnung.Und natürlich wären Goldeigentümer gut beraten, ein Verständnis dafür zu entwickeln, welchen Stellenwert Gold in China gerade besitzt. Sollte die "offizielle“ Haltung des Top-Produzenten und -Verbrauchers zum Gold eine wohlwollende bleiben, so hätte das für die kommenden Jahre fraglos positive Auswirkungen. Eine ablehnende oder negative offizielle Haltung, würde sich natürlich nachteilig auswirken.
Chinas Zentralbank und die chinesische Regierung betrachten Gold derzeit als Absicherungsposition für ihre US-Dollar-Reserven sowie andere von Entwertung betroffene Währungsreserven.Zahlreiche Chinesen, darunter Mitglieder der chinesischen Akademien, politische Funktionäre und selbst wichtige Entscheidungsträger aus den Reihen der chinesischen Zentralbank, haben schon vor der Instabilität der Währungsreserven gewarnt und darauf hingewiesen, wie wichtig jetzt der Aufbau einer zuverlässigen Absicherungsposition sei.Offiziell strebt die Chinesische Volksbank tatsächlich eine Goldreserve von 4.000 Tonnen an.Ihre aktuellen Bestände liegen bei 1.200 Tonnen.Inwieweit solche Absichten die Angebotsseite beeinflussen könnten, liegt auf der Hand: China könnte seine Goldproduktion als Beitrag zu den nationalen Goldreserven "domestizieren“. Aber auch auf der Nachfrageseite wird China zum willigen Käufer umfangreicher Goldkontingente, die am Markt verfügbar werden, ganz gleich aus welcher Quelle sie stammen.
Und tatsächlich heißt es in einigen jüngst erschienenen Berichten, China habe ein Aufkaufprogramm gestartet, um physisches Gold direkt von weltweit tätigen Bergbauunternehmen aufzukaufen, um damit die nationalen Reserven weiter auszubauen. Ambrose Evans-Pritchard vom Londoner Telegraph zitiert eine Informationsquelle, die davon ausgeht, "dass China in den nächsten fünf Jahren mehrere tausend Tonnen Gold erwerben will, um den Abstand zu den Goldlagerbeständen der USA (8.000 Tonnen) und Europas (11.000 Tonnen) zu minimieren.“
Die Tatsache, dass sich diese Pro-Gold-Haltung im "geldpolitischen Denken“ der politischen Entscheidungsträger Chinas verfestigt hat, wird in den kommenden Jahren auch deutlichen Niederschlag in der Angebot-Nachfrage-Rechnung finden. Gleichzeitig wird die Haltung Chinas eine Ausstrahlungskraft auf ähnlich positionierte Nationen haben und dort ähnliche Denkweisen befördern. Russland, der fünftgrößte Goldproduzent, verfolgt beispielsweise eine ganz ähnliche Politik. Und vor Kurzen unternahm auch Südafrika, der viertgrößte Goldproduzent, weitere Schritte, um bei internationalen Währungstransaktionen vom US-Dollar Abstand zu nehmen und verstärkt auf Chinas Renminbi zu setzen.Wie lange wird es dann wohl noch dauern, bis diese Staaten eine ähnliche Goldpolitik wie China verfolgen werden?Die drei Länder vereinigen 28% der jährlichen Goldproduktion der Welt auf sich.
Die Investorennachfrage hat in der Regel ihre Hochs und Tiefs, abhängig von der veränderlichen Stimmungslage bezüglich der Wirtschaft, der Finanzmärkte und auch abhängig vom Preis an sich (z.B. von der Einschätzung, ob Gold nun "überkauft“ oder "überverkauft“ ist).Folglich wird die Investorennachfrage im Allgemeinen auch als eher unbeständiger Faktor in der Angebot-Nachfrage-Rechnung betrachtet.
Die Nachfrage der Zentralbanken isthingegen grundsätzlich längerfristiger ausgerichtet, denn ihnen geht es um den Wert und die Sicherheit internationaler Reserven. Hier wird in einem Zeitrahmen von Jahren oder gar Jahrzehnten gedacht. Daraus folgt: Ändert sich unter den Zentralbanken die Stimmung bezüglich der Goldanlagen, so hat das tiefgreifende und langfristige! Auswirkungen auf den Markt. Man kann sogar sagen, dass das konstante Nachfrageverhalten der Zentralbanken dem Goldpreis aktuell eine Untergrenze setzt.(Ende 2011, als der Goldpreis beispielsweise von seinem Allzeithoch bei 1.900 $ pro Unze fiel, kaufte die chinesische Zentralbank nachweislich größere Mengen physisches Gold.)2011 - das Jahr, in dem die Zentralbanken zum ersten Mal zu Nettogoldkäufern wurden - wird somit zum entscheidenden Wendejahr für den Goldmarkt.
China bleibt der zentrale Faktor im aktuellen Goldmarkt.Als weltweit führender Goldproduzent und auch -verbraucher spielt China eine wichtige Rolle auf beiden Seiten der Angebot-Nachfrage-Rechnung.Und natürlich wären Goldeigentümer gut beraten, ein Verständnis dafür zu entwickeln, welchen Stellenwert Gold in China gerade besitzt. Sollte die "offizielle“ Haltung des Top-Produzenten und -Verbrauchers zum Gold eine wohlwollende bleiben, so hätte das für die kommenden Jahre fraglos positive Auswirkungen. Eine ablehnende oder negative offizielle Haltung, würde sich natürlich nachteilig auswirken.
Chinas Zentralbank und die chinesische Regierung betrachten Gold derzeit als Absicherungsposition für ihre US-Dollar-Reserven sowie andere von Entwertung betroffene Währungsreserven.Zahlreiche Chinesen, darunter Mitglieder der chinesischen Akademien, politische Funktionäre und selbst wichtige Entscheidungsträger aus den Reihen der chinesischen Zentralbank, haben schon vor der Instabilität der Währungsreserven gewarnt und darauf hingewiesen, wie wichtig jetzt der Aufbau einer zuverlässigen Absicherungsposition sei.Offiziell strebt die Chinesische Volksbank tatsächlich eine Goldreserve von 4.000 Tonnen an.Ihre aktuellen Bestände liegen bei 1.200 Tonnen.Inwieweit solche Absichten die Angebotsseite beeinflussen könnten, liegt auf der Hand: China könnte seine Goldproduktion als Beitrag zu den nationalen Goldreserven "domestizieren“. Aber auch auf der Nachfrageseite wird China zum willigen Käufer umfangreicher Goldkontingente, die am Markt verfügbar werden, ganz gleich aus welcher Quelle sie stammen.
Und tatsächlich heißt es in einigen jüngst erschienenen Berichten, China habe ein Aufkaufprogramm gestartet, um physisches Gold direkt von weltweit tätigen Bergbauunternehmen aufzukaufen, um damit die nationalen Reserven weiter auszubauen. Ambrose Evans-Pritchard vom Londoner Telegraph zitiert eine Informationsquelle, die davon ausgeht, "dass China in den nächsten fünf Jahren mehrere tausend Tonnen Gold erwerben will, um den Abstand zu den Goldlagerbeständen der USA (8.000 Tonnen) und Europas (11.000 Tonnen) zu minimieren.“
Die Tatsache, dass sich diese Pro-Gold-Haltung im "geldpolitischen Denken“ der politischen Entscheidungsträger Chinas verfestigt hat, wird in den kommenden Jahren auch deutlichen Niederschlag in der Angebot-Nachfrage-Rechnung finden. Gleichzeitig wird die Haltung Chinas eine Ausstrahlungskraft auf ähnlich positionierte Nationen haben und dort ähnliche Denkweisen befördern. Russland, der fünftgrößte Goldproduzent, verfolgt beispielsweise eine ganz ähnliche Politik. Und vor Kurzen unternahm auch Südafrika, der viertgrößte Goldproduzent, weitere Schritte, um bei internationalen Währungstransaktionen vom US-Dollar Abstand zu nehmen und verstärkt auf Chinas Renminbi zu setzen.Wie lange wird es dann wohl noch dauern, bis diese Staaten eine ähnliche Goldpolitik wie China verfolgen werden?Die drei Länder vereinigen 28% der jährlichen Goldproduktion der Welt auf sich.