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Das hyperinflationäre Bailout-Spiel kommt

04.07.2012  |  James West
2009 schrieb ich, die Stimuli, TARP und die Null-Zinssatzpolitik würden eine Rally am Aktienmarkt auslösen. Die fundamentalen Ursachen der Finanzkrise von 2008 - das Platzen der Immobilien-Bubble war nur eine ihrer Folgen - sei nach wie vor nicht behoben; der Finanzstimulus, der im Grunde nur einer Besteuerung zukünftiger Generationen gleichkäme, würde diese Symptome nur noch verstärken.

Langsam schmelzen unsere Märkte wieder dahin und die Marktwerte sinken wieder in Richtung der 2008er Tiefs. Recht zu behalten, spendet keinen Trost. Die Portfoliowerte werden immer weiter abgetragen, und geballte Disinvestitionen bringen die Weltwirtschaft wieder in jenen Zustand der Erstarrung, der auch Anfang 2008 geherrscht hatte. Der TSX-Venture-Markt - der meiner Meinung reinste Indikator für Risikostimmung überhaupt - liegt nur noch 500 Punkte von seinen Rekord-Crash-Tief von 2008 entfernt. Und es stellt sich nur eine Frage: "Wie schnell wird dieser Rekord gebrochen?“

Die Lunte, die die Hyperinflation der G20-Währungen zur Explosion bringt, schwelt vor sich hin. Noch kann sie immer wieder von wiederholter Massen-Desinformation und den Sendungen der Mainstream-Finanzmedien, welche sich im Zentraleigentum befinden, erstickt werden. Der Moment der Zündung rückt aber immer näher. Dieses Ereignis wird den koordinierten Zusammenbruch all jener Währungen beschleunigen, die aktuell mit Zwangsexzess zu kämpfen haben.

Allein die Vorstellung, die Mainstream-Finanzmedien wären das Sprachrohr für illegale Aktivitäten der Regierungen und Banken, gilt für viele Menschen schlichtweg als lächerlich. Harry Markopolous - jener Gentleman, der im Fall Bernard Madoff unermüdlich der Wahrheit auf der Spur blieb - weiß ganz genau, wie absichtlich ignorant sich die Öffentlichkeit auch angesichts einer erdrückenden Indizienlage verhalten kann. Ich möchte hier gar nicht den Aufklärer spielen. Ich will damit nur deutlich machen, dass sich entschiedene Ignoranz direkt proportional zur präsentierten Beweislage verhärtet.

Wie vorhersagt, führte Griechenland zu Spanien. Und genauso sicher wird auch Spanien zu Italien führen. Und die halbausgegorenen Bailouts sind unzureichend, da schon allein die zur Hilfe angedachten Rettungssummen Wunschdenken der Regierungen sind.

George Soros forderte am 24. Juni die Schaffung eines europäisch gestützten Fonds, der als Kreditgeber der letzten Instanz für alle erdenklichen Schuldenkrisen der Union auftreten könne. Seiner Meinung nach könnte die Verzinsung 1% betragen, da schließlich die gesamte Region hinter dem Fonds stünde.

Der Investor und Milliardär George Soros rief Europa dazu auf, einen Fonds zu gründen, um italienische und spanische Anleihen aufzukaufen. Er warnte zudem davor, dass die Gemeinschaftswährung scheitern würde, falls der europäische Gipfel keine drastischen Maßnahmen hervorbringe.

Die politischen Entscheidungsträger sollten eine Europäische Fiskalbehörde gründen, die Staatsschulden aufkaufen und im Gegenzug Italien und Spanien machbare Haushaltseinschnitte verordnen würde, so Soros während eines Interviews in London. Die Anleihekäufe, so Soros weiter, ließen sich durch den Verkauf von Euro-Anleihen finanzieren, diese seien niedrig verzinst, da sie von allen Euromitgliedern gemeinsam gedeckt werden.

Das wäre von Prinzip her nichts anderes als eine US Federal Reserve, die eigene Staatsanleihen aufkauft - mit ihrer selbstausgestellten Lizenz zum uneingeschränkten Gelddrucken. Aus diesem Grund können USA, trotz unhaltbarer Verschuldung und einer kraftlosen Wirtschaft, die Verzinsung ihrer Staatsanleihen auch unter 2% halten. Alle geretteten Banken sind verpflichtet, eine gewisse Menge US-Staatsanleihen als Kernkapital (Tier 1) zu halten, die staatlich gestützten Käufer müssen dieses Spielchen mitspielen, allein um den Wert ihrer nationalen Wertpapierreserven zu erhalten. (Bloomberg Businessweek vom 24. Juni 2012)




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