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Interview mit David Morgan: Spiel mit Silber, aber bleib nicht "hängen"

29.09.2010  |  David Morgan
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The Gold Report: Gibt es noch andere Unternehmen, bei denen Sie positives Potential sehen?

David Morgan: Die meisten Silberunternehmen befinden sich in Mexiko. Zum Beispiel SilverCrest Mines Inc. (TSX.V: SVL), Great Panther Silver Ltd. (TSX: GPR) und verschiedene andere. Wenn man die Zahlen von Great Panther mit denen von First Majestic vergleicht, dann wird man sie beide für günstig erachten. Für unsere Abonnenten haben wir über diese Unternehmen berichtet. SilverCrest ist ein Produzent mit einem hohen Goldwert. Ich selbst habe Great Panther, und ich habe SilverCrest. Ich habe auch First Majestic.

Dann gibt es auch noch Unternehmen, die im Endeckungs- und Entwicklungsbereich sind - wie zum Beispiel Esperanza Resources (TSX.V: EPZ). Wenn sich bei Esperanza auch weiterhin alles in diese Richtung entwickelt, könnte es zum Übernahmeziel werden.

Aber mit all diesen Unternehmen gibt es ein kleines Problem. Sie liegen alle in Mexiko. Diversifizierung - das möchte ich an dieser Stelle empfehlen. Das heißt also, dass man seine Investments im Silberbereich nicht bloß diversifizieren sollte - man sollte seine Silberinvestments auch geopolitisch diversifizieren.

Nicht, dass irgendetwas schlecht an Mexiko wäre, aber meine Leser stellen mir ständig Fragen zu den Drogenkriegen und ob das irgendwelche Auswirkungen auf diese Unternehmen haben könnte. Und die Wahrheit ist, dass es Auswirkungen haben kann.

Meine Vorsicht ist Gewährleistungsausschluss. Ich prüfe sorgfältig - es ist aber nicht perfekt. Man könnte auch sagen, dass unsere Arbeit den ernsthaften Anlegern jede Menge Zeit spart, und dennoch ist es immer besser, sich noch weiterführende Informationen zu verschaffen, bevor man investiert. Also: Man sollte vielleicht weiterführende Prospektprüfung betreiben, und wenn man schließlich zu dem Schluss kommt, dass das derzeitige Umfeld in Mexiko zu risikoreich ist, dann ist das eben so.


The Gold Report: Aber Unternehmen wie SilverCrest haben auch noch andere Projekte. Zum Beispiel hat SilverCrest das El Zapote Silber-Zink-Projekt in El Salvador. Ich will zwar nicht sagen, El Salvador wäre sicherer als Mexiko, es ist aber nicht Mexiko.

David Morgan: Das haben Sie Recht. Viele Unternehmen haben Projekte in verschiedenen Ländern. Nehmen Sie das Beispiel Silver Standard Resources Inc. (TSX: SSO; NASDAQ: SSRI). Das Unternehmen hat Projekte auf der ganzen Welt, man ist also bei dieser Aktie diversifiziert. Sollte nun etwas mit den mexikanischen Projekten des Unternehmens schief laufen, dann haben sie noch anderswo Projekte, womit das Problem schon geringer ist. Aber wenn man ein Unternehmen hat, das nur in Mexiko ist und die Situation in Bezug auf Drogen eskaliert, dann könnte das den Kurs der Aktie beeinflussen.

Man erweist den Lesern einen schlechten Dienst, wenn man diese Dinge unerwähnt lässt und stattdessen sagt, Mexiko wäre überhaupt der beste Ort für Silberinvestments, obwohl man nur zu gut weiß, dass das unten einiges passiert.


The Gold Report: Ja. Bloß denke ich, dass Sie hier leicht verzerrtes Bild wiedergeben. Diese Unternehmen haben produktive Unternehmensteile in Mexiko, aber gleichzeitig haben sie auch bedeutende Bergbauprojekte in anderen Ländern. Esperanza hat ein Projekt in Peru und, wie eben schon erwähnt, hat SilverCrest ein Projekt in El Salvador. Bei diesen Unternehmen besteht also eine gewisse Diversifikation.

David Morgan: Und genau das will man ja auch. Wenn man im Rohstoff- und Bergbausektor ein Investment wählt, dann sollte es in einem vernünftigen Maße verteilt sein. Wenn man aber ein Projekt hat, das eine Alles-oder-Nichts-Wette ist, dann sollte man dieses Risiko auch als erhöhtes Risiko wahrnehmen und ganz genau überlegen.

Ok, als Beispiel dafür könnten wir Mines Management, Inc. (TSX: MGT; NYSE: MGN) nehmen. Das Unternehmen hat ein Projekt in Montana - nicht mehr, nicht weniger. Hier gibt es keine Sicherung, kein Auffangnetz. Das heißt also, hier besteht ein viel höheres Risiko als bei einem Unternehmen, das vielleicht drei andere Projekte an verschiedenen Orten hat. Übrigens auch, wenn dieses eine Unternehmen in den USA liegt. In den USA gibt es auch Probleme. Zum Beispiel ist es schwieriger ein Projekt in Montana genehmigt zu bekommen als beispielsweise in Nevada. Nichtsdestotrotz gehe ich stark davon aus, dass sie eine richtige Mine in Montana haben werden.


The Gold Report: Könnten Sie zum Abschluss noch etwas zum Silbersektor allgemein sagen?

David Morgan: Silber ist bisher zu wenig in Rampenlicht geraten und hat noch großes Aufwärtspotential. In der Januarausgabe des Morgan Reports von 2009 hatte ich geschrieben, Gold werde gegen Jahresende "Mainstream" werden - und ich habe Recht behalten. Als Gold die 1.000 $ erreichte, wurde es gewissermaßen Mode in Investorenkreisen - selbst an der Wall Street. Jeder hat von Gold geredet, Tag für Tag. Und keiner hat das Wort "Silber" geflüstert.

Ich denke, 2011 wird Silber in den Mainstream-Nachrichten zu finden sein. Ich jedenfalls wurde mit Anrufen großer, geldreicher Institutionen überhäuft, welche Silber zuvor nie in Betracht gezogen hätten. Und das ist gewissermaßen das Neue. Ok, das gab es auch schon einmal 2008, als Silber sein Markttief erreichte. Ich hatte eine Unmenge an Konsultationen mit sehr hoch angesiedelten Leuten, die clever genug waren, so ziemlich am Markttief zu kaufen. Und jetzt sehen wir diese Dynamiken erneut.


The Gold Report: Sehr gut. Danke Mr. Morgan für die Einblicke, die Sie uns gewähren konnten.


© Brian Sylvester
The Gold Report


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Dieser Artikel wurde am 17. September 2010 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.




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