"Sweet Spot" für die Durchschnittsblase
23.07.2005 | Robert Rethfeld
Angesichts der gegenwärtigen Marktdynamik fragen sich viele Anleger, ob die Aktienmärkte an dieser Stelle nicht bereits ihr Jahreshoch gesehen haben.
Wir glauben, dass sich die Rallye an den Aktienmärkten fortsetzen wird. Einen Teil der Erklärung - mit den Themenbereichen 5er Jahre und Put-Call/Ratio - haben wir in einem Interview mit der Börsenseite der ARD geliefert. Doch das Puzzle ist damit noch nicht vollständig.
Hinzufügen sollte man in jedem Fall den Verlauf der Durchschnittsblase. Blasen - wie die des Jahres 2000 - platzen nicht einfach so, sondern formen dabei einen Rhythmus. Beispielsweise generieren Blasen üblicherweise Tiefs 2 ½ und 5 Jahre nach dem Topp. Eine ausführliche Erläuterung der Durchschnittsblase ist hier zu finden.
Im folgenden Chart haben wir den durchschnittlichen Verlauf einer Blase (rote Linie) sowie die Verläufe des Nasdaq seit dem Jahr 2000, des Nikkei seit 1990 und des Dow seit 1929 dargestellt.
Man erkennt deutlich die wichtigen Tiefs nach 2 ½ und 5 Jahren. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch entscheidender ist die Beobachtung, dass sich im Zeitraum zwischen 5 ½ und 6 ½ Jahren nach dem Platzen der Blase (grau markiert) ein „Sweet Spot“ im Aktienmarktverlauf ergibt: Es ist die stärkste Phase der Jahre 1 bis 10 nach dem Euphorietopp.
Dies gilt nicht nur für Aktien-, sondern auch für die Rohstoffmärkte. Gold und Platin hatten ebenfalls in diesem Zeitraum ihre stärkste Phase (graues Feld nächster Chart) nach dem Platzen der Blase im Jahr 1980. Die einzige Ausnahme bildet Silber.
Zwischenfazit: Das Platzen von Blasen verläuft nicht willkürlich. Die gegenwärtige Phase begünstigt eine Aufwärtsentwicklung.
Ein anderer Faktor ist die Art und Weise, wie Dekaden üblicherweise verlaufen. In einem früheren Wochenend-Wellenreiter hatten wir die Zusammenhänge verdeutlicht und eine Aufteilung in den Verlauf von überdurchschnittlichen und unterdurchschnittlichen Jahrzehnten vorgenommen. Der bisherige Verlauf des aktuellen Jahrzehnts ist mäßig erfolgreich, so dass wir dieses Jahrzehnt im folgenden Chart mit dem Durchschnittsverlauf der unterdurchschnittlichen Jahrzehnte vergleichen möchten.
Der Verlaufschart verdeutlicht, dass sich der Gesamtgewinn eines unterdurchschnittlichen Jahrzehnts auf das 5er-Jahr konzentriert (graues Feld). Alle anderen Jahre weisen Verluste bzw. nur mäßige Gewinne auf.
Wie haben sich die Einzeljahre dieses Jahrzehnts im Vergleich zu den unterdurchschnitt-lichen Jahrzehnten entwickelt? Wie die folgende Abbildung zeigt, entsprachen 2000 und 2001 in etwa ihren Durchschnittswerten. Das Jahr 2002 war deutlich schwächer als der Durchschnitt, dafür war das Jahr 2003 deutlich stärker. 2004 entsprach wiederum dem Durchschnittswert.
Das Jahr 2005 bleibt gegenwärtig weit hinter seinem Durchschnitt zurück, doch sollte man bedenken, dass der Großteil der Gewinne üblicherweise in der zweiten Jahreshälfte erzielt wird.
Fazit: Das übliche Verhalten der Durchschnittsblase sowie der unterdurchschnittlichen Jahrzehnte weisen auf einen günstigen Restverlauf des Jahres 2005 hin.
© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de
P.S.: Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7:30h und 8:00h eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.
Wir glauben, dass sich die Rallye an den Aktienmärkten fortsetzen wird. Einen Teil der Erklärung - mit den Themenbereichen 5er Jahre und Put-Call/Ratio - haben wir in einem Interview mit der Börsenseite der ARD geliefert. Doch das Puzzle ist damit noch nicht vollständig.
Hinzufügen sollte man in jedem Fall den Verlauf der Durchschnittsblase. Blasen - wie die des Jahres 2000 - platzen nicht einfach so, sondern formen dabei einen Rhythmus. Beispielsweise generieren Blasen üblicherweise Tiefs 2 ½ und 5 Jahre nach dem Topp. Eine ausführliche Erläuterung der Durchschnittsblase ist hier zu finden.
Im folgenden Chart haben wir den durchschnittlichen Verlauf einer Blase (rote Linie) sowie die Verläufe des Nasdaq seit dem Jahr 2000, des Nikkei seit 1990 und des Dow seit 1929 dargestellt.
Man erkennt deutlich die wichtigen Tiefs nach 2 ½ und 5 Jahren. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch entscheidender ist die Beobachtung, dass sich im Zeitraum zwischen 5 ½ und 6 ½ Jahren nach dem Platzen der Blase (grau markiert) ein „Sweet Spot“ im Aktienmarktverlauf ergibt: Es ist die stärkste Phase der Jahre 1 bis 10 nach dem Euphorietopp.
Dies gilt nicht nur für Aktien-, sondern auch für die Rohstoffmärkte. Gold und Platin hatten ebenfalls in diesem Zeitraum ihre stärkste Phase (graues Feld nächster Chart) nach dem Platzen der Blase im Jahr 1980. Die einzige Ausnahme bildet Silber.
Zwischenfazit: Das Platzen von Blasen verläuft nicht willkürlich. Die gegenwärtige Phase begünstigt eine Aufwärtsentwicklung.
Ein anderer Faktor ist die Art und Weise, wie Dekaden üblicherweise verlaufen. In einem früheren Wochenend-Wellenreiter hatten wir die Zusammenhänge verdeutlicht und eine Aufteilung in den Verlauf von überdurchschnittlichen und unterdurchschnittlichen Jahrzehnten vorgenommen. Der bisherige Verlauf des aktuellen Jahrzehnts ist mäßig erfolgreich, so dass wir dieses Jahrzehnt im folgenden Chart mit dem Durchschnittsverlauf der unterdurchschnittlichen Jahrzehnte vergleichen möchten.
Der Verlaufschart verdeutlicht, dass sich der Gesamtgewinn eines unterdurchschnittlichen Jahrzehnts auf das 5er-Jahr konzentriert (graues Feld). Alle anderen Jahre weisen Verluste bzw. nur mäßige Gewinne auf.
Wie haben sich die Einzeljahre dieses Jahrzehnts im Vergleich zu den unterdurchschnitt-lichen Jahrzehnten entwickelt? Wie die folgende Abbildung zeigt, entsprachen 2000 und 2001 in etwa ihren Durchschnittswerten. Das Jahr 2002 war deutlich schwächer als der Durchschnitt, dafür war das Jahr 2003 deutlich stärker. 2004 entsprach wiederum dem Durchschnittswert.
Das Jahr 2005 bleibt gegenwärtig weit hinter seinem Durchschnitt zurück, doch sollte man bedenken, dass der Großteil der Gewinne üblicherweise in der zweiten Jahreshälfte erzielt wird.
Fazit: Das übliche Verhalten der Durchschnittsblase sowie der unterdurchschnittlichen Jahrzehnte weisen auf einen günstigen Restverlauf des Jahres 2005 hin.
© Robert Rethfeld
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