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Fällt im Juni die Entscheidung?

02.06.2012  |  Heiko Aschoff
Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende, mag so mancher Anleger angesichts der Schuldenkrise denken. Ich übrigens auch. Hoffentlich wird bis zum Wahltermin in Griechenland die Hängepartie beendet, bevor allein die Angst vor der Zukunft es noch schlimmer macht.


Märkte handeln die Zukunft

Es würde mich nicht überraschen, wenn selbst ein Staatsbankrott der Helenen zu einem Befreiungsschlag an den Märkten führen würde. Schließlich dürfen wir das Chaos seit Längerem ertragen. Genügend Zeit, um Ängste einzupreisen. Bildlich gesprochen wäre es immer noch ein Sprung aus dem zweiten Stock - nicht "lebensgefährlich", aber blaue Flecken sehr wahrscheinlich.


Wäre da nicht Spanien …

Griechenland wirbelt die Märkte nicht mehr so durcheinander. Vielmehr ist es ein Aufhänger geworden, um besorgt nach dem nächsten Kandidaten im Schulden-Domino zu blicken. Spanien ist angezählt. Ohne EZB und Rettungsmilliarden dürfte es brenzlig werden. Spaniens wirtschaftliche Bedeutung ist von einem ganz anderen Kaliber. Es gehört nicht viel Fantasie dazu sich vorzustellen, dass wir uns bei einem Kollaps der viertgrößten Wirtschaftsnation Europas schnell wieder ein paar Stockwerke höher befinden. Statt blauer Flecken drohen Knochenbrüche oder schlimmer.


Rätselraten oder Fakten?

Mutige Anleger setzen jetzt schon darauf, dass der Rettungsreflex der EZB bzw. der Regierungen im letzten Moment Schlimmeres verhindert. Was, wenn es misslingt oder anders kommt? Voll investiert in einen Ausverkauf zu geraten, wünsche ich keinem. Erst Fakten schaffen eine neue Basis für Investments.


Pivotereignis abwarten und bewerten

Waren die Ängste übertrieben, reagieren die Märkte mit Erleichterung. Leider wissen wir erst hinterher, wie viel tatsächlich in den Kursen vorweggenommen wurde. Ob es noch einen finalen Ausverkauf gibt oder Investoren nach ein paar "Schrecksekunden" mutig zugreifen, kann keiner vorhersehen.


Kuwait, Irak und andere Katastrophen

Beim Kuwait-Konflikt oder Irak-Krieg war die Talfahrt vorbei, als die Kanonen donnerten. Glücklicherweise haben wir es heute "nur“ mit einer finanzpolitischen Krise zu tun. Wie lief es in der letzten Finanzkrise? Der Kursrutsch aus dem Jahr 2008 endete, als im Folgejahr die US-Regierung die angeschlagenen Banken rekapitalisierte. Das Pivotereignis änderte schlagartig das Anlageverhalten der Großinvestoren.


Handlungsdruck ist da

Jetzt heißt es geduldig abzuwarten, bis ein Pivotereignis vom obigen Kaliber Aufschluss gibt über die weitere Marktrichtung. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Griechenland und Spanien damit zu tun haben. "Glücklicherweise" gibt es mit dem griechischen Wahltermin und der Eskalation in Spanien einen gewissen Zwang, Worten Taten folgen zu lassen. Eine weitere Hängepartie wäre in meinen Augen das größere Übel.


© Heiko Aschoff
www.investment-ideen.de



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