Wie lässt sich die "volatile Volatilität" besiegen?
05.08.2010 | Clif Droke
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Hier sei noch angemerkt: Einer der Trends, die sehr wahrscheinlich dominieren werden, ist der Fokus auf Sektorgruppen, die traditionell relative Preisstabilität in Zeiten erhöhter Unsicherheit aufweisen wie Energiewerte, Pharmaunternehmen sowie einige renditestarke Anleihen- und Rentenfonds. Schon jetzt sorgen diese Investments bei Smart-Money-Investoren für ein wenig Furore und einige dieser Werte haben eine Art Vorwärtsmomentum entwickelt, das für konservative Investmentvehikel ungewöhnlich ist.
Ein Trend, dem schlauen Investoren dieses Jahr zwecks Volatilitätsabsicherung folgen, ist der Fokus auf renditestarke Aktien von Unternehmen mit starkem Gewinnwachstum und relativer Preisstärke. John Hussman von Hussman Funds sagte kürzlich, als er die Family-Allocation-Strategie seines Fonds beschrieb: "Wir mögen auch Dividendenrendite, durch die die Volatilität individueller Anlagen gesenkt werden kann - vorausgesetzt, diese Dividenden sind durch stabile Umsätze gedeckt." Er rät Investoren, nach Unternehmen Ausschau zu halten, die traditionell in Zeiten wirtschaftlicher Abschwünge für Stabilität gestanden haben.
In Fall einer Talsohle des 4-Jahre-Zyklus/ Wahlen sollte man tendenziell eine Handelsspannenstrategie bevorzugen, das heißt, man sollte kaufen, wenn die Oszillatoren entschieden auf "überverkauft" stehen und wenn sich die Aktien auf die wichtigen Preisunterstützungsniveaus zurückziehen - und dann wiederum verkaufen, wenn die Oszillatoren auf "überkauft" stehen und die Preise die wichtigen Widerstandsniveaus erreichen. Solange die zwischenzeitlichen hi-lo-Momentum-Indikatoren (HILMO) nicht wieder nach oben synchronisieren (siehe Chart oben), müssen wir noch auf der Hut vor potentiell weiteren Volatilitätssteigerungen sein - bis der 4-Jahre-Zyklus gegen Ende September diesen Jahres seine Talsohle erreicht.
Der im letzten Newsletter gezeigte HILMO-Chart macht deutlich, dass die Kräfte des Aufwärts- und Abwärtsmomentums innerhalb des zwischenzeitlichen Zeitrahmens eher ausgewogen verteilt sind, was auch die seit einigen Wochen bestehende Seitwärtstendenz am Aktienmarkt erklärt. Meine Interpretation des kurzfristigen HILMO-Index (erörtert im letzten Newsletter) ist dahingehend, dass das kurzfristige Marktmomentum stark genug sein müsste, um der Abwärtstendenz der im HILMO-Chart unten gezeigten zwei Momentumindikatoren entgegenzuwirken.
Gold und die Edelmetallaktien spiegeln immer die erhöhte Volatilität wieder, die so charakteristisch für eine Talsohle des 4-Jahre-Zyklus ist und auch dieses Jahr ist es nicht anders. Das historische Muster: Wenn Gold- und Silberaktien aus einem Korrekturtief kommen, erholen sie sich im August bis manchmal in den September hinein - wie es in den Jahren 1982, 1986, 1990, 1994 und 2002 während vorhergehender Talsohlen im 4-Jahre-Zyklus der Fall gewesen ist. Der Grund hierfür ist folgender: Wenn sich die Talsohle des 4-Jahre-Zyklus nähert, wird sich steigende Unsicherheit (die er in den Finanzmärkten hervorruft) in einer Flucht in die gefühlte Sicherheit von Gold und Minenaktien niederschlagen; sie erreicht ihre Spitze, kurz bevor die finale "Hard-Down-Phase" des 4-Jahre-Zyklus für allgemein fallende Preise bei Vermögensanlagen sorgt. Der HUI-Chart des Jahres 2002 zeigt ein typisches Muster der volatilen Wirkung des 4-Jahre-Zyklus bei den Goldaktien.
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Dieser Artikel wurde am 02.08.10 auf www.clifdroke.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.