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Interview mit Platin-Analyst René Hochreiter

08.06.2010  |  Redaktion
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GoldSeite.de: Wo kommen Palladium und Platin hauptsächlich zum Einsatz?

René Hochreiter: Platin wird hauptsächlich in Katalysatoren von Diesel- und Benzinbetriebenen Autos verwendet (Kontrolle des Abgasausstoßes). Weiterhin kommt es bei Schmuck, Mobiltelefonen, Cracken von Benzin, Computer-Festplatten und kompakten elektronischen Speicherelementen, wie z.B. Speicherkarten von Fotoapparaten, zum Einsatz. Zudem wird es für bestimmte Medikamente gegen Krebs (Cisplatin - wurde z.B. Lance Armstrong verabreicht) und als Katalysator bei bestimmten chemischen Reaktionen benötigt. Platin ist der beste der Menschheit bekannte Katalysator und die Chemiker sind sich darüber schon seit Jahren im Klaren. Seit Kurzem wird es auch für umweltfreundliche Brennstoffzellen (keine Emissionen) für Autos verwendet und kommt auch als Investment vor, wie beispielsweise bei den neuen ETFs oder in Form von Münzen und Barren.

Auch Palladium kommt hauptsächlich bei der Autokatalyse und in elektrischen Elementen wie z.B. Kondensatoren zum Einsatz. Außerdem wird auch Palladium mittlerweile von ETFs erworben.


GoldSeite.de: Wie lässt sich bei den ähnlichen Eigenschaften der beiden Metalle die große Preisdifferenz erklären? Was sind die Unterschiede?

René Hochreiter: Wie bereits erwähnt, führten große russische Palladiumbestände zu einer Begrenzung des Palladiumpreises, denn Russland verkaufte sobald es zu einem Preisanstieg kam. Aus diesem Grund konnte der Palladiumpreis nicht derart ansteigen wie der Platinpreis. Es gibt schon seit vielen Jahren keine Platinlagerbestände mehr. Ich denke, dass die Palladiumlagerbestände nun auch aufgebraucht sind und es in der nicht allzu fernen Zukunft zu einem starken Anstieg des Palladiumpreises kommen wird.


GoldSeite.de: Wird die Preisentwicklung der beiden Edelmetalle nur durch Nachfrage der industriellen Abnehmer bestimmt oder spielen auch Spekulanten eine Rolle?

René Hochreiter: Spekulanten spielen durch die Investments in ETFs ein Rolle. Die ETFs sind vergleichsweise einfach handelbar und durch nur einen Anruf kann Platin oder Palladium gekauft oder verkauft werden. Während diese ETFs wohl zunehmen werden, werden die Preise der beiden Metalle voraussichtlich volatiler werden. Durch Platin-ETFs können derzeit etwas weniger als 30 Tonnen des Edelmetalls gehandelt werden, bei Palladium sind es etwa 42 Tonnen.


GoldSeite.de: Empfehlen Sie Investoren in Platin oder Palladium anzulegen? Welche Möglichkeiten gibt es?

René Hochreiter: Ich rate sehr dazu, mit einem Investitionszeitraum von 5 Jahren in Platin und Palladium anzulegen. Die einfachste Herangehensweise ist der Kauf von ETFs in Zürich, London oder New York. Eine Alternative ist der Kauf der Aktien von Platin- und Palladiumproduzenten. Meine Empfehlung wären dabei in dieser Reihenfolge: AngloPlatinum (JSE- gelistet an der Johannesburg Stock Exchange), Implats (JSE), Aquarius (JSE und LSE), Anooraq (JSE und TSX), Northam (JSE), Stillwater (Nasdaq), Norilsk Nikel (an der Moscow Exchange gelistet).


© René Hochreiter
AllanHochreiter (Pty) Ltd
www.allanhochreiter.co.za


Das Interview mit René Hochreiter führte GoldSeiten.de am 2. Juni 2010.



















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