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Fahrzeugbranche dominiert Palladiumbedarf

04.08.2012  |  Thorsten Proettel
Rückblick

Der Palladiumpreis bewegte sich in den vergangenen Monaten weitgehend im Einklang mit den anderen weißen Edelmetallen Silber und Platin. Auf den Preiseinbruch im September 2011 folgte eine volatile und bis Februar 2012 währende Erholung. Am 23. Februar erreichten die Palladi-umnotierungen mit rund 722 USD je Feinunze ihren bisherigen Jahreshöchststand. Beeinflusst durch das sich eintrübende Konjunkturumfeld gab der Palladiumpreis in der Folgezeit nach und Ende Juli kostete eine Feinunze nur noch gut 550 USD. Auf Euro-Basis fiel der Rückgang prozen-tual geringer aus, da die europäische Gemeinschaftswährung gegenüber dem USD abwertete.


Preis stark von Fahrzeugkonjunktur abhängig

Mit einem Anteil von fast 70% an der Gesamtnachfrage im vergangenen Jahr ist die Verwendung in der Kfz-Branche das dominierende Einsatzgebiet von Palladium. Wie auch das Schwestermetall Platin wird Palladium vor allem als Ausgangsmaterial in Abgaskatalysatoren eingesetzt. Das hellgrau schimmernde Edelmetall wandelt giftiges Kohlenstoffmonoxid in weniger gefährliches Kohlenstoffdioxid um. Die starke Konzentration auf diese Anwendung bringt eine hohe Abhängigkeit von der Fahrzeugkonjunktur mit sich, die wiederum vom allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld abhängt. So überrascht es nicht, dass der Aufwärtstrend des Palladiumpreises in den Jahren 2009 und 2010 mit einem Anstieg des Wirtschaftsvertrauens zusammenfiel und umgekehrt die Notierungen parallel zu den eher verhaltenen Konjunkturperspektiven in letzter Zeit nachgaben

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Anstieg der Fahrzeugnachfrage 2013 erwartet

Angesichts der Rezession in weiten Teilen der Eurozone dürfte die Fahrzeugproduktion in der Region Westeuropa in diesem Jahr um mehr als 7% schrumpfen. Weltweit ist dagegen eine Zunahme um knapp 5% wahrscheinlich, wozu vor allem die Schwellenländer beitragen. Daneben wird der letztes Jahr durch die Tsunami-Katastrophe in Japan ent-standene Nachholbedarf abgearbeitet, so dass sich die Autoverkäufer im Land des Lächelns am Jahresende vermut-lich über ein Plus von fast 18% freuen dürfen.

In China als weltweit größten Fahrzeugmarkt haben sich die Verkäufe nach offiziellen Statistiken im Bereich von rund 1,6 Mio. Einheiten pro Monat eingependelt. Für 2013 rechnen wir mit einem Anstieg der weltweiten Fahrzeugproduktion um 4,5%, der sich in einer entsprechend höheren Palladium-nachfrage widerspiegeln sollte. Darüber hinaus dürften sich die anhaltenden Bemühungen der Automobilzulieferer bemerkbar machen, teureres Platin durch das günstigere Palladium zu ersetzen. Da das Katalysematerial in den üblichen Abgasumwandlern für Benzinmo-toren bereits zu mehr als 90% aus Palladium besteht, beschränken sich die Substitutionschancen allerdings weitgehend auf den Dieselmarkt, wo Platinanteile von durchschnittlich 70% verwendet werden.




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