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Interview: Wo endet der Goldpreisanstieg - Im 4- oder 5-stelligen Bereich?

06.08.2010  |  Dr. Uwe Bergold
Dipl.-Betriebswirt (FH) Uwe Bergold mit Schwerpunkt Bank-, Finanz- & Investitionswirtschaft, leitete über fünf Jahre eine der erfolgreichsten Vermögensverwaltungen in Deutschland. Er kündigte in einer Zeitungspublikation die Aktienbaisse im März 2000 und ein Jahr später die Goldhausse an. Seitdem liegt sein Investmentschwerpunkt auf dem Gold- und Rohstoffsektor. Seine Anlagestrategien als Vermögensverwalter wurden wiederholt von Fachmedien ausgezeichnet (Fuchsreport, Die Welt, Welt am Sonntag). Er ist gern gesehener Gast bei n-tv und N24. Seit 2004 zählt ihn die Welt am Sonntag zur Elite der Goldexperten im deutschsprachigen Raum.

Uwe Bergold ist Fondsmanager und mehrfacher Buchautor. Sein vorletztes Buch, "Investmentstrategien mit Rohstoffen", zählt mittlerweile als Standardwerk zum Thema "Gold und Rohstoffe". Von 2001 bis 2007 war er Lehrbeauftragter an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Amberg-Weiden und Gastdozent an der Hochschule für Bankwesen in Poznan. Seit 2008 ist er Referent bei der Internationalen Kapitalanlegertagung (ZfU International Business School) in Zürich. Er ist Gesellschafter der Global Resources Invest GmbH & Co. KG, der PRO AURUM Value GmbH und geschäftsführender Gesellschafter der GR Asset Management GmbH.

Damit ist er verantwortlich für die Anlagestrategie der drei Investmentfonds: "pro aurum ValueFlex" mit Schwerpunkt auf Gold und großkapitalisierte Rohstoffaktien (WKN: A0YEQY), "NOAH-Mix OP" mit Schwerpunkt auf mittelkapitalisierte Rohstoffaktien (WKN: 979 953) und "GR Dynamik OP" mit Schwerpunkt auf kleinkapitalisierte Rohstoffaktien (WKN: A0H 0W9). Alle drei Publikumsfonds sind Aktien-Mischfonds mit völlig flexibler Gestaltung.



Goldseiten.de: Herr Bergold, nachdem Sie die langfristige Baisse am Aktienmarkt und die langfristige Hausse beim Gold zum Millenniumswechsel ankündigten, investieren Sie seitdem für sich und Ihre Kunden in Edelmetalle und Rohstoffaktien. Wie sehen Sie, nach der zehnjährigen Hausse beim Gold, die aktuelle Situation, zum einen für das Edelmetall und zum anderen für den gesamten Rohstoffsektor.

Uwe Bergold: Der Goldpreis hat, nach seiner fulminanten taktischen Rallye seit Mitte 2009, eine Konsolidierungspause eingelegt. Ob diese nun von kurzfristiger oder mittelfristiger Natur sein wird, zeigt sich in den kommenden Wochen. Für die langfristig, strategische Aufwärtsbewegung sind solche Korrekturen notwendig und trendbestätigend. Ich habe in den letzten 10 Jahren der Gold-Hausse Korrekturen immer als günstige Nachkaufgelegenheit angesehen. Auch bis jetzt habe ich an dieser Sichtweise nichts geändert.

Bei den Rohstoffaktienindizes (Basic Resources & Energy) sehen wir aktuell den Ansatz einer Bodenbildung, nach der mittelfristigen Konsolidierung. Während diese, aufgrund ihrer stark überverkauften Situation im letzten Monat, die Abwärtsbewegung nun stoppen konnten, korrigierte der gesamte Edelmetallsekor bis Ende Juli weiter. Besonders heftig dabei fiel der Goldpreis in Euro, der von seiner Spitze aus um über 15 Prozent nachgab. Dies wiederum führte nun aktuell zu einem extrem überverkauften Zustand des Goldpreises, besonders wenn man ihn in Euro betrachtet.

Trotz all dieser kurzfristigen Korrekturen, hat sich mittelfristig - weder bei den Rohstoffen, noch bei den Rohstoffaktien - eine mittelfristige Trendumkehr oder taktische Abwärtsbewegung manifestiert. Auch beim Gold handelt es sich bei seiner Korrektur bis jetzt nur um eine ganz natürliche Konsolidierung innerhalb seines weiterhin strategisch intakten Aufwärtstrends.


Goldseiten.de: Auf welchen Rohstoffsektor liegt dementsprechend aktuell ihr Anlageschwerpunkt.

Uwe Bergold: Aufgrund der mittelfristigen Konsolidierung bei den Rohstoffaktienindizes (bisher keine taktische Trendumkehr ableitbar) und des kurzfristig stark überverkauften Edelmetallsektors, setzen wir unseren aktuellen Investmentfondsschwerpunkt auch zu Beginn des aktuellen Monats weiter auf den Gold- und Silberminensektor. Zusätzlich werden wir unseren Agraranteil weiter ausbauen.


Goldseiten.de: Wie beurteilen Sie aktuell die weltwirtschaftliche Entwicklung, welche ja letztendlich ausschlaggebend für die Rohstoffpreisentwicklung sein wird. Wird sich die aktuelle Erholung weiter fortsetzen oder präferieren Sie ein "Double-Dip-Szenario"?

Uwe Bergold: Bezugnehmend auf die kurzfristige Marktentwicklung, kann ich hier nur eine alte Börsenweisheit zitieren: "An der Börse ist alles möglich, aber nur sehr wenig wahrscheinlich." Beide Szenarien sind weiterhin möglich, jedoch hat sich zum Monatsende Juli die Lage aufgehellt. Unsere übergeordnete Intermarket-Systematik, welche 50 Parameter enthält, bewertet die allgemeine Kapitalmarktsituation weiterhin neutral, jedoch mit einer zunehmenden positiven Tendenz.

Unabhängig von der kurzfristigen Entwicklung sind mittel- und langfristig die Weichen längst auf eine signifikante Inflationsproblematik gestellt. Dies bedeutet, dass strategisch (langfristig) ein Investor ohne Inflationsschutz mit hoher Wahrscheinlichkeit einen dramatischen Kaufkraftverlust erleiden wird.




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