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Goldaktien: Wo liegt die Talsohle?

01.05.2012  |  Ron Hera
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Woran bemessen sich die Kurse?

Mit Maßnahmen wie künstlichen Zinssatzsenkungen, staatlicher Defizitfinanzierung, geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen der Zentralbanken - wie z.B. die Liquiditätsswaps der Federal Reserve und die langfristigen Refinanzierungsoperationen der EZB (LTRO) - wird das Geldangebot unabhängig von Wirtschaftsaktivität und Bevölkerungswachstum ausgeweitet. Wenn sich das Geldangebot unverhältnismäßig ausweitet, sinkt der Wert des Geldes und in der Folge steigen die Preise - d.h Währungsentwertung.

Die Währungsentwertung wird auf absehbare Zeit weiter voranschreiten. In den USA, Großbritannien, der EU und Japan zielt die aktuelle Geld- und Haushaltspolitik darauf ab, die großen, hochspekulativen und eigenkapitalarmen Banken vor den Bankrott zu bewahren und eine anhaltend hohe Staatsverschuldung zu gewährleisten, trotz sinkender Steuereinnahmen oder sich verschlechternder wirtschaftlicher Fundamentaldaten.

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Angesichts der ökonomischen und finanziellen Situation in der westlichen Welt (einschließlich Japan) wäre ein plötzlicher Stopp des Geldmengenwachstums kaum realisierbar, genauso wenig ließen sich die Geldmengen wieder in einen tragbaren Einklang mit der Wirtschaftsaktivität und dem Bevölkerungswachstum bringen. Die Zentralbanken haben praktisch keine Möglichkeit, die Währungsentwertung zu stoppen, ohne gleichzeitig Bank- und Staatsbankrotte zu befördern.


Wert und Psychologie

Mit Blick auf die aktuellen Gold- und Silberkurse sind einige Gold- und Silberaktien sehr stark unterbewertet. Bergbauwerte mit folgenden Profilen haben geringere Chancen, bei einer Erholung des Sektors sofort mitziehen: Explorationsunternehmen, die keine größeren abgegrenzten Ressourcen aufzuweisen haben und Produzenten mit relativ hohen Produktionskosten oder Lagerstätten, die nur geringe Gehalte aufzuweisen haben.

Die Tatsache, dass die Metallpreise in einer Handelsspanne gefangen sind und die Ölpreise (und somit die Energiekosten) steigen, drückt die Kurse der Explorer-Aktien gewaltig, die Aktien produzierender Bergbauunternehmen mit hohen Produktionskosten oder wenig gehaltvollen Lagerstätten werden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Bei Gold- und Silberbergbauunternehmen, die konstant wachsende Ressourcen, Reserven, Produktionsmengen, Gewinne und Barmargen aufweisen können, sind hingegen kräftige Kurserholungen zu erwarten, wenn das Vertrauen die Metallpreise wieder erstarkt. Der Cashflow wird die Spreu vom Weizen trennen.

Eine Frage treibt viele Investoren um: "Wo liegt die Talsohle?“. Viele Fondsmanager haben sich aus dem Goldaktiensektor zurückgezogen, nachdem dieser im letzten Jahr (oder sogar schon davor) keine Fortschritte mehr gezeigt hatte. Die Stimmung am Markt scheint immer verzweifelter. Gleichzeitig wagen die Investoren, die sich aus dem Markt zurückgezogen haben, keinen Neueinstieg. Und eben diese alles durchdringende Negativstimmung ist ein entscheidender Indikator für ein Markttief. In der Nähe des Markttops gibt es immer hunderte Gründe für den Aktienkauf, in der Talsohle hingegen hunderte Gründe für den Verkauf. Der Marktpsychologie nach zu urteilen, hat der Goldaktiensektor seine Talsohle erreicht.


© Ron Hera
www.heraresearch.com, Email: ron@heraresearch.com


Zu Hera Research: Ron Hera ist Gründer von Hera Research, LLC. Hera Research analysiert die Beziehungen zwischen Makroökonomie, Staat, Banken und Finanzmärkten. Aktuell spezialisiert sich das Unternehmen auf den Bergbausektor, Metalle, Öl, Energie, alternative Energien, Agrarrohstoffe und andere Rohstoffe. Hera Research gibt einen monatlich erscheinenden Newsletter heraus.

Dieser Artikel wurde am 25.04.2012 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de veröffentlicht.



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