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The Unreal Estate

17.12.2002  |  Uwe Warmbein
- Seite 2 -
Wo liegen die Risiken einer solchen Finanzierung?

Sie liegen genau in der irrigen Annahme vom permanenten Wachstum, sowohl des gesellschaftlichen Wohlstandes als auch der Aktien- und Bondmärkte. Fallen diese Märkte und gibt es keine 3% Wachstum jedes Jahr, sondern schrumpfende Märkte und Einbrüche beim Wohlstand, sind sehr viele Finanzierungen gefährdet. Der Hausbesitzer hat dann nämlich ein Problem. Die Versicherungen und Fondsgesellschaften können die prognostizierten Überschüsse nicht erzielen, der Kunde kann seine Tilgung nicht bezahlen.

Kommt sein Haus auf den Markt, wird es höchstwahrscheinlich zu einem geringeren Preis verkauft, als für den er es erworben hat. Somit erhöht sich seine Schuldenlast noch einmal.

Besitzer von Immobilienfonds dürften sich auch in Zukunft ebenfalls die Haare raufen. Diese Fonds investierten in der Vergangenheit vornehmlich in Büro- und Gewerbeimmobilien. Die zu erwartenden Leerstandsraten werden auf die Mietpreise drücken und die ursprünglichen Renditeberechnungen Makkulatur werden lassen.

Die Risiken des Immbobilienmarktes als 'Wirkliches Gut' liegen also auf der Hand:

  • Gefahr steigender Zinsen
  • Gefahr sinkender Einkommen
  • Versicherer und Fondgesellschaften erwirtschaften nicht die erhofften Beträge
  • Gefahr wachsender Leerstände bei Gewerbeimmobilien
  • Keine Erholung an den Finanzmärkten
  • Schwierigkeiten bei der Anschlussfinanzierung

  • Fast alle aufgeführten Punkte sind bereits Realität und werden sich noch weiter verschärfen. Wo die nächste Blase platzt, dürfte somit kein Geheimnis sein.


    Die Zinsen steigen bereits. Auf Wochenbasis haben wir ein langfristiges Kaufsignal.

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    Vielleicht wird sich die Wirtschaft doch erholen.

    Das hoffen sehr viele. Nach dem Motto 'Alles wird gut' vertrauen sie in die Zukunft Amerikas und in Alan Greenspan. Dass uns nicht nur die Firmen ein X für ein U vormachen, sondern auch die Regierungen uns mit offiziellen Zahlen belügen, wird uns erst später klar werden. Zwecklügen sind doch erlaubt - nicht wahr Herr Eichel - Vor der Wahl ist nicht nach der Wahl.

    So versucht die amerikanische FED nach wie vor, mit dem Drucken von neuem Geld die Probleme zu lösen.

    Seit dem Amtsantritt Greenspan's im August 1987 ist die vom Federal Reserve Board für die Geldmenge als maßgebend betrachtete M3-Geldmenge von 3.7 Bio.$ auf nunmehr 8.4 Bio.$ angewachsen; damit ist in diesen 15 Jahren mehr Papiergeld geschaffen worden als in den ersten 211 Jahren des «modernen« Amerika. In den letzten Wochen und Monaten waren fortlaufend neue Rekorde festzustellen: Allein in der Woche vom 5.-9. August 2002 wurde M3 beispielsweise um 44.3 Mrd.$ aufgestockt, und von Januar bis August 2002 kamen in nur acht Monaten über 1 Bio.$ dazu. Obwohl M3 bei allen Schwankungen immer rascher gewachsen ist, ist das Wirtschaftswachstum «unerwartet» ins Röcheln geraten oder gar zum Erliegen gekommen -immer mehr neues Geld für immer wenig er Leistung!

    Den Charakter dieses Missverhältnisses zwischen Aufwand und Ertrag erkennen wir auch mit Blick auf die Gesamtverschuldung der USA. Nicht nur die in M3 sich widerspiegelnde direkte Macht der Notenbank ist nämlich zur Finanzierung der Volkswirtschaft maßgebend, für die Marktteilnehmer noch wichtiger sind Signale und Anreize seitens Politik und Notenbank zur Beanspruchung der Finanz-Industrie, das heißt die resultierende gesamte Verschuldung zur Vorfinanzierung der zu produzierenden Waren und Dienstleistungen.

    Die Geldschöpfung nach Maßgabe der Aggregate M1, M2 und M3 ist ... bei weitem nicht hinreichend, denn viel mehr «Geld» als durch die Notenbank-Pressen entsteht in privaten Verschuldungs-Akten. Während Greenspan M3 um 4'700 Mrd.$ ausgeweitet hat, sind die Gesamtschulden der USA gleichzeitig von 10'480 Mrd.$ um das Dreifache auf 31'760 Mrd.$ explodiert.




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