Kaufen Sie den VIX-Index und setzen steigende Volatilität!
26.07.2005 | Dr. Marc Faber
Ein immer wieder kehrendes Thema dieses Kommentars seit Ende des letzten Jahres, war, dass das Geldmengenwachstum sich in den USA abgeschwächt hat, und dass das internationale Liquiditätswachstum sich abgebremst hat. Wir erwarten daher, dass der US-Dollar sich stärker präsentieren wird und die Industrierohstoffpreise sich abschwächen werden. Wir erwarten ebenfalls, dass sich die Weltwirtschaft abschwächt und für den S&P, dass er auf schwere Widerstände im Bereich von 1200 bis 1225 stößt.
Soweit so gut, aber wohin gehen wir jetzt? Betrachten wir die aktuelle miserable Entwicklung des Baltic Dry Index, abnehmende Luftfrachtvolumen, fallende Stahl-, Aluminium-, Zinn-, Zink- und Bleipreise und die schlechte Performance der konjunkturempfindlichen Aktien. So scheint es mehr und mehr, dass die Weltwirtschaft heute weit schwächer da steht, als uns die Superbullen für die amerikanische Wirtschaft glauben lassen wollen.
Kein schönes Bild! Ich füge vielleicht hinzu, dass Ende Juni, als Google gerade über die Marke von 300 USD ausbrach, ein sehr bekannter CNBC-Kommentator dem Publikum erklärte, dass man die Aktie einfach besitzen müsse und dass sie geradewegs auf die 350 US gehen würde. Am gleichen Tag, riet ein Analyst dem Publikum Oracle zu verkaufen. Seit damals ist Google um fünf Prozent gefallen, Oracle um fast fünfzehn Prozent gestiegen.
Das soll jetzt nicht sagen, dass mein Vorhersageerfolg irgendwie besser ist, sondern dass die Performance von Aktien und Rohstoffen gewöhnlich ein viel bessere Indikatoren für wirtschaftliche Aktivität sind, als die endlosen Analysen und Kommentare von Strategen, Analysten und mental verwirrten Ökonomen, die einen Platz im Vorstand der amerikanischen Federal Reserve finden. Wenn also zur selben Zeit, die Aluminium Preise und Stahlaktien einbrechen, dann ist vielleicht etwas in der wirtschaftlichen Umgebung nicht mehr länger so rosig wie es aussieht.
Bitte beachten Sie, dass die Aluminiumpreise auf dem heutigen Niveau niedriger sind als Anfang 2004! Ähnlich auch die Aktien von US-Steel, die heute nicht höher notieren als zu beginn 2004. US-Steel liegt auch um fast 50% niedriger als beim Hoch Anfang 2005, als man nicht eine negative Analyse über die Stahlindustrie hören konnte, da erwartet wurde, dass "China den gesamten verfügbaren Stahl der Welt kaufen würde."
Als kleinen Seitenhieb möchte ich hinzufügen, dass als die Aktien von US-Steel günstig waren und im Jahr 2000/01 unter US 10 notierten, die Analysten noch immer verliebt in die "New-Economy"-Aktien waren, diese empfahlen und Old-Economy-Aktien mieden wie die Pest. Um der Analystenschaft gegenüber gerecht zu sein, muss man berücksichtigen, dass wenn ein Stratege oder Analyst Stahlaktien inmitten der NASDAQ-Blase im Jahr 2000 empfohlen hätte, die Investoren dem zu dieser Zeit genau so wenig Aufmerksamkeit gezollt hätten, wie einer Empfehlung Gold oder Öl zu kaufen.
Ich sollte betonen, dass es nicht die Empfehlungen der Analysten sind, welche die Märkte bewegen. Wenn Märkte sich eine Zeit lang in eine Richtung bewegen, dann jedoch springen Analysten, Strategen und zuletzt am Ende des Trends sogar TV-Persönlichkeiten auf das Thema auf. Sie schreiben dann groß angelegte Studien und Kommentare, welche die Preisanstiege rechtfertigen und erklären. In der Tat, je länger der Preis einer Aktie oder Industrie nach oben geht, desto dicker werden die Research-Berichte.
Wiegen Sie Analysen ab
Daher benötigen Sie als Investor eine Postwaage. Wenn alle Berichte für eine Aktie leicht sind, bedeutet dies "kaufen". Umgekehrt bedeutet es, wenn die Berichte, die Sie wöchentlich über eine Industrie erhalten sich auf mehrere Kilos belaufen, "verkaufen"! Somit hat Researchmaterial von Brokern eine sehr nützliche Funktion, jedoch nicht durch den Inhalt sondern durch das Gewicht.
Aber zurück zur "starken" und "gesunden" Wirtschaft des unbesiegbaren Imperiums! Es sind nicht die Investitionen, die zu steigenden Verbrauchsgüterbestellungen führen, sondern Konsum. Dieser ist, wie bei zahlreichen Möglichkeiten zuvor erklärt wurde, durch eine breite Kreditexpansion angetrieben, welche die Eigenheimpreise nach oben trieb und erlaubte durch Eigenheimrefinanzierungen Geld daraus zu ziehen.
Nun könnte jemand argumentieren, dass die Schwäche in einigen Industrierohstoffen und Stahl möglicherweise isolierte Fälle von schwächelnder Nachfrage darstellen, dass aber der Rest der Wirtschaft in einem guten Zustand ist, wie wir es kontinuierlich von wohl bekannten Ökonomen in den weltweit führenden Finanzmedien hören. Dann jedoch, werfen Sie einen Blick auf den Charts von International Paper - einem Unternehmen, das sich in einem Eigenheim boom und einer wirtschaftlichen Expansion durchaus gut entwickeln sollte.
Aber die Aktie ist geradewegs auf ein Mehrjahrestief eingebrochen. Was tatsächlich an der amerikanischen Finanzszene fasziniert, ist, dass praktisch die Aktien aller bedeutenden Industriesektoren, inklusive Autos, Stahl, Aluminium, Chemie (schauen Sie sich den Chart von Dupont an), Papier und zahlreicher verarbeitender Unternehmen sich schlecht entwickeln, während einige spezielle Einzelhändler, Eigenheimerbauer und Energieaktien sehr gut performed haben.
Der Finanzmarkt spiegelt exakt die gesamten Ungleichgewichte der amerikanischen Wirtschaft wieder, welche durch eine schrumpfende industrielle Basis durch die Kosten für Überkonsumierung, einer Immobilienblase und einem aufgeblasenen Finanzsektor, der erwiesenermaßen mehr als die Hälfte der Gewinne des S&P 500 beisteuert, charakterisiert wird.
Ich habe meine negativen Ansichten über die amerikanischen Eigenheimbau-Unternehmen zuvor ausgedrückt. Seitdem wurde die Blase sogar noch größer und die Eigenheimbau-Unternehmen haben kürzlich ein neues Hoch generiert.
Das sind wunderbare Nachrichten für die Bullen und schlechte Nachrichten für mich, aber es gibt aus folgendem Grund Hoffnung für die Bären. Technisch betrachtet schauen die Aktien aus, als hätten sie ein euphorisches "Erschöpfungshoch" in der dritten Juniwoche erzeugt. Des Weiteren war der letzte Aufschwung begleitet von abnehmendem Volumen, was negativ gewertet wird. Investoren sollten auch das folgende betrachten.
Kürzlich wurde es ganz normal bei Rentenmarktexperten eine Erweiterung der aktuellen Rentenmarktrallye zu prognostizieren. Einige Autoritäten bei Anleihen sagen voraus das die Rendite der 10jährigen Treasury Bonds von aktuell knapp über 4% weiter auf 3,50% fallen wird.
Hüten Sie sich vor einer Rentenmarktrallye
Ich behaupte nun nicht, dass die Anleihenkurse nicht weiter steigen und die Renditen weiter fallen könnten, jedoch sollten sich Investoren auch vor folgendem in Acht nehmen: Renten steigen nunmehr seit 1981, als die langfristigen amerikanischen Treasury Bonds eine Rendite von mehr als 15,5% verzeichneten. Somit befinden wir uns in einem bereits "gealterten" Bullenmarkt, der sich zu einem Bärenmarkt entwickeln könnte (die globale Rentenbaisse hat bereits begonnen, da die Renditen nun bereits höher sind als im Juni 2003, als die japanischen Regierungsanleihen weniger als ein halbes Prozent Rendite abwarfen).
Daher benötigt es großen Optimismus und Vertrauen eine 30jährige amerikanische Regierungsanleihe mit einer Rendite von 4,5% auf einen Zeitraum von 30 Jahren zu halten. Insgesamt ist es sehr wahrscheinlich, dass wir irgendwann in den nächsten Jahren wieder eine weit höhere Konsumentepreisinflation als heute erleben. Warum?
Mit dem großartigen Kaufkraftvernichter des Papiergeldes in der Fed, angesichts der immensen Verschuldung in Prozent des BIP und dem überhitzten Eigenheimmarkt, wird die Fed mit ihrer wirtschaftlichen Doktrin des Trugschlusses, eines Tages keinen anderen Weg mehr finden, als Geld zu drucken als gäbe es kein Morgen mehr. Aber denken Sie nicht falsch!
Dieses Mal, wird Geld zu drucken der Wirtschaft vielleicht nicht mehr helfen, da der Rentenmarkt und der Dollar nach unten brettern. Somit ist der Eigenheimmarkt nun von zwei Seiten bedroht.
Solange Herr Greenspan, der seine wirtschaftlichen Prognosen auf etwas stützt, dass einige Jungjournalisten in der aktuellsten Ausgabe des Wall Street Journal geschrieben haben, die Wirtschaft als "stark" und „gesund“ betrachtet, aber das offensichtlich ein bisschen "Schaum" im Eigenheimmarkt ist, wird er wahrscheinlich die Fed Fund Rate weiter erhöhen.
Weitere Erhöhungen der Fed Fund Rate würden wahrscheinlich die Eigenheimpreisinflation abbremsen. In dieser Situation, würde es dem langfristigen Rentenmarkt jedoch sehr gut gehen, da weitere Anhebungen der Fed Fund Rate auf eine zukünftige Schwäche der Wirtschaft hindeuten würden.
Dennoch werden die Anleihen aus zwei Gründen vielleicht nicht weiter steigen (Die Anleihenkurse halten sich vielleicht auf dem aktuellen Niveau). Die Investoren sind bereits stark in Anleihen engagiert und der optimistische Konsens liegt sehr hoch. Des Weiteren werden der Rentenmarkt (und auch der Dollar) beginnen erneutes Gelddrucken seitens der Fed im Voraus zu diskontieren und somit einige Monate fallen bevor das Gelddrucken losgeht. Diese würde wiederum ebenfalls den Immobilienmarkt durch höhere langfristige Zinsen verletzen.
Denken Sie zuletzt über die folgende Situation nach. Der verarbeitende Sektor in den USA wird sehr schwach. Der Immobilienmarkt fällt und der Konsum geht zurück. Öl geht jedoch durch die Decke, weil das Imperium der ewig steigenden Eigenheimpreise gerade den Iran bombardiert hat (meiner Meinung nach sehr wahrscheinlich). Nun senkt die Fed massiv die Zinsen und lockert die Geldpolitik.
Denken Sie nur daran, was die Aktien, Renten, Devisen und der Goldmarkt tun werden? Die Initialzündung dürfte eine Flucht in Sicherheit sein - rein in Regierungsanleihen und Gold, und raus aus Aktien. Aber danach, könnte ein massiver Ausverkauf bei den Renten stattfinden, da sich am Horizont auf Grund hoher Energiepreise und massivem Gelddrucken Inflationsdruck aufbaut.
Ich muss gestehen, dass ich mir nicht genau sicher darüber bin, wie diese Situation ausgeht, aber es ist Wert darüber nachzudenken. Auf jeden Fall bin ich verblüfft. Angesichts so großer Unsicherheit und der sehr wahrscheinlichen zukünftigen Turbulenzen am Finanzmarkt, die dem Ereignis, das ich gerade angesprochen habe, folgen würden, ist es erstaunlich, dass die Volatilität in allen Märkten in der Nähe von Rekordtiefs notiert. Die Volatilität sprang im Jahr 2000 sieben Mal über 30! Und im Jahr 2005 stieg die Volatilität bereits von 11 auf 18.
Soweit so gut, aber wohin gehen wir jetzt? Betrachten wir die aktuelle miserable Entwicklung des Baltic Dry Index, abnehmende Luftfrachtvolumen, fallende Stahl-, Aluminium-, Zinn-, Zink- und Bleipreise und die schlechte Performance der konjunkturempfindlichen Aktien. So scheint es mehr und mehr, dass die Weltwirtschaft heute weit schwächer da steht, als uns die Superbullen für die amerikanische Wirtschaft glauben lassen wollen.
Kein schönes Bild! Ich füge vielleicht hinzu, dass Ende Juni, als Google gerade über die Marke von 300 USD ausbrach, ein sehr bekannter CNBC-Kommentator dem Publikum erklärte, dass man die Aktie einfach besitzen müsse und dass sie geradewegs auf die 350 US gehen würde. Am gleichen Tag, riet ein Analyst dem Publikum Oracle zu verkaufen. Seit damals ist Google um fünf Prozent gefallen, Oracle um fast fünfzehn Prozent gestiegen.
Das soll jetzt nicht sagen, dass mein Vorhersageerfolg irgendwie besser ist, sondern dass die Performance von Aktien und Rohstoffen gewöhnlich ein viel bessere Indikatoren für wirtschaftliche Aktivität sind, als die endlosen Analysen und Kommentare von Strategen, Analysten und mental verwirrten Ökonomen, die einen Platz im Vorstand der amerikanischen Federal Reserve finden. Wenn also zur selben Zeit, die Aluminium Preise und Stahlaktien einbrechen, dann ist vielleicht etwas in der wirtschaftlichen Umgebung nicht mehr länger so rosig wie es aussieht.
Bitte beachten Sie, dass die Aluminiumpreise auf dem heutigen Niveau niedriger sind als Anfang 2004! Ähnlich auch die Aktien von US-Steel, die heute nicht höher notieren als zu beginn 2004. US-Steel liegt auch um fast 50% niedriger als beim Hoch Anfang 2005, als man nicht eine negative Analyse über die Stahlindustrie hören konnte, da erwartet wurde, dass "China den gesamten verfügbaren Stahl der Welt kaufen würde."
Als kleinen Seitenhieb möchte ich hinzufügen, dass als die Aktien von US-Steel günstig waren und im Jahr 2000/01 unter US 10 notierten, die Analysten noch immer verliebt in die "New-Economy"-Aktien waren, diese empfahlen und Old-Economy-Aktien mieden wie die Pest. Um der Analystenschaft gegenüber gerecht zu sein, muss man berücksichtigen, dass wenn ein Stratege oder Analyst Stahlaktien inmitten der NASDAQ-Blase im Jahr 2000 empfohlen hätte, die Investoren dem zu dieser Zeit genau so wenig Aufmerksamkeit gezollt hätten, wie einer Empfehlung Gold oder Öl zu kaufen.
Ich sollte betonen, dass es nicht die Empfehlungen der Analysten sind, welche die Märkte bewegen. Wenn Märkte sich eine Zeit lang in eine Richtung bewegen, dann jedoch springen Analysten, Strategen und zuletzt am Ende des Trends sogar TV-Persönlichkeiten auf das Thema auf. Sie schreiben dann groß angelegte Studien und Kommentare, welche die Preisanstiege rechtfertigen und erklären. In der Tat, je länger der Preis einer Aktie oder Industrie nach oben geht, desto dicker werden die Research-Berichte.
Wiegen Sie Analysen ab
Daher benötigen Sie als Investor eine Postwaage. Wenn alle Berichte für eine Aktie leicht sind, bedeutet dies "kaufen". Umgekehrt bedeutet es, wenn die Berichte, die Sie wöchentlich über eine Industrie erhalten sich auf mehrere Kilos belaufen, "verkaufen"! Somit hat Researchmaterial von Brokern eine sehr nützliche Funktion, jedoch nicht durch den Inhalt sondern durch das Gewicht.
Aber zurück zur "starken" und "gesunden" Wirtschaft des unbesiegbaren Imperiums! Es sind nicht die Investitionen, die zu steigenden Verbrauchsgüterbestellungen führen, sondern Konsum. Dieser ist, wie bei zahlreichen Möglichkeiten zuvor erklärt wurde, durch eine breite Kreditexpansion angetrieben, welche die Eigenheimpreise nach oben trieb und erlaubte durch Eigenheimrefinanzierungen Geld daraus zu ziehen.
Nun könnte jemand argumentieren, dass die Schwäche in einigen Industrierohstoffen und Stahl möglicherweise isolierte Fälle von schwächelnder Nachfrage darstellen, dass aber der Rest der Wirtschaft in einem guten Zustand ist, wie wir es kontinuierlich von wohl bekannten Ökonomen in den weltweit führenden Finanzmedien hören. Dann jedoch, werfen Sie einen Blick auf den Charts von International Paper - einem Unternehmen, das sich in einem Eigenheim boom und einer wirtschaftlichen Expansion durchaus gut entwickeln sollte.
Aber die Aktie ist geradewegs auf ein Mehrjahrestief eingebrochen. Was tatsächlich an der amerikanischen Finanzszene fasziniert, ist, dass praktisch die Aktien aller bedeutenden Industriesektoren, inklusive Autos, Stahl, Aluminium, Chemie (schauen Sie sich den Chart von Dupont an), Papier und zahlreicher verarbeitender Unternehmen sich schlecht entwickeln, während einige spezielle Einzelhändler, Eigenheimerbauer und Energieaktien sehr gut performed haben.
Der Finanzmarkt spiegelt exakt die gesamten Ungleichgewichte der amerikanischen Wirtschaft wieder, welche durch eine schrumpfende industrielle Basis durch die Kosten für Überkonsumierung, einer Immobilienblase und einem aufgeblasenen Finanzsektor, der erwiesenermaßen mehr als die Hälfte der Gewinne des S&P 500 beisteuert, charakterisiert wird.
Ich habe meine negativen Ansichten über die amerikanischen Eigenheimbau-Unternehmen zuvor ausgedrückt. Seitdem wurde die Blase sogar noch größer und die Eigenheimbau-Unternehmen haben kürzlich ein neues Hoch generiert.
Das sind wunderbare Nachrichten für die Bullen und schlechte Nachrichten für mich, aber es gibt aus folgendem Grund Hoffnung für die Bären. Technisch betrachtet schauen die Aktien aus, als hätten sie ein euphorisches "Erschöpfungshoch" in der dritten Juniwoche erzeugt. Des Weiteren war der letzte Aufschwung begleitet von abnehmendem Volumen, was negativ gewertet wird. Investoren sollten auch das folgende betrachten.
Kürzlich wurde es ganz normal bei Rentenmarktexperten eine Erweiterung der aktuellen Rentenmarktrallye zu prognostizieren. Einige Autoritäten bei Anleihen sagen voraus das die Rendite der 10jährigen Treasury Bonds von aktuell knapp über 4% weiter auf 3,50% fallen wird.
Hüten Sie sich vor einer Rentenmarktrallye
Ich behaupte nun nicht, dass die Anleihenkurse nicht weiter steigen und die Renditen weiter fallen könnten, jedoch sollten sich Investoren auch vor folgendem in Acht nehmen: Renten steigen nunmehr seit 1981, als die langfristigen amerikanischen Treasury Bonds eine Rendite von mehr als 15,5% verzeichneten. Somit befinden wir uns in einem bereits "gealterten" Bullenmarkt, der sich zu einem Bärenmarkt entwickeln könnte (die globale Rentenbaisse hat bereits begonnen, da die Renditen nun bereits höher sind als im Juni 2003, als die japanischen Regierungsanleihen weniger als ein halbes Prozent Rendite abwarfen).
Daher benötigt es großen Optimismus und Vertrauen eine 30jährige amerikanische Regierungsanleihe mit einer Rendite von 4,5% auf einen Zeitraum von 30 Jahren zu halten. Insgesamt ist es sehr wahrscheinlich, dass wir irgendwann in den nächsten Jahren wieder eine weit höhere Konsumentepreisinflation als heute erleben. Warum?
Mit dem großartigen Kaufkraftvernichter des Papiergeldes in der Fed, angesichts der immensen Verschuldung in Prozent des BIP und dem überhitzten Eigenheimmarkt, wird die Fed mit ihrer wirtschaftlichen Doktrin des Trugschlusses, eines Tages keinen anderen Weg mehr finden, als Geld zu drucken als gäbe es kein Morgen mehr. Aber denken Sie nicht falsch!
Dieses Mal, wird Geld zu drucken der Wirtschaft vielleicht nicht mehr helfen, da der Rentenmarkt und der Dollar nach unten brettern. Somit ist der Eigenheimmarkt nun von zwei Seiten bedroht.
Solange Herr Greenspan, der seine wirtschaftlichen Prognosen auf etwas stützt, dass einige Jungjournalisten in der aktuellsten Ausgabe des Wall Street Journal geschrieben haben, die Wirtschaft als "stark" und „gesund“ betrachtet, aber das offensichtlich ein bisschen "Schaum" im Eigenheimmarkt ist, wird er wahrscheinlich die Fed Fund Rate weiter erhöhen.
Weitere Erhöhungen der Fed Fund Rate würden wahrscheinlich die Eigenheimpreisinflation abbremsen. In dieser Situation, würde es dem langfristigen Rentenmarkt jedoch sehr gut gehen, da weitere Anhebungen der Fed Fund Rate auf eine zukünftige Schwäche der Wirtschaft hindeuten würden.
Dennoch werden die Anleihen aus zwei Gründen vielleicht nicht weiter steigen (Die Anleihenkurse halten sich vielleicht auf dem aktuellen Niveau). Die Investoren sind bereits stark in Anleihen engagiert und der optimistische Konsens liegt sehr hoch. Des Weiteren werden der Rentenmarkt (und auch der Dollar) beginnen erneutes Gelddrucken seitens der Fed im Voraus zu diskontieren und somit einige Monate fallen bevor das Gelddrucken losgeht. Diese würde wiederum ebenfalls den Immobilienmarkt durch höhere langfristige Zinsen verletzen.
Denken Sie zuletzt über die folgende Situation nach. Der verarbeitende Sektor in den USA wird sehr schwach. Der Immobilienmarkt fällt und der Konsum geht zurück. Öl geht jedoch durch die Decke, weil das Imperium der ewig steigenden Eigenheimpreise gerade den Iran bombardiert hat (meiner Meinung nach sehr wahrscheinlich). Nun senkt die Fed massiv die Zinsen und lockert die Geldpolitik.
Denken Sie nur daran, was die Aktien, Renten, Devisen und der Goldmarkt tun werden? Die Initialzündung dürfte eine Flucht in Sicherheit sein - rein in Regierungsanleihen und Gold, und raus aus Aktien. Aber danach, könnte ein massiver Ausverkauf bei den Renten stattfinden, da sich am Horizont auf Grund hoher Energiepreise und massivem Gelddrucken Inflationsdruck aufbaut.
Ich muss gestehen, dass ich mir nicht genau sicher darüber bin, wie diese Situation ausgeht, aber es ist Wert darüber nachzudenken. Auf jeden Fall bin ich verblüfft. Angesichts so großer Unsicherheit und der sehr wahrscheinlichen zukünftigen Turbulenzen am Finanzmarkt, die dem Ereignis, das ich gerade angesprochen habe, folgen würden, ist es erstaunlich, dass die Volatilität in allen Märkten in der Nähe von Rekordtiefs notiert. Die Volatilität sprang im Jahr 2000 sieben Mal über 30! Und im Jahr 2005 stieg die Volatilität bereits von 11 auf 18.