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Die Goldexploration der Junior-Unternehmen (Teil 2)

09.07.2012  |  Scott Wright
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Anhand der Standortverteilung kann man erkennen, dass das Goldminengeschäft ein weltweites Geschäft ist. Was jedoch sofort ins Auge sticht, ist die scheinbare Explorationsinaktivität auf dem weltweit produktivsten Kontinent. Vier der zehn führenden Produzenten sind in Asien tätig, wobei diese vier für 28 Prozent der Gesamtproduktion 2011 in Höhe von 2700 Tonnen verantwortlich waren. Was die Exploration der Junior-Unternehmen betrifft, spielt Asien jedoch keine große Rolle.

Diese untergeordnete Rolle Asiens scheint widersprüchlich, wenn man das Output Asiens und das Produktionswachstum in China und Russland im vergangenen Jahrzehnt (+92% und +31%) berücksichtigt. Auch wenn sich die Junior-Unternehmen, die nach Investitionskapital an den Aktienmärkten suchen, von Asien fern halten, gibt es natürlich noch andere Wege der Exploration, um das Wachstum zu beschleunigen.

Generell bedeutet das, dass die Exploration entweder von staatseigenen oder im Inland ansässigen, privaten Unternehmen durchgeführt wird. Auch wenn sich viele asiatische Staaten unter autoritärem Regime befinden und ihre Grenzen daher nach außen geschlossen sind, ist ihnen der Goldbullenmarkt alles andere als egal. China, Russland und andere asiatische Wirtschaftsmächte fürchten sich nicht davor, ihre natürlichen Ressourcen auszubeuten und ihre Taschen mit Gold zu füllen.

Angesichts eines Gesamtprozentsatzes von nur 4 Prozent von in Asien tätigen Junior-Unternehmen wird deutlich, dass die Hürden in diesen Staaten zu hoch sind. Hinzu kommt das geopolitische Risiko, sodass die Aktien der Junior-Unternehmen, die es in diese Teile der Welt wagen, meist zu Schnäppchenpreisen im Vergleich zu ihren Kollegen gehandelt werden.

Auch Australien gehört zu den Ländern, in dem nur ein kleiner Prozentsatz von Junior-Unternehmen tätig ist. Erstaunlicherweise verfügt nur ein Prozent aller Junior-Unternehmen über ein Projekt in Australien, zwei Prozent, wenn man Papua-Neuguinea, Neuseeland und Tasmanien hinzurechnet.

Interessanterweise kann der niedrige Prozentsatz in Australien und Asien auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden. Australien besitzt eigentlich einen der ressourcenfreundlichsten Aktienmärkte außerhalb der USA und Kanada. Als einer der weltweit führenden Goldproduzenten (derzeit auf Platz Zwei hinter China), hatten Australiens Investoren lange Zeit eine starke, kulturelle Affinität für Goldaktien. Daher müssen die meisten im Inland ansässigen Minengesellschaften im Zuge der Kapitalbeschaffung nirgendwo anders gelistet sein.

Für einen Außenstehenden treffen in Australien einige betriebliche, geologische und geopolitische Faktoren zusammen, die Investitionen eher unattraktiv machen. Der betriebliche Faktor wird von wachsenden Minenkosten bestimmt. Diese sind teilweise auf steigende Personal- und Energiekosten als auch darauf zurückzuführen, dass das oberflächennahe Erz mit hohem Gehalt bereits erschöpft ist. Vom geopolitischen Standpunkt aus sind die Barrieren in Australien im Vergleich zu anderen Staaten nicht sehr hoch, aber die politische Situation (insbesondere bezüglich Steuern/Royaltys) wirkt auf Explorer eher abschreckend.

Da acht Prozent aller Junior-Unternehmen in Afrika tätig sind, spielt dieser Kontinent definitiv eine größere Rolle als Asien und Australien. Diese Rolle ist auf 24 Länder aufgeteilt, darunter große produzierende Staaten wie Südafrika und Ghana sowie Staaten wie Gabun und Sierra Leone, in denen derzeit erste moderne Explorationsprojekte durchgeführt werden.

Angesichts des enormen Mineralreichtums Afrikas ist es seine Schande, dass ein derart geringer Prozentsatz aller Junior-Explorer hier tätig ist. Der Hauptgrund hierfür ist das erhöhte geopolitische Risiko in fast jedem Land dieses Kontinents. In den vergangenen zehn Jahren sind hier alle möglichen politischen Probleme aufgetreten.

So mussten Minengesellschaften mit Problemen wie die Verstaatlichung von Ressourcen, Bürgerkrieg, ein unangemessenes Steuer/Royalty-System und übertriebene Umweltbestimmungen kämpfen. Dies ist auf eine weit verbreitete Instabilität der Zentralregierung zurückzuführen. Leider sind viele der Regierungen afrikanischer Staaten zu sehr darauf fokussiert, ihre Machtstellung zu bewahren, sodass sie sich gar nicht bewusst sind, was Investitionen in ihre natürlichen Ressourcen für ihre Wirtschaft bedeuten könnten.

Glücklicherweise gibt es einige Ausnahmen. Auch wenn sie weit davon entfernt sind, perfekt oder risikolos zu sein, sind Länder wie Ghana, Tansania, Burkina Faso und Mali im Allgemeinen minenfreundlich und daher weitaus attraktiver für Junior-Explorer als andere Staaten, besonders als die führenden Produktionsländer Afrikas.

Noch im Jahre 1970 war Südafrika für mehr als zwei Drittel der gesamten Goldproduktion verantwortlich. Mit den Jahren haben verschiedene Gründe (die Stromkrise, geringere Erzgehalte, höhere Personalkosten, Währungsprobleme und eine lächerliche Regierungspolitik, um nur einige zu nennen) für einen Rückgang der Minenindustrie gesorgt.

Überraschenderweise ist Südafrika im letzten Jahr auf Platz Fünf der globalen Minenproduktion gerutscht, wobei es nach seinem Hoch mehr als 80 Prozent seines Volumens verlor und das geringste Output seit fast einem Jahrhundert erreichte. Die südafrikanische Regierung hat es jedoch immer noch nicht verstanden, wenn man bedenkt, dass derzeit Gespräche über die Verstaatlichung der Minen oder eine Minen-Sondergewinnsteuer von 50 Prozent stattfinden. Es ist wirklich kein Wunder, dass Junior-Explorer sich von Südafrika fern halten.




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