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US-Wirtschaft: Die Erholung ist eine Illusion - Interview mit John Williams

25.05.2012  |  The Gold Report
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Bereinigt man die Haushaltseinkommen mit den staatlichen Inflationsraten zeigt sich auch hier Monat für Monat ein Rückgang. Ohne reales Wachstum der Einkommen - Wachstum, das stärker als die Inflation ist - kann es nie ein nachhaltiges, positives Wachstum der Verbraucherausgaben geben. Mit Hilfe von Schuldenexpansion lässt sich kurzfristiges Wachstum generieren, entscheidend ist aber die Nachhaltigkeit und Tragfähigkeit.


The Gold Report: Für Schlagzeilen sorgten jüngst auch die Studienkredite, welche seit 2011 um 29,9% gestiegen sind. Haben die Kreditlasten der Studenten und die zu tilgenden Zinsen reale Auswirkungen auf die Wirtschaft, oder sind sie nur ein gesonderter Bereich ohne wirkliche Konsequenzen?

John Williams: Ich betrachte die Studienkredite als einen Teil der insgesamt ausstehenden Verbraucherkredite. Viele glauben mit Blick auf die Liquidität des Systems, dass die ausstehenden Verbraucherkredite schon fast wieder ihr Vor-Rezessions-Hoch erreicht haben. Allerdings lassen sich diese Zahlen ausschließlich auf die Ausweitung der Studienkredite zurückführen.

Die normale Kreditaufnahme durch Verbraucher - Kreditkartenbelastungen oder herkömmliche Kreditaufnahme - brach ein und fluktuiert jetzt ebenfalls auf niedrigen Ständen. Das außergewöhnliche Problem der steigenden Studienkredite scheint in der Zukunft noch zu einem ganz großen Problem zu werden - zu einer Bubble wie am Immobilienmarkt.

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Mit Blick auf die allgemeine Kreditvergabe durch Banken muss man feststellen, dass die Bankenbilanzen so geschädigt sind, dass sie keine normale Kreditvergabe mehr vornehmen können. In der Gesamtheit betrachtet, wächst die Bankenkreditvergabe nicht mehr.


The Gold Report: Ist das US-BIP so strukturiert, dass eine Erholung steigende Verbraucherausgaben braucht?

John Williams: Verbraucherausgaben machen 71% des US-BIPs aus, und auch alles andere ist auf die eine oder andere Art irgendwie damit verbunden.

Schauen Sie sich zum Beispiel die Einzelhandelsumsätze an. Ersetzt man nun die absichtlich niedrig gehaltenen Inflationszahlen, die von staatlicher Seite verordnet sind, so ergibt sich ein ganz anderes Muster: Die Aktivität brach ein und fluktuiert auf niedrigem Niveau. Dasselbe gilt für die Industrieproduktion.

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