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Artikel sprechen für höhere Goldpreise

12.06.2010  |  Steve Saville
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Der zweite Barron’s-Artikel trägt den Titel: "Gold: The Ultimate Fiat Currency". In diesem Artikel heißt es korrekt, dass Menschen potentiell auf hohe Erträge aus sind, was dazu führt, dass Investments dann extrem populär werden, wenn sie schon keinen Mehrwert mehr bieten. Leider ist das auch schon der einzige korrekte Punkt in diesem Artikel, in dem es von Missverständnissen und logischen Fehlern nur so wimmelt. Hier sollen nur einige der vielen Fehler/Missverständnisse genannt werden.

Richard Wiggins, der Verfasser des Artikels, argumentiert, dass Gold zu populär geworden sei - was implizit auch bedeutet, dass Gold "über-investiert" sei und daher auch Gefahr eines großen Preiseinbruchs laufe. Aus unserer Sicht ist es richtig, dass Gold heute viel populärer ist als noch vor fünf Jahren; aber nur sehr wenige Mitglieder der allgemeinen Investorenschaft verfügen wirklich über bedeutende Positionen im Bereich Gold. Um Mark Faber zu zitieren:

"Ich möchte die Behauptung [Gold wäre über-investiert] ein wenig aufklären. Jahr für Jahr bin ich Gast bei den verschiedensten Investment-Seminaren, Firmentreffen und Konferenzen. Regelmäßig frage ich, wer unter den Anwesenden eigentlich Gold besäße. Normalerweise sind es maximal zwischen 3% und 5% der Teilnehmer, die ein wenig Gold oder andere Edelmetalle haben. [...] In Anbetracht der ganzen Gelddruckerei weltweit war ich ehrlich gesagt schockiert, als ich fünf verschiedene Konferenzen und Gruppentreffen mit Investoren hatte, die ich als "raffiniert", vorausschauend und "intelligent" einschätzte, von denen aber kaum einer physisches Gold oder Silber hatte (unter 200 Leuten waren es in der Regel 3).

Nachdem Wiggins fälschlicherweise annimmt, Gold sei "überinvestiert", fährt er fort:

"Das große Gold-Argument ist nun, dass all das Geld, dass die Federal Reserve druckt - 18 Jahre easy money - irgendwann zurückkommt und sich dann als Inflation gewaltig rächt. Doch wenn sich die heutigen Investoren wegen Inflation in den USA Gedanken machen, so können sie doch US-Staatsanleihen verkaufen und Euros oder jede andere Währung kaufen und währenddessen Zinsen verdienen. Investoren, die sich vor einer Inflation wie in den 1970er Jahren fürchten, sollten dann auch inflationsgeschützte Staatsanleihen kaufen."

Wir stimmen zu, dass eine Short-Position auf US-Staatsanleihen die nächsten Jahre über gut laufen müsste, aber aus vier Gründen ist eine Short-Position auf US-Staatanleihen keine guter Ersatz für Investitionen in physisches Gold:

Erstens sollte man eine Short-Position niemals als Investition betrachten. Zweitens braucht man sich nur anzuschauen, was in den letzten zehn Jahren passiert ist, um zu begreifen, dass sinkendes Vertrauen in staatlich kontrolliertes Geld mit positiven Erträgen für Gold wie auch US-Staatsanleihen einhergehen kann. Drittens: Durch Monetisierung von US-Staatsanleihen wäre es der Fed möglich, sicherzustellen, dass der Markt für staatliche Anleihen, die "Inflationsgefahr" unangenehm lange Zeit nicht widerspiegelt (unangenehm nur für all jene, die sich über eine Short-Position auf US-Staatsanleihen vor "Inflation" schützen möchten). Viertens: Aus mathematischer Sicht haben "Longs" einen Vorteil gegenüber "Shorts", da der potentielle Maximalgewinn einer nicht gehebelten Short-Position bei 100% liegt, während der potentielle Maximalgewinn einer nicht gehebelten Long-Position unbegrenzt ist.

Den Vorschlag, inflationsängstliche Investoren sollten inflationsgeschützte Wertpapiere kaufen, wollen wir nur um eine Anmerkung ergänzen: Diese Wertpapiere schützen nur vor den Auswirkungen jener Inflation, die von staatlicher Seite auch offiziell zugegeben wird.

Was Idee angeht, Investoren könnten sich über den Euro gegen US-Inflation absichern: Das ist doch nicht sein Ernst!

Der Artikel endet wie folgt:

"Nur 15% des Goldes wird als monetäres Metall genutzt, ansonsten wird es als kommerzielles Metall genutzt und dieses Anwendungsgebiet, hauptsächlich als korrosionsbeständiger Leiter in Halbleitern, ist rücklaufend. Bedauerlicherweise ist es ein weiches, halb-nutzloses Metall mit sehr wenigen industriellen Anwendungen.

Gold ist nur eine weitere Fiat-Währung. Der einzige Grund, warum Gold wertvoll ist, ist die Tatsache, dass wir glauben, es sei wertvoll. Am Ende wird diese Gold-Bubble in Tränen enden. Wann und wie weit der Goldpreis sinken wird, kann keiner sagen, aber schlau ist, wer wohl auf "eher früher als später" wettet."

Er hätte wohl eher auch ein Schild in die Höhe halten könne, auf dem steht:

"Ich habe überhaupt keinen Schimmer vom Goldangebot und der Goldnachfrage und mir ist die Bedeutung des Begriffes "Fiat-Währung" fremd. Zudem habe ich noch nie gesehen, dass IRGENDETWAS nur deshalb wertvoll ist, weil wir glauben, es sei wertvoll."

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der erste der beiden Artikel gold-bullisch ist, weil sich in ihm die Auffassung widerspiegelt, dass wir noch viel mehr monetäre Inflation brauchen werden, um die Wirtschaft in Zukunft stützen zu können. Der zweite ist gold-bullisch, weil sich in ihm schwere Missverständnisse in Bezug auf Gold, Geld und der Frage, wie eine echte Bubble wirklich aussieht, niederschlagen. Solche Missverständnisse herrschen für gewöhnlich in den frühen bis mittleren Phasen eines Bullenmarktes vor, gegen Ende von Bullenmärkten hört man sie hingegen nie. Wenn die Endphase des Bullenmarktes erst einmal erreicht ist, dann wird fast jeder verstehen, warum die Preise steigen.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) können Sie unter www.speculative-investor.com/new/freesamples.html abrufen.

Dieser Artikel wurde am 06. Juni 2010 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.




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