Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Ungleichgewichte

07.06.2012  |  Robert Rethfeld
- Seite 2 -
Waren nach dem Krieg mehr als 30% in der verarbeitenden Industrie beschäftigt, so sind es heute lediglich 10%.

Die Zahl der US-Beschäftigten befindet sich seit 12 Jahren einem annähend gleichen Niveau (etwa 135 Mio.; folgender Chart).

Open in new window


Die US-Bevölkerung ist seit dem Jahr 2000 von 282 Mio. auf 314 Mio. gestiegen. Der Zuwachs um 32 Mio. Einwohner bei einer gleichbleibenden Anzahl von Arbeitsplätzen führt entweder zu einer höheren Arbeitslosenquote oder zu einer geringeren Haushaltseinkommen (oder zu beidem).

Jeder neue Abschwung verschärft das Problem. Arbeitsplätze werden abgebaut, ohne dass im Aufschwung ausreichend neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Bisher war der tertiäre Sekor (Dienstleistungen) die treibende Kraft für das Beschäftigungswachstum nach dem zweiten Weltkrieg. Den Strukturwandel in der Beschäftigung macht der folgende Chart deutlich. Er gilt für Deutschland.

Open in new window


In den USA nimmt der Dienstleistungssektor einen noch größeren Raum ein. Die Frage: "Was folgt auf den tertiären Sektor?" kann in immer mehr Industrieländern mit dem Rückzug aus dem Berufsleben bzw. der Arbeitslosigkeit beantwortet werden. In Ländern wie Deutschland und Japan, die über eine schrumpfende Bevölkerung verfügen, ist Arbeitslosigkeit derzeit kein großes Thema. Ob sich diese Differenzierung aufrecht erhalten lässt, wird der nächste Abschwung erweisen.

Fazit: Im Jahr 2007 erreichte das Einkommensungleichgewicht in den USA ein oberes Extrem. Ein solches Extrem wurde lediglich im Jahr 1928 kurz vor der großen Depression notiert. Größere Rezessionen verringern die Ungleichgewichte, bringen aber "Kollateralschäden" in Form höherer Arbeitslosenquoten mit sich. In den USA herrscht eine strukturelle, nicht über einen Aufschwung zu beseitigende Arbeitslosigkeit, die in einem nächsten konjunkturellen Einbruch weiter anziehen dürfte. Dann mögen zwar die Einkommensungleichgewichte geringer geworden sein.

Doch was würde dies nutzen? Eine Einkommenseinbuße von 3.000 Euro auf 1.500 Euro Monatseinkommen ist für den Einzelnen deutlich spürbarer die Halbierung eines Vermögens von 62 Mrd. US-Dollar (Carlos Slim) auf 31 Mrd. US-Dollar. Verfolgen Sie die Entwicklung der Finanzmärkte in unserer handelstäglichen Frühausgabe.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



P.S.: Wir schauen hinter die Märkte und betrachten diese mit exklusiven Charts! Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"