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Überspringende Banken-Buschfeuer (Teil 1/2)

06.08.2012  |  Jim Willie CB
- Seite 3 -
Aufdeckung vom Bankeninsolvenz & FASB-Bilanzierung

Das Buschfeuer könnte zu einem weiteren Übersprung ansetzen und die schwere Insolvenz innerhalb des US-Großbankensystems offenlegen, die durch gewaltigen Bilanzierungsbetrug bewältigt und versteckt wurde. Erinnern Sie sich, dass der US-Kongress im April 2009 ein Gesetz verabschiedete, um neue Regelungen des Financial Accounting Standards Board abzusegnen, die Betrug ermöglichten. Die Großbanken bekamen die Erlaubnis, alle möglichen toxischen oder ranzigen Anlagen in ihren Bilanzen frei nach Wunsch zu bewerten. Also machten sie sich daran, für viele implodierte Anlagen den ursprünglichen Buchwert anzusetzen - so für Hypothekenanleihen, wertlose besicherte Anleiheobligationen und viele andere Wunder des Financial Engineering, die von der Abrisstruppe der Wall Street erdacht und umgesetzt wurden.

Stellen Sie sich vor, es tauchen haufenweise Mitteilungen und Vermerke von hohen Bankenmitarbeitern (wie verschiedenen Chief Financial Officers) auf, aus denen hervorgeht, dass diese nur zu gut Bescheid wussten, dass in den Quartalsberichten bestimmte Bilanzposten zu irrealen Werten angesetzt wurden. Es kam somit zu unzähligen Verletzungen des Sarbanes-Oxley Act (2002 - im Rahmen der Enron- und Worldcom-Bilanzskandale).

Stellen Sie sich eine Flut von Mitteilungen vor, in denen man sich besorgt zeigt, dass die bewusste Falschübermittlung von Bilanzwerten auffliegen könnte. Im Rahmen der Offenlegung und Sichtung von Dokumenten für die LIBOR-Untersuchungen wird sich dieser Skandal immer deutlicher herauskristallisieren. Stellen Sie sich Dokumente vor, die zeigen, welche Erleichterung herrschte, als die offiziell abgesegneten Änderungen der FASB-Regeln Betrug zuließen und den Institutionen die Möglichkeit gaben, ganz legal gegenüber den Aktionären fiktive Anlagewerte auszuweisen. Die Bankengiganten sind fast ausnahmslos tote Zombies, insolvent bis ins Mark.

Wahrscheinlich werden auch die Methoden des Financial Accounting Standards Board und die Vertuschung schwerer Insolvenz zum Skandal. Die Banken kommen nicht ihrer normalen Kreditvergabefunktion nach, weil sie insolvent sind und verschärfte Bedingungen für die Kreditvergabe geltend machen. Tragischerweise sind die Kreditnehmer beeinträchtigt und die Kreditgeber insolvent. Man darf von weiteren Enthüllungen und dokumentierten Indizien ausgehen, die gewaltige Bilanzfälschung bei der Finanzberichtserstattung mit Hilfe unaufrichtiger FASB-Regelungen belegen. Ein ganz natürlicher Vorgang im Rahmen überspringender Buschfeuer.


US$-ferne Handels- und Abwicklungssysteme & Reservenmanagement der Banken

Das Buschfeuer könnte zu einem weiteren Übersprung ansetzen und offenlegen, dass sich die großen US-Banken auf einen Paradigmenwechsel vorbereiten. Die östlichen Nationen sind schon dabei, ihre Handelsaktivitäten unter Umgehung des US-Dollars abzuwickeln. Die Chinesen haben mit einer ganzen Länderschar Währungsswap-Vereinbarungen getroffen, meistens mit östlichen Nationen, aber auch mit Brasilen als westliches Land. Solche Vereinbarungen sind als Grundlage für zukünftige Tauschsysteme zu betrachten, die mehr und mehr in Mode kommen werden. Entscheidend ist hierbei, dass der US $ umgangen wird!

Diese Ereignisse betonen den Statusverlust des US-Dollars als Abwicklungsplattform im Welthandel. Irgendwann in nicht allzu langer Zeit, wird der überwiegende Teil des Handels auf diese Weise abgewickelt. Der Umkipppunkt ist erreicht, wenn mehr als 50% des Handelsvolumens - ausschließlich Rohöl - ohne US-Dollar abgewickelt werden. Später, etwa in einem Jahr vielleicht, ist dann möglichweise auch ein weiterer Umnkipppunkt erreicht, wenn mehr als 50% des Welthandels, einschließlich des Rohölhandels außerhalb des US-Dollars abgewickelt werden. Auch die Großbanken müssen diesen Trend erkennen, auch wenn sie Scheuklappen tragen - außer sie sind wirklich zu arrogant oder zu sehr mit anderen Buschfeuern beschäftigt, um sich vor den Veränderungen zu schützen und um vorzusorgen.

Für die Bereiche Welthandel und Banking gilt ein überaus wichtiger Grundsatz: Der Handel diktiert die Bankenaktivität - und nicht umgekehrt. Jahrzehntelang erforderte der globale US-Dollarstandard die Abwicklung aller Handelsgeschäfte in dieser Reservewährung. Die Bankenstruktur muss die sich ändernden Methoden und Praktiken bei der Abwicklung von Handelsgeschäften widerspiegeln. Doch die Krise der Hypothekenanleihen, die mit schwerem Bankenbetrug im Hypothekenbereich und zahlreichen Zwangsvollstreckungen einherging, hat schwere Spuren hinterlassen.

Die TARP-Notausbesserungen mit Lockvogeltaktiken zur Umverteilung in Form von Mangerboni hat Schäden verursacht. Die Monetisierung von US-Staatsanleihen durch die US-Fed (euphemistisch Quantitative Lockerungen genannt) geriet außer Kontrolle und verursacht Preissteigerungen in den Bereichen Energie und Nahrungsmittel. In der Folge entstand wiederum schwerer Schaden. Die endlosen Kriege im Ausland auf Kreditkarte, begleitet von Betrugsfällen bei beauftragten Dienstleistungsunternehmen, haben zu schweren Ressentiments geführt - hier entstand ebenfalls Schaden. Die Sanktionen gegen den Iran, die von den eigentlichen Sanktionen wegen Ölhandels unter Umgehung des US-Dollars ablenken, haben zu enormer Empörung und Aufruhr gegen die globale Reservewährung geführt.

Der große Paradigmenwechsel im Bereich des Welthandels begann mit zunehmender Handelsabwicklung unter Umgehung des US-Dollars und den Ausbau von Plattformen, die diesen Umgehungsprozess tragen. Daher muss sich das Bankensystem entweder anpassen oder isoliert bleiben. Die großen US-Banken könnten bald schon dabei ertappt werden, wie sie sich auf die Meidung des US-Dollars bei der Begleichung und Abwicklung von Handelsgeschäften vorbereiten. Es könnte sich auch zeigen, dass sie schon jetzt Mittel und Wege haben, um US-Staatsanleihen abzustoßen, die aktuell mithilfe der Zinsswap-Maschinerie und eine falschen, herbeimanipulierten Flucht in die Sicherheit noch hoch im Kurs stehen.

Stellen Sie sich offene Schreiben über den notwendigen Einsatz von Zinsswaps vor, um die gezinkten, unnatürlich hohen Anleihenennwerte aufrechterhalten zu können. Im Rahmen der Offenlegung und Sichtung von Dokumenten für die LIBOR-Untersuchungen wird sich dieser Skandal immer deutlicher herauskristallisieren. Sollte während der aktuellen Krise deutlich werden, dass die US-Banken ihre Bestände an US-Staatsanleihen zurückfahren, dann wäre das eine in der Tat vernichtende Nachricht für die US-Dollarfestung. Es sind weitere Enthüllungen und dokumentierte Indizien zu erwarten, die eine Diversifikationsbewegung aus den bubblehaft-überwerteten US-Staatsanleihen aufzeigen, da die Veränderungsprozesse bei der Handelsabwicklung immer mehr ohne US-Toilettenzettelchen auskommen. Ein ganz natürlicher Vorgang im Rahmen überspringender Buschfeuer.

Lesen sie weiter: Teil 2 ...


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com


Der Artikel wurde am 25.07.12 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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